Monokompatiblität

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Nuuk
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Monokompatiblität

Beitrag von Nuuk »

Aus aktuellem Anlass:

wie wichtig seht ihr heutzutage monokompatiblität noch ??
wie schon im anderen thread erwähnt sind einige meiner lieblingsplatten z.b. james taylor - october road (soundtechnisch und musikalisch eine wundervolle platte) alles andere als mono kompatibel.

Wenn der Mix fürs Radio bestimmt ist sollte meiner Meinung nach noch recht viel Wert auf Monokompatiblität gelegt werden wenn man bedenkt mit was für gerätschaften oft Radio gehört wird. Aber bei einer CD?? Die Wandert ja normalerweise in den CD-Spieler der Hifi anlage oder in das Laufwerk des PCs mit aktivboxen oder ähnlichem. Diese Geräte können ja in der Regel Stereo darstellen. Da sollte ja monokompatiblität kaum mehr eine große Rolle spielen?!?

wie seht ihr das?
bmc desgin
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Beitrag von bmc desgin »

hast schon recht, wer was auf musik hält, der hört die auch über ne entsprechende anlage...


jedoch,
wenn man standard´s einhalten soll/muss (rundfunk), müssen sämtliche mischungen mono-kompatible sein - bei surround muss sogar stereo/mono kompatibel gearbeitet werden...


in der regel, kann man aber schon während der produktion kontrollieren, ob die mischung mono kompatibel ist oder nicht - entweder mit nem goniometer, korrelationsmeter oder mit nem surroundmeter...



cheers
:D
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Steven_C
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Beitrag von Steven_C »

zwei Situationen machen Monokompatibilität für mich unbedingt erforderlich:
1. TV/Radio/Kinoeinsatz: es gibt tatsächlich noch viele Rezipienten, die Monogeräte benutzen, viele Sendeanstalten benutzen den "Stereomax", der mit überbreiten Signalen teilweise sehr böse Sachen veranstaltet, oft kommen "Heimkinoanlagen" zum Einsatz, die Stereo als 4.0 interpretieren und negativ korrelierte Signalanteile in den Surround bewegen(im Kino gibt es ja sowieso kein Stereo).
2. Datenreduzierte Distributionsformate (mp3, etc.): oft werden Teile des Signals nicht diskret encodiert (z.B. "Joint-Stereo" bei mp3), viele Wiedergabesituationen sind Mono, die meisten Formate brauchen mehr Bandbreite abhängig von der Basisbreite und produzieren daher bei gleicher Datenrate mehr Artefakte.
Wenn das Ziel nur die CD ohne Airplay/Onlinevermarktung/Sekundärverwertung(Kino)/Vinylversion ist, muss man immer immer auch an öffentliche Vorführungen(Club, etc.) denken, da dort Monopräsentation auch nicht unüblich ist. Ich hab aber auch ein paar CDs, bei denen ganze Arrangementelemente fehlen wenn man Mono abhört und finds geil (wenn man Stereo hört, z.B. die Bob Mintzer Bigband Sachen: drück Mono und die Bassposaune ist weg)...

my 2 Dingens,

Lg,
SC
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metalfish
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Beitrag von metalfish »

Kurz gesagt: nicht stoisch drauf pochen aber weitgehend beachten. Es gibt einfach zu viele Situationen, in der sonst u.u dein Material anders klingt als du es willst... mich zB würde es stören wenn ganze elementare Songteile fehlen würden (Backing Vocals? Gitarren?) wenn das jemand auf nem Monogerät hört.. oder wenn der Gesang plötzlich statt sahnig knochentrocken klingt..
Bei Effekten ist gegenphase aber durchaus toll und erwünscht.. ein Effektdelay auf den Gesang das an einer Stelle ertönt und diffus im Raum klingt..

Wenn dir obiges egal ist oder gar erwünscht, dann mach... solange du weißt warum das so ist und es gewollt ist...
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Man kann einen Barbier als einen definieren, der all jene und nur jene rasiert, die sich nicht selbst rasieren.
Die Frage ist: Rasiert der Barbier sich selbst?
hr.biegr
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Beitrag von hr.biegr »

was ich zu dem inhaltlich sehr umfassenden post von steven_c noch hinzufügen möchte: starke gegenphase verbraucht auf vinyl viel platz, weswegen man dann nicht mehr laut schneiden kann (falls vinyl hier noch irgendjemanden interessiert... :wink: ).

aber ganz jenseits von all diesen technischen aspekten ist es auch ganz einfach eine klangliche geschmacksfrage: wenn die stereo-anteile (bzw. gegenphasen) stark ünerhand nehmen, dann geht das natürlich gleichzeitig auf kosten der mono-mitte. diese ist aber eigentlich was sehr schönes - nämlich eben die "mitte", das klangliche "herz" der musik. und nebenbei auch der "platz" im mix, wo der druck entsteht. ohne ein minimum an mono-mitte klingt musik schnell sehr körperlos und blutarm. breite ist eben nicht alles, manchmal ist weniger sogar mehr.

nuuk, um auf deinen track zurückzukommen: schau dir den mal mit nem analyzer-tool an. es gibt stellen, an denen das correlation meter fast am linksanschlag klebt, was bedeutetet, das fast nur noch gegenphasen vorhanden sind.
hast du nen mono-knopf an deiner abhöre? drück den mal: dann ist dein track auf einmal nur noch 1/4 so laut; weil die gegenphasen sich halt auslöschen. da wirds dann allmählich schon kritisch. und wie du oben lesen konntest, spielt mono ja nun durchaus noch oft eine wichtige rolle.

und zudem: geschmackssache hin oder her, aber wenn ein track praktisch nur noch "von außen" und nicht mehr aus der mitte kommt, dann finde ich persönlich es meist auch einfach nicht mehr schön.

konkret könntest du vielleicht bei deiner es2-fläche ansetzen, die glaube ich komplett gegenphasig ist. hast du ein tool, mit dem du die z.b. unterhalb 500 hz mono machen kannst?
oder kannst du sie mit nem anderen synthsound layern, der einfach komplett mono ist?
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Amper
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Beitrag von Amper »

Wer keinen Bock hat sich im Logic eine Frequenzweiche zu bauen,
bei der man dann den Bereich unterhalb einiger hundert Herz
komplett Mono schalten könnte...ohne oben herum die
Breite wegzunehmen...,

der kann dies einfach mit Ozone erledigen...
Dort ist ein Multi-Stereo/Mono Enhancer enthalten !

Sehr praktisch

Es reicht in der Regel,nur die Spuren zu fixen,die auch
wirklich Gegenphasig sind und gut in den linken Bereich
eines Stereometers ragen.

Die "Übeltäter" sind in der Regel Synthflächen und Sounds
mit viel Effekten (Modulation) und Effekte ansich.

Wer ganz sauber arbeiten will,kann also sogar nur den
Effektreturn eines Signals entschärfen...etc
bundeskanzler
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Beitrag von bundeskanzler »

Amper hat geschrieben:Wer keinen Bock hat sich im Logic eine Frequenzweiche zu bauen...
würd mich mal interessieren wie du das mit Logic machst...?
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Nuuk
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Beitrag von Nuuk »

na, da hab ich doch gleich wieder was gelernt..
mir war bisher gar nicht bewusst, dass synth flächen da gerne problematisch sind. hab da auch nie so wirklich drauf geachtet und stereo-verbreiterungs tools eigentlich so gut wie kaum benutzt.
@ biegr: was für goniometer benutzt du denn? das logic-eigene hat da nicht so extreme werte angezeigt - ich hab aber auch nur die version ohne plugs auf der summe angeschaut.


@bundeskanzler:
die spur zweimal nehmen oder auf aux oder busse routen. in einem mittels eq die bässe weg und im anderen die höhen. das ganze dann so optimieren, dass man möglichst keine klangveränderung hat. evtl kann man das ja auch über die phase mit dem ursprungssignal checken.
hr.biegr
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Beitrag von hr.biegr »

Nuuk hat geschrieben: @ biegr: was für goniometer benutzt du denn? das logic-eigene hat da nicht so extreme werte angezeigt - ich hab aber auch nur die version ohne plugs auf der summe angeschaut.
ich benutze fürs metering eine kombination aus elemental audio inspector xl und audifiole engineering spectre.

spectre ist neu, ziemlich cool und auch nicht teuer. gibts gerade noch zum einführungspreis von knapp 75 euro, und ist nicht nur was preis/leistung angeht mit die beste metering-app für os x, die ich kenne. ne demo ist 15 tage lang uneingeschränkt funktionsfähig.

http://www.audiofile-engineering.com/spectre.php

hier mal ein foto:

Bild


und hier ein screenshot von spectre (originalgröße). spectre kann man sich konfigurieren, wie man will. :D

Bild
hr.biegr
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Beitrag von hr.biegr »

dein track sieht halt stellenweise so aus:

Bild

...und das ist definitiv mehr als grenzwertig... 8O

und das wichtige ist, dass es eben nicht nur sicht-, sondern auch hörbar ist.
wenns toll klingt, aber das metering krass aussieht, dann wärs ja egal. aber das metering sieht eben nicht grundlos so krass aus.
wie gesagt, hör dir den track mal in mono an, da bleibt kaum noch was übrig... ;)

man kann das im prinzip mit ein bisschen erfahrung auch ohne metering einfach durchs sich anhören herausfinden. aber mit gescheiten messinstrumenten hat man einfach keine chance, sowas aus versehen zu übersehen.

wie gesagt, mein vorschlag wäre, die fläche mit einem sound zu doppeln, der absolut mono ist, und beide sounds dann nach geschmack im pegel auszubalancieren.
alternativ (oder ggf. besser sogar zusätzlich) kannst du eben die bestehende fläche im stereobild einengen oder nur deren tiefe frequenzen mono machen.


edit: wie man das correlation meter unten liest, weißt du ja, oder?
bei +1 ist alles mono, bei 0 "perfekt" stereo (also keinerlei auslöschungen), und bei -1 hast du komplette gegenphase.
das bedeutet, dass sich in dem hier gezeigten ausschnitt (die kurve, die das correlation meter zieht ist ca. 2 sek lang) nur ein einziges kurzes mal gar keine phasenauslöschungen auftreten, und ansonsten immer was verschwindet. und zwar nicht zu knapp. wie gesagt, drückt man den mono-button, ist der track nur noch 1/4 so laut...

da kann jemand anderes noch so lange behaupten, dieses problem wäre "vernachlässigbar klein". wie er darauf kommt, ist mir völlig schleierhaft, bzw. es ist nur mit mangelnder ahnung von der materie zu erklären.

um auch noch mal was nettes bzw. positives über deinen track zu sagen: ich finde den beat jenseits von all diesen klanglichen dingen eigentlich ziemlich cool! :)
wie hast du den gemacht? bitcrusher und irgendein granular-tool?


und noch ein nachtrag: die erfahrung zeigt, dass bei sehr gut klingenden sachen das correlation meter oft (ausnahmen können natürlich jede regel bestätigen) im schnitt so ungefähr auf der hälfte zwischen 0 und +1 hängt.
eine ausnahme, die mir gerade einfällt, ist z.b. aber das erste album von portishead. die platte ist stellenweise komplett mono, klingt aber dennoch (?) sehr warm und weich und irgendwie räumlich und breit. obwohl sie gar nicht breit im technischen sinne ist. naja, das album klingt ohnehin unfassbar gut, auch jenseits der tollen musik und rein klanglich gesehen ne super schöne produktion...
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Nuuk
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Beitrag von Nuuk »

spectre sieht ja ziemlich cool aus. erinnnert mich etwas an die RME tools, die ich seit dem umstieg auf mac vermisse.

Ich hab mir den Track auch mal in Mono angehört - allerdings erst nachdem ich ihn hier rein gestellt hatte. Das pad macht sich schon ganz nett dünn....

hab auch gar nicht gewusst, dass da dann mp3 encoden teilweise problematisch ist - man lernt ja nie aus...

was meinst du mit beat genau alles? da sind ja mehrere elemente die zum beat im allgemeinen sinne gehören.
bitcrusher dürfte aber auf jedenfall dabei sein, und bad cable benutz ich auch mal ganz gerne. ansonsten muss ich noch genau nachschauen.
bmc desgin
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Beitrag von bmc desgin »

Steven_C hat geschrieben:...(im Kino gibt es ja sowieso kein Stereo)....
stereo gibts schon, und zwar in der werbung (bz, langnese usw.), die sind meistens in stereo produziert...


wollt ich nur noch kurz erwähnen...



ansonsten schon sehr interessanter thread hier - weiter machen... :lol:




cheers
:D
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JonnySun
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Beitrag von JonnySun »

Steven_C hat geschrieben:Ich hab aber auch ein paar CDs, bei denen ganze Arrangementelemente fehlen wenn man Mono abhört und finds geil (wenn man Stereo hört, z.B. die Bob Mintzer Bigband Sachen: drück Mono und die Bassposaune ist weg)..Lg,SC
Wäre das eine meiner Bearbeitungen gewesen, so hätte man mich dafür zur Rechenschaft gezogen. Aber Profi-Ings dürfen das anscheinend .. :roll:
Schreiend ungerecht, nicht wahr?
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Nuuk
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Beitrag von Nuuk »

solange du hier nix zum thema zu sagen hast und nur rumheulen willst weil jemand deine "Fähigkeiten" nicht erkannt hat oder weil die welt ungerecht ist halte dich bitte aus diesem thread raus, Jonny.
bmc desgin
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Beitrag von bmc desgin »

JonnySun hat geschrieben:Wäre das eine meiner Bearbeitungen gewesen, so hätte man mich dafür zur Rechenschaft gezogen. Aber Profi-Ings dürfen das anscheinend .. :roll:
Schreiend ungerecht, nicht wahr?

wenn deine sachen wenigstens gut "summenbearbeitet" wären, dann könnte man dir den fehler auch sicher runterschweigen...

wenn allerdings nur mist rauskommt und man sich dann auch noch gelaber von wegen "ja ich der haste nicht gesehen"-guru ans tageslicht rückt (der nicht auch mal einen fehler eingestehen kann), dann wird´s brennslich...

davon mal abgesehen, dass du ohne einverständnis eines urhebers sein werk in der welt verbreitet - mal ganz zu schweigen, dass du dich damit strafbar machst....





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cheers
:D
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