Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

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Guitarmaster
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Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von Guitarmaster »

Hi,

muß demnächst Acapella Aufnahmen machen.(7 köpfig)
Brauche nun Empfehlungen bzw. Eure Erfahrungen:
1. Welche und wieviel Micros?
2. Einzelne Stimmen doppeln-zur Unterstützung?
3. Beste Aufstellung der Micros?
4. Hat jemand schonmal nur mit einem Micro aufgenommen und dann alles doppeln lassen und hart pannen oder ist es eine schlechte Idee?
5. Hab Ihr sonst noch Tipps?

Gruß
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alexander
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Re: Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von alexander »

je nachdem wieviele kanaele bzw mikros du zur verfuegung hast.

optimalfall: 7 stuetzen, ein hauptsystem
auch moeglich: 7 einzelmics
auch gut: ein gut plaziertes hauptsystem
geht immer auch noch: 1 stereo oder sogar mono mic (in der mitte)

kommt drauf an was moeglich ist und was du erzielen willst...
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Guitarmaster
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Re: Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von Guitarmaster »

Hi Alexander,

zur Verfügung steht ein 2 Kanal Tube Preamp.
Erzielen will ich natürlich Top-Qualität.
Was meinst Du genau mit Hauptsystem?
Mein Plan war eigentlich, erst eine Monoaufnahme von allen und dann jeden einzelnen nochmal seine Stimme singen lassen. Was hälst Du davon.

Gruß
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Re: Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von focusonsound »

Also an deiner Stelle würde ich entweder die Stimmen einzeln abnehmen (jedoch trotzdem gemeinsam singen lassen) oder aber mit Stereophonie arbeiten. Interessant wäre hier wohl MS-Stereophonie, da hierbei auch das Mittensignal gut aufgenommen wird. Das ist wohl eh die einzige Möglichkeit das Septett so natürlich wie möglich abzunehmen. Wenn es sich dabei um eine Truppe á la Comedian Harmonists handelt wäre das wohl am besten. Ist es aber eher was moderneres würde ich auf die Einzelmikrofonierung zurückgreifen.
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hyp408
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Re: Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von hyp408 »

Hallo,

habe mal 10 Nachtwächter aufgenommen (kein Witz). Problem: nur ein Teil konnte wirklich singen. Da hab ich den Chor erstmal mit zwei Miks "eingefangen" und dann jeden Einzelnen Sänger nochmal aufgenommen. Ist natürlich aufwändig, aber wenn Du die Stimmen individuell nachbearbeiten willst, bleibt Dir nichts anderes übrig.

Später hab ich dann mal einen klassischen Chor aufgenommen, da erzielte ich den besten Klang mit der Anordnung die einzelnen Register (Sopran, Alt, Tenor Bass) mit jeweils einem Mike abzunehmen und im Konzertsaal den Hallreflex mit zwei weiteren Mikrofonen ... da die alle singen konnten, war das die bessere Lösung.

Also letztendlich kommt es drauf an. Je besser die Sänger desto kleiner der Aufwand.
Wenns jemand interessiert, ich kann gerne die zwei Beispiele mal posten ...

Gruss

Hyp
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Guitarmaster
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Re: Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von Guitarmaster »

Hi,

das ist eine gute Idee mit den Beispielen.

Gruß
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ggsc
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Re: Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von ggsc »

Hi!

Meine Erfahrung ist die, dass eine Gruppe, die gemeinsam singt, nur dann zum Grooven kommt, wenn sie gemeinsam singen und nicht jeder einzeln, man muss sie nur räumlich dur Schaumstoffe z.Bsp. ein bisschen voneinander trennen, damit man die einzelnen Stimmen besser nachbearbeiten kann. Auf jeden Fall braucht jeder 1 Mikro, dann würde ich noch den Raum mit einer Stereoabnahme dazu aufnehmen (also benötigst du insgesamt 9 Mikros).

Man könnte es auch so machen:

Zuerst eine "Anhaltespur" einsingen lassen, dann die Background und Stützstimmen aufnehmen, die Solisten einzeln später.

LG, ggsc
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hyp408
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Re: Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von hyp408 »

Okay, hier die Aufnahmefetzen.
Als erstes die Hobby-Sänger (Stimmen einzeln aufgenommen und nachbearbeitet, z.T. sogar Tonhöhen angepasst ....):

http://www.traxx-rock.de/Mit%20Lieb%20bin%20ich.mp3

und hier der Chor der es wirklich kann. Aufgenommen mit 4 Mikrofonen (Bass, Tenor, Sopran, Alt) und zwei Mikrofonen für die Hallantwort in der Kirche.

http://www.traxx-rock.de/Regina%20Coeli.mp3

Ich denke, da wird klar, wo der Hammer hängt. Obwohl der Aufwand im zweiten Beispiel sehr viel geringer war, ist der Sound besser (viel besser). Man sieht, es hängt von der Qualität der Stimmen ab (was jetzt auch nicht weiter verwundert ....).

Please do your comments!!

Gruss

Hyp
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XYZ

Re: Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von XYZ »

Wäre das hier nicht der richtige Link dafür.

http://www.logicuser.de/forum/viewtopic.php?t=9735

So wie ich das sehe ist der Schreiber selbst Tonmeister oder hat immense Erfahrung oder ist einfach geiler Autodidakt.

Auch zu fragen wäre ja in welcher Räumlichkeit spielt sich das ab.
Ist der Raum geeignet für so einen Chor... den mit künstlichem Hall will man da ja nicht ran.

@ hyp 408
das zweite file ist erstaunlich gut.

bin aber auch kein tonmeister.
mir fehlt da phanthomitte die es ja irgendwie auch bei einer sereoaufnahme geben muss
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Guitarmaster
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Re: Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von Guitarmaster »

Hi,
das zweite Beispiel gefällt mir sehr gut.
Welche Mikrofone empfiehlt ihr denn bzw. benutzt ihr als XY - Hauptsystem?

Gruß
Guitarmaster
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XYZ

Re: Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von XYZ »

Wie gesagt ich bin auch nicht vom Fach...

Aber ich habe mal mit MS experimentiert, dass klang recht gut.
Da hätte ich mir dann ne Kirche gewünscht.... die hatte ich aber nicht....

http://de.wikipedia.org/wiki/MS-Stereofonie

Denke das ist am einfachsten für Dich.
Würde so lange mit der Mikrofonposition rumspielen bis alles ausgewogen klingt.
Im Raum umherlaufen und hören wie sich was ausbreitet.

Quasi die Stelle finden wo:

a. Alle Beteiligten im Chor zu hören sind.
b. Ein ausgewogens Verhältnis zwischen Bass Mitten und Höhen zu hören ist.
c. Eine Ausgewogene Stereobreite schon beim Abhören erreicht ist.

Nicht vergessen MS muss dann schon dekodiert werden.


Das wäre mein Laienhaftes vorgehen ohne Tonmeister zu sein.
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hyp408
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Re: Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von hyp408 »

Hallo,

für die Bass-Stimmen hab ich ein billiges Großflächen-Membran-Mikrofon T-Bone SC 450 oder so genommen, die restlichen Stimmen (Alt, Sopran, Tenor) hab ich mit jeweils einem AKG S1000C aufgenommen.

Die Hallantwort habe mit einem Stereopärchen T-Bone EM 9600 aufgenommen. Die beiden Mikrofone habe ich vor dem Chor in Gegenrichtung (also vom Chor weg) Richtung Kirchenschiff gedreht.

Zur Aufnahme habe ich mein Fostex VF 160 (8-Kanal Digital Multitracker) verwendet. Danach mittels ADAT die Einzelspuern auf meinen rechner und mit Logic bearbeitet und gemischt. Mastering mit Steinberg Wavelab (Wenig Kompression, etwas Bässe rein, Mitten etwas raus).

Beim Abmischen hab ich nur die Einzelstimmen aufeinander abgestimmt und dann Hallantwort zugemischt, bis es schön kirchenmäßig geklungen hat. Hab da erstaunlich viel Hall zugeben müssen ...

Wir werden demnächst die Aufnahmen wiederholen, dann mit Orgel und Posaunenchor ... wird sicher auch interessant - und um einiges aufwändiger.

Gruss

Hyp
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guschdaff
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Re: Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von guschdaff »

Ich denke, die Aufnahme des professionelleren Chores ist gerade wegen des geringeren Mikrofonierungs-Aufwands besser. Wenn jede Stimme einzeln abgenommen wird, sind rhythmische Fehler bei t,p,k oder kurzen s viel deutlicher hörbar und kommen auch häufiger vor, weil sich die Sänger nicht so gut synchronisieren können. Auch bei leichten Intonationsschwächen ist ein starker Hall gnädiger als Einzelabnahme. Aber natürlich ist der zweite Chor schon besser.

Für mich ist das ein dummer Kreislauf: weil bei einem schlechteren Chor immer wieder irgend jemand deutlich daneben liegt, sollte man aus Gründen der Korrekturmöglichkeiten einzeln aufnehmen. Dann sind aber die Schwächen auch wieder besser hörbar, d.h. man muss mehr korrigieren, sonnst klingt es im Mix evtl. auch nicht besser als in einer Gesamtaufnahme, sondern nur anders. Außerdem ist es ziemlich riskant, Sänger einzeln aufzunehmen, die diese Situation nicht gewöhnt sind. Alleine mit Kopfhörer zu einer Instrumentenaufnahme oder zum Klick zu singen braucht Übung.
Die Lösung mit Trennung der Sänger durch Schaumstoffe taugt meiner Erfahrung nach nicht viel, da durch die Raumreflexionen soviel Signal von anderen Sängern auf jedem Mikro ist, dass man gezielte Korrekturen vergessen kann.

greetz, guschdaff
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hyp408
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Re: Wer hat Erfahrung mit Acapella-Aufnahmen ?

Beitrag von hyp408 »

Guschdaff,

das waren exakt meine Überlegungen und in der Parxis hat es sich genau so herausgestellt. In den (schlechteren) Einzelaufnahmen steckt unglaublich viel Arbeit und das Ergebnis ist weit davon entfernt überzeugend zu sein. Tatsächlich hätte man jede Einzelstimme nicht nur von der Tonhöhe her sondern auch noch in der Rhythmik bearbeiten müssen, ein schier unendlicher Aufwand, der dem Auftraggeber nicht mal vermittelbar ist, denn der Chor klingt im Original gar nicht mal so schlecht - die Sänger schauen sich an und bekommen fast automatisch die richtige Abstimmung, diese geht bei Einzelaufnahmen absolut verloren.

Was manchmal etwas helfen kann, ist, das man nur je eine Stimme aus jedem Register die Schluss-t,z,ss singen lässt, aber wie Du schon sagst, wenn völlig studiounerfahrene Sänger einzeln vor dem Mikro in einer Tonkabine stehen, machen die sich eher in die Hose ...

Mein Resümee aus dieser Erfahrung: Chöre auch als Chor aufnehmen. Wenn die erkennbar nicht singen können, lieber die Finger weglassen. Ich bin auch Deiner Meinung, was das "Trennen" mit Schaumstoff angeht. Zumindest die "Tunig-Software" (z.B. Antares etc.) hat da große Probleme. Eine Möglichkeit - die ich allerdings noch nicht ausprobiert habe wäre eventuell: Die zwei sichersten Sänger gemeinsam im Aufnahmeraum und hinter der Glasscheibe im Regieraum - mit Blickkontakt - einen unsichern Kantonisten ... Falls jemad ähnlich Erfahrungen schon gemacht hat, bitte posten.

Gruss

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