Kaputte IBM-Platte oder G3-Mac zu schwach?

Fragen zu Mac OS X, OS 9 oder früher, Software / Hardware

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Ulrich
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Kaputte IBM-Platte oder G3-Mac zu schwach?

Beitrag von Ulrich »

Nachdem das mit der 80-GB-Platte im ZIP-Schacht so gut funktionierte (siehe meinen letzten Beitrag in diesem Forum), dachte ich mir, ich ersetzte auch meine 13GB-Platte (Master) durch eine 80 GB-Platte.
Installation klappte hervorragend, habe drei Partitionen eingerichtet, alle Programme draufgespielt und super....
Dann kam das Erwachen. Der Rechner schmierte nur noch ab. Musste eindeutig an der Platte liegen. Also dachte ich - kopiere ich die Daten zurück auf die alte Platte. Ging aber nicht. Der Rechner kopierte ungefähr zwei Dateien pro Minute, das Ganze hätte also noch bis nächstes Jahr gedauert.
Fazit: Schreiben scheint problemlos zu klappen - Lesen aber nicht.
Liegt das jetzt an der Platte (IBM 80 GB 7200), oder ist mein G3 (b/w, 350 MHz) nicht in der Lage, derart viel Speicherplatz (2 x 80 GB + 1 x 40 GB) zu verwalten?
Diese Frage ist ja gerade für Logic-Audio-Nutzer hochinteressant, weil man für Musikproduktionen ja nie genug Speicher hat.

Tschüss,
Ulrich
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Wolle
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Re: Kaputte IBM-Platte oder G3-Mac zu schwach?

Beitrag von Wolle »

Also dein G3 kann die Datenmenge verwalten. Klingt eher nach einer Jumper-Problematik ( Master, Slave, Cable-Select ). Auf der Platte sollte ein Kleber sein, der die Stellung des Jumpers beschreibt und Du solltest die erste interne Platte auf Master jumpern. Das ZIP und die andere Platte hängen ja am zweiten IDE Bus, daher dort auch kontrollieren ob die beiden richtig gejumpert sind ( Platte auf Master, ZIP auf Slave ). Niemals das Cable-Select wählen.

Als Tip: es gibt von ACARD (http://www.acard-germany.de/products/aec-6280m.html) einen ATA133 PCI Controller für schlappe ca. 130,00 EUR. Damit kannst Du auch die großen 160 GB Festplatten nutzen und davon 4 Stück !!! Das Ding liefert 2 ATA 133 Busse ist bootfähig und unterstützt auch die langsamen 100/66/33 Geräte. - Die Performance in einem G4, der Karte und 2 x 160 GB 7000er Platten ist der Hammer !

Wolle
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Wolle
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Beitrag von Wolle »

Im eigenen Rechner nicht, habe aber bei zwei Freunden eine Installiert. Beide sind sehr zufrieden ( sowohl im 9er als auch im Xer ). Also wenn man die 130,00 EUR übrig hat ist das eine prima Investition !

Wolle
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Tim
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Beitrag von Tim »

Danke für die Info :!: :!: :!:
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Ulrich
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Re: Kaputte IBM-Platte oder G3-Mac zu schwach?

Beitrag von Ulrich »

Danke für den Tipp,
ist ja doll, noch 4 zusätzliche
160er Platten. Fragt sich nur, wo bringt man die unter. Stapeln geht ja nicht, dann kriegt die Graphikkarte und die Audiowerks Probleme.
Sobald die 160er etwas billiger sind, werd ich das mal ausprobieren.

An den Jumpern liegt es übrigens nicht. Ich hab da mal ein paar Experimente gemacht:

Wenn ich die 80er als einzige Platte an den ATA-Bus anschließe, und dazu noch mit dem Original-Apple-Kabel (diesem ganz kurzen), dann funktioniert alles perfekt. Folgerung: Platte ist OK.

Ich hab dann aus meinem Windows-PC ein Ultra-ATA-Kabel für zwei HDs ausgebaut und in meinen G3 reingesetzt, dann die 80er als Master und die alte 40er als Slave.
Absturz mit Busfehler oder irgend so einem nicht installierten Trap (hab ich mir nicht so genau gemerkt). Jedensfalls ging das nicht.

Mit Umjumpern (40er = Master, 80er = Slave) hab ich nicht experimetiert, jetzt hat mein Sohn die 80er Platte für seine Riesen-Spiele-Sammlung gekriegt. Werd mir wohl eine 120 kaufen und dann die 40er rausschmeißen.

Aber vielen Dank für Deinen Tip!

Tschüss, Uli
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Re: Kaputte IBM-Platte oder G3-Mac zu schwach?

Beitrag von Wolle »

>Original-Apple-Kabel (diesem ganz kurzen)
>Windows-PC ein Ultra-ATA-Kabel für zwei HDs ausgebaut

Da hast Du doch schon den Übeltäter gefunden, für die zwei Platten im G3 brauchst Du das schnelle ( komme jetzt gerade nicht auf die genaue Bezeichnung ), bekommst du aber in jedem gut sortierten Elektro-Laden ! Bei einem falschen Kabel passiert nämlich genau das was du beschreibst - hätte ich auch vorher drauf kommen können.

-> Habe gestern eine 160er Platte mit der ACARD formatiert und installiert und von den 160 GB sind immerhin 157 GB nutzbar !

Wolle
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Beitrag von Tim »

Bei meinem G4 ist im IDE kabel eine Arder getrennt, vielleicht hat es was damit zu tun :!: :?: :!:

In den G4 passen ja schon mal 3 Platten nebeneinander, und eine geht problemlos über die "Standart" Platte

Sollte der G3 kleiner sein ???
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Beitrag von Wolle »

>Bei meinem G4 ist im IDE kabel eine Arder getrennt

Das iss so in Ordnung.

>In den G4 passen ja schon mal 3 Platten nebeneinander, und eine geht problemlos über die "Standart" Platte

Habe einen Server mit 5 Platten laufen !!! Ohne Probleme in Bezug auf Power oder Thermik.

>Sollte der G3 kleiner sein ??

Der G3 b/w ist innen etwas enger, anderes Bodenblech usw. ausserdem hatte er standardmässig keine Kabel für 2 HD´s....
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Beitrag von Tim »

Du legst immer einen nach, oder :lol:

Logisch ist das in Ordnung, sonst wären ja alle meine G4s defekt :idea:
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Beitrag von Wolle »

Ist doch der Sinn eines Forums das man Fragen beantwortet oder ? sobald ich irgendwo ein "?" sehe fühle ich mich gefordert und ich hoffe doch, daß meine Antworten einigermaßen brauchbar sind oder lalle ich euch zuviel ?
Viele Foren haben ja das Problem, daß sich keiner traut was zu sagen und da bin ich eben eher der Typ lieber mal ne Nachricht zuviel schreibt, gebe ich offen zu, aber ich habe auch kein Problem wenn es heisst "Och der schon wieder, halt endlich mal deine Klappe..." :x

Wolle :-|
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Tim
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Beitrag von Tim »

Ne, ne, nur Spaß :P

Du bist schon in der Reihe...
Ynoy

Beitrag von Ynoy »

Hallo Ulrich,

zu deinem Problem mit den verschiedenen Platten im 350er B/W:

Der Rechner hat zwei Onboard IDE Controller. Einen für die Festplatten (ATA33), an dem anderen hängen CD und opt. Zip (keine ATA33, nur IDE Mode, daher langsamer).
Das Problem taucht nur beim 350 B/W der zweiten Generation auf. Der Onboard-ATA Controller verträgt keine unterschiedlichen Interfaces der Platten. Die Original-Platte war 'ne ATA33. Falls du jetzt eine Grössere moderne beim PC-Höker kaufst, haben die alle mittlerweile mindestens ein ATA100 Interface. Das Problem lässt sich bei genau diesem Modell nur umgehen, indem Master & Slave Platte identische Interfaces haben. Grösse der Platte ist egal...ob 80, 120 GB...! Dann funktionierts! Der IDE Controller verträgt alle Interfaces. Ist aber nur als Storage-Volume für MP3s oder zum Auslagern geeignet. Als Arbeitsvolume für Logic ist der IDE Bus zu langsam. Von einem PCI ATA Controller würde ich dir in dem Rechner abraten. Die modernen Controller sind meistens alle für 66MHZ und 64bittige Busbreite ausgelegt. Beim 350er B/W erfüllt aber nur der erste PCI Steckplatz, indem die Graphik sitzt, diese Anforderung (66MHZ).
Zudem geht wieder ein PCI-Platz verloren und du kannst auf dem Boden des Rechners nur 4 Platten verschrauben. Plus eine im Zip Schacht. Beim Startimpuls des Rechners würde dann aber das Netzteil gnadenlos in die Knie gehen, da beim SpinUp von 5 Platten die maxmale Leistung des Netzteils überschritten würde. Weitere Platten besser extern als FireWire. Aber nicht am Onboard FireWire Anschluss (beim 350 B/W max 15MB/sec.). Schon gar nicht zusammen mit nem Motu 828.
Besser für 50 Euro FW-PCI-Karte kaufen (mit Texas-Instruments Chip!).
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Ulrich
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Beitrag von Ulrich »

Vielen vielen Dank für diese ausführliche und kompetente Hilfe. Jetzt weiß ich endlich Bescheid! Also zwei Platten mit dem gleichen Interface oder noch besser eine externe. Sollte man vielleicht überlegen, im Augenblick wird ja das Icecube-Gehäuse für 99 Euro angeboten.

Nochmals Danke und Tschüss!
Ulrich
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urban noise
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Beitrag von urban noise »

Tim hat geschrieben:Hast Du die ACard laufen?

Habe mir überlegt eine zu kaufen.

ACard bietet eine mit Raidfunktion an die unter OS 9 und OS X läuft.

Klingt gut :lol:
Liebe Leute, seid vorsichtig beim Kauf bzw. dem Einbau eines UDMA 133 PCI Controlers in euren Musikrecher!!!

Jeder Audiosequenzer- und Musikcomputerhersteller wird euch das auch sagen.

Solche Controler sind Servertechnologie und haben in Audiorechnern nichts zu suchen, es sei denn, ihr spielt eure Audiodaten über das Netzwerk aus und im Server ist ein solcher installiert.

Raid Controler haben meherere Nachteile:

1. Der für uns relevanteste ist, das solche Controler einen theoretischen Datendurchsatz von 133 MB/sek haben, das ist genau so viel, wie der PCI Bus als ganzes als theoretische Bandkbreite zur Verfügung stellt. In der Regel sollte der Controler, der als Busmaster fungiert, den Bus auch wieder freigeben, was leider oft genug nicht der Fall ist. Das sollte zwar durch vernünftige Treiberprogrammierung nicht auftreten, tut es aber sehr oft. Auch, das jemand das am Laufen hat, ist keine Garantie für Funktion. Im Zweifelsfall antesten und Rückgaberecht beim Händler einräumen lassen.

Mit anderen Worten, es steht u. U. nicht mehr genug PCI Bandbreite für andere Geräte wie Audiokarte usw. zur Verfügung. Typische Meldung in einem solchen Fall: System Overload! Dabei ist doch alles so schnell im Rechner...

Auch mit schnellen SCSI Controlern treten solche Probleme auf. Wenn man ein BIOS o.ä. auf der Karte hat oder auf dem Mac ein Controlfeld dazu, womit man den Datendurchsatz im Zweifelsfall limitieren kann, sieht die Problematik natürlich schon ganz anders aus.

2. Wenn man einen UDMA 133 Controler im Raid Modus so nutzt, das die Daten zwecks größerem Datendurchsatz auf 2 Platten verteilt werden, hat das 2 weitere Aspekte:
a) Ist eine Platte kaputt, sind die Daten futsch
b) viel Raids verschiedener Controler sind nicht zueinander kompatibel. Daten mit Anderen austauschen oder mal was neues kaufen ist dann auch nicht so ohne weiteres möglich bzw. mit Mehraufwand verbunden.

Wenn der Mac FireWire hat, würde ich eher diese Schnittstelle mit einem schnellen externen Gehäuse nutzen. Da kann man ohne weiteres die 80GB Platten einbauen.

Die Erfahrung zeigt auch fast immer, das der Rechner im Audiosequenzer-Betrieb sowieso eher an der Prozessor Lastgrenze angelangt ist als an der Festplattenperformance-Grenze. Ist mir persönlich auch noch nie passiert.

Ciao, Jens
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