Der Einsatz von EQs...Meinungen her!

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Casanovas347

Der Einsatz von EQs...Meinungen her!

Beitrag von Casanovas347 »

Nachdem ein Posting über meinen Einsatz eines Parametric-EQ für grossen Wirbel und heisse Diskussionen geführt hat, möchte ich gerne wissen wie Ihr euren EQ Einsatz gestaltet, wo, weshalb und wie....mir geht es nicht um den grundsätzlich richtigen Sound, sondern um Handling und Überlegungen.
Da ich weiss, dass in diesem Forum gute Tontechs vertreten sind, intressiert mich deren Meinung


Grundsätzlich sei mal gesagt, dass ich lieber gut vorbereite um später möglichst geringfügig zu korrigieren....ich möchte dem Sound nicht das Leben nehmen.
Ich bin Homerecorder und habe ein bisschen Live-Erfahrung, kenne aber den Unterschied :wink:

Eure Meinung und Ideen sind gefragt!

Lieber Gruss
paco
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panik
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Beitrag von panik »

So als grundsätzliche Vorgehensweise würde ich sagen:

Anhebung mit eher breitem Q, Absenkung mit schmalem Q.

Meist will man ja einen Frequenzbereich eines Instruments hervorheben, der sich normalerweise über den Bereich der gesamten Modulation eines Stückes erstreckt (z.B A/E/D) damit nicht einer der Grundtöne zu laut wird und dann heraussticht, boostet man besser den gesamten Bereich (Quinte und mehr).

Sollte einer der Töne eines Instruments zu laut sein (Resonanzfrequenz), so versucht man möglichst nur diesen Ton abzusenken (Prime/kl Sekunde).
Aber Vorsicht, der herausstechende Ton kann auch die Resonanzfrequenz Eurer Anlage/Räumlichkeiten sein - dafür ist ein Analyzer sehr hilfreich: Eben zu checken, ob man wirklich eine Spitze im Material hat, oder ob der Eindruck täuscht.

Zu diesem Thema gehört sicherlich auch die Frage, ob ein Kompressor vor, oder nach dem EQ eingeschliffen werden sollte: Dies ist von Fall zu Fall unterschiedlich, hat man z.B. ein Signal mit hohem Bassanteil, den man sowieso absenkt, so ist EQ-Comp zu empfehlen, damit die Bassenergie nicht immer den Kompressor zum arbeiten bringt; auch wenn Nebengeräusche nerven, sollte man diese erst mit dem EQ filtern, damit diese nicht noch vom Kompressor verstärkt werden.

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ANSIJoker
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Beitrag von ANSIJoker »

Hi,

EQ's setze ich öfters ein, um einen KLang charakteristisch hervorzuheben. Z.B. klang eines Tages der 303-Clone aus dem Waldorf Q nicht kräftig genug, also habe ich am Pult die Mitten voll aufgedreht... so klang das Ding schön krank und passte dazu noch "zufällig" in den Gesamt-Mix.
Gruss
Mike


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geminy
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Beitrag von geminy »

ich benutze überwiegend param. eq und die strips der uad-1 mit compressor etc. pp.

grund: werkssounds anpassen und "schöner" machen.
einzelne sounds über das spektrum verteilen
"unwichtige" sounds nach hinten schieben
"wichtige" nach vorne
druck erzeugen
ausgewogenheit finden

ich finde das es sehr schwer ist und schon enorm von den grundsounds abhängt.
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TWC
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Beitrag von TWC »

Also ich möchte mich auch nicht zu den Pro`s hier zählen,aber zu denen, die zumindestens wissen was in ihrem Musikstil so an workflow angesagt ist ,und was zum besten ergebnis führt.
Also da ich gerne mit Gesang arbeite ,ist es für mich wichtig,dies in den Vordergrund zu stellen,und das meist mithilfe eines EQ ,und vorallem mit nem Enhancer/Exciter(mein Lieblingstool)+De-Esser! Weiter cutte ich meistens noch die tiefen Freuqencen aus der Stimme raus,um den Bass im Arrange noch mehr hervorzuheben.
Also meist halte ich die Stimme flach,dünne,aber dennoch auf den Punkt gebracht,klar und kräftig,ohne den anderen Instrumenten im hintergrund ganz die Show zu stehlen!
Nen EQ ist zwar zum Klang-Design sehr schön geeignet,aber ich nutz ihn nur wirklich wenn ich es nicht schaffe das gleiche ergebniss durch absenken eines anderen Instruments deutlich gut zu ereichen.
So nen EQ verführt wie ich finde ihn sonst auf jede Spur zu legen.
Also feste Aufgabengebiete schreib ich ihm nicht zu,aber in letzter Zeit nutz ich ihn oft für FX/Gesang/und für die Mellodie.
Durch das gleichzeitige abspielen der Spuren mehrerer Instrumente,ist es manchmal unerlässlich nen EQ einzusetzen,um nen Instrument den vorang (hervorzuheben)zu gewähren,wenn man dessen präsens und nicht Lautstärke hervorheben will.
Ich persönlich arbeite lieber mit Low Cut`s etc.... und zum feinschliff dann mit EQ..In der nächsten Zeit werd ich hier auch mal was hochladen,wenn meine Homepage fertig ist.(Lass ich machen von nem Kollegen,da man ja nicht von allem ahnung haben kann,und muss,und die Zeit fehlt.)
Dann gibts auch mal ne hörprobe von meinen fähigkeiten :wink: !Versprochen.
P4 3,2GHz,1 GB Twinx Corsair Ram,RME DIGI 96/8 PAD,Matrox G450,Logic Audio Platinum 5.5.1,Wavelab 5.0,Supernova II KB,Virus C,JP 8000,AKG C 2000 B,MX 2004 A,Genelec 1031 A,Diverse VST & DX PlugIns.
Baldar
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Beitrag von Baldar »

Bin auch nur Heimrecordler.
Verwende heute wesentlich mehr Zeit dafür, um von Anfang an gut passende und qualitativ hochwertige Sounds zu finden oder selbst neu zu programmieren, anstatt wie früher an Müll endlos lange herumzuschrauben und doch nicht wirklich weiterzukommen (hab' deshalb inzwischen die ganzen Shareware-VSTi rausgeschmissen).

Was bei mir bis auf Bassdrum und Bass eigentlich wirklich immer zum Einsatz kommt ist der Hochpass.
Die BD wird generell am stärksten vom EQ verwurstet (auch Anhebungen und schmalbandig).

Wann immer möglich senke ich ab, statt anzuheben. Eher breitbandig.
Spielt ein Sound verrückt und hat Resonanzen, schaue ich, daß ich ihn ersetzen kann. Da gebe ich der Technik inzwischen den Vorzug. Nur wenn's nicht anders geht (kein Ersatz), muß dann der EQ auch sehr schmalbandig herhalten.
Passe heute auch mehr darauf auf, ob Klänge überhaupt technisch zueinanderpassen, anstatt erzwingen zu wollen, was sich unrealistischerweise in meinem Kopf abspielt. :?

Sonst eigentlich keine Regeln.

Schau mir oft von Referenzsequenzen den Frequenzverlauf mit Waves PAZ an und drehe auch solange am eigenen Material herum, bis ich keinen Unterschied mehr höre.
Früher hab' ich auch FreeFilter verwendet, wenn ich nicht weitergekommen bin.

Habe dabei im Laufe der Jahre die Erfahrung gemacht, daß nicht nur der Frequenzverlauf entscheidend ist, sondern auch der Zeitverlauf.
Unglaublich wie einen eine falsch eingestellte Hüllkuve einer HiHat oder BD oder langsame Hüllkurven eines schlechten Synths in eine völlig falsche Richtung leiten können.

Seit Logic4 hab' ich den Logic Fat-EQ verwendet obwohl ich eigentlich noch keinen Unterschied gehört habe, bzw. nicht recht wußte, wonach ein EQ zu beurteilen wäre. War eigentlich eine Sympathiefrage. :roll:
Dann den TimeworksEQ. Das war so vor ca. 1 1/2 JAhren. Da hörte ich schon recht deutliche Unterschiede.
Momentan finde ich den EQ im Waves ChannelStrip sehr gut und er hat mich wieder ein Stück weiter gebracht
Demnächst will ich mir den Renaissance ChannelStrip genauer anhören, obwohl ich schon mal vor ca. 3 Jahren den RenEQ mal ausprobiert hatte und damals bei einer offenen 909 hht damit überhaupt nicht klargekommen bin und sogar mit dem FatEQ ein besseres Ergebnis erzielt habe.
Aber das Gehör ist zum Teil ja dramatisch lernfähig.
Mal sehen.
Gruß,
Baldar
Chris T.
Tripel-As
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Registriert: 27 Dez 2002 - 12:36
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Beitrag von Chris T. »

Also ich versuche neuerdings bei z.B. Akustikguitarren die tiefen Frequenzen im Mix alle wegzuschneiden.
Aber es gibt ja auch Passagen im Song, wo z.B. die Akustikguitarre ganz alleine spielt. Was macht Ihr dann? Per Automation die geschnittenen Frequenzen wieder dazugeben und dann wieder beschneiden? Sonst klingt es ja etwas dünn.
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