Welches LiveMic? - A capella Group

[cnitro]

Hallo zusammen!

Wir suchen als A capella Ensemble das Jazz und Klassik singt (ja Klassik, Bach, die "Air" zum Beispiel ) ein gutes Live-Setup für mikrofonierte Auftritte. Wir werden wohl noch nicht wireless gehen, weil uns der Klang erstmal wichtiger ist und Budget begrenzt.

Pult, PA - das kommt alles später. Die Frage ist: Welches Gesangsmic könnt ihr empfehlen?

Neben dem obligatorischen SM 58 hat unser Bass und Vocal Percussionst schon ein Beta 58 zur Verfügung, dafür ist also gesorgt - jetzt geht es um die Singstimmen Bariton, Tenor, Alt und Sopran. Es ist das Shure SM 86 im Gespräch, aber ich hätte gern noch ein paar Meinungen!

Favouriten? Erfahrungen? Tipps? - Her damit!! ;-)


PS: @Mods: Ist der Thread hier richtig? Gibt es auch einen Sektion: Live Know How?

[alexander]

meine empfehlung: neumann kms105. einfach mein lieblings vocal mic.

wenns ein bissl billiger und dynamisch sein soll ein sennheiser e935.

[cnitro]

meine empfehlung: neumann kms105. einfach mein lieblings vocal mic.

Kann ich verstehen, ist sicherlich ein TOP-Mic (LINK) aber für uns im Moment nicht erschwinglich. Ich dachte eher so an maximal 200€

Das Sennheiser e935 ist sicherlich auch nicht schlecht. Gibt es da Vergleichswerte zum Shure SM 86? Gabs da vielleicht mal einen Test? ;-)

Wo liegen eurer Meinung nach die Unterschiede im Sound zwischen Stage-Condenser und Dynamischen Mics? (Ich weiß wo der Unterschied meiner Meinng nach bzw. wo im technischen liegt...)

[alexander]

Wo liegen eurer Meinung nach die Unterschiede im Sound zwischen Stage-Condenser und Dynamischen Mics? (Ich weiß wo der Unterschied meiner Meinng nach bzw. wo im technischen liegt...)

die condenser klingen meiner meinung nach meistens etwas "offener, brillanter, transparenter", falls dir das irgendwas sagen sollte. ein shure sm58 beispielsweise klingt verglichen mit einem 105er schlicht dumpf. und unattraktiv. im technischen brauchen die condensers halt eine phantomspeisung und sind vom handling her halt nicht so robust und unproblematisch wie ein dynamisches (das sm58 kannst du aus 2m auf den boden fallen lassen und es wird sich nix aendern ausser dass der korb eingedrueckt ist. mit einem 105er wollte ich das nicht probieren. obwohl das auch ausgesprochen robust ist).

[cnitro]

Hi!

Je mehr Brillianz, (mehr Höhen) und Transparenz, das sind die üblichen Verdächtigen. Technisch ist es klar, aber die Mics werde wohl behütet und mit Phantompower laufen. Bei vielen Pulten lässt die sich ja auch nur global schalten...

Wie ist es mit der Anfälligkeit für Zischlaute bzw. Konsonanten?

[alexander]

ist meiner ansicht nach nicht wirklich aerger als bei dynamischen auch, speziell bei den hypernieren. im normalfall kannst du die boeseren zischer einfach vorsichtig rauseqen, manchmal kommts allerdings vor dass ein kuenstler grad einen bloeden mic abstand hat und einen bloeden winkel und du kriegst sie nicht weg. kommt aber nicht so oft vor und ist meines erachtens nach bei jedem mic moeglich. da wuerdest du dann wirklich einen deesser brauchen den du live meist nicht bei der hand hast...

[cnitro]

Also einen live-Deesser - das wäre ja wirklich Luxus. Ist denke ich aber auch gar nicht so nötig, wenn man einigermaßen fitte Sänger hat.

Thema Sound: Man sagt es gibt einen Shure SM 58 Sound und dass die Mics von Shure, speziell die der SM Serie da sehr gut harmonieren. Bei einem Test des SM 86 wurde es sogar als Plus herausgestellt, dass es zwar die Höhen feiner auflöst aber trotzdem nicht den "warmen Shure Sound" verliert.

Was ist dran?

Was passiert, wenn ich die MIcs mische, sagen wir ein Shure beta 58, ein Sm86 und ein Beyerdynamic TG-X 80 oder OPUS 69?

Gibt es auch einen Beyerdynamic Sound? ;-)

[alexander]

jedes mikro hat seinen eigenen sound. im falle des sm58 finde ich den allerdings dermassen bescheiden dass ich wirklich nur wenn jemand danach fragt darauf zurueckgreife. freiwillig verwende ich so ein mikro nicht. stell mal ein 105er neumann und ein sm58 nebeneinander und lass den selben saenger in die mics singen. dann sollte dir alles klar sein. meiner ansicht nach ist das 105er so extrem viel besser dass ich es ja gar nicht in worte fassen kann. da kommen frequenzen rueber die werden vom shure praktisch ignoriert (vor allem im obertonbereich). ein kms105 kannst du genausogut im studio einsetzen, was mit einem sm58 nicht so viel sinn macht....

[Steven_C]

+1 für das KMS 105!
aber wenn das Budget begrenzt ist, macht es vielleicht Sinn, weiter mit SM58 zu arbeiten. Vom SM 86 würde ich Abstand nehmen, lieber ein bisschen sparen und dann Beta 87 anschaffen. Beyer TG-Serie und Opus mag ich persönlich überhaupt nicht, aber dass ist wirklich Geschmackssache... "Der" Shure Sound (also speziell das SM58) ist eigentlich eine etwas breitere Anhebung um 6kHz und eine steilflankigere Absenkung im "S"-Bereich zwischen 7 und 8 kHz:
http://www.shure.de/ProAudio/Products/W ... _large.gif
Mit entsprechenden Filtereinstellungen kann man dass auch näherungsweise aus einem MD421 schrauben...
Ich habe auch den Eindruck, dass das 105 weniger Bässe hat, aber dass kann man mit dem EQ ausgleichen. Die höhere Auflösung der Kondensatoren wird aber für mich erst bei Anlagen mit entsprechender Qualität wirklich interessant (z.B. D&B, Meyer, Nexo), auf EV, GAE, EAW und dem ganzem anderem Zeugs finde ich das nicht so relevant.

[cnitro]

Danke auch hier für die vielen Tipps!

Ja ein Neumann live Condenser - wenn man das Geld hat... ;-)

Nach dem Shure SM 86 hatte ich gefragt, weil das im Ensemble schon existiert und es daher Sinnvoll schien. Nach einigem Testen ist auch der Unterschied zu einem beta 87 nicht sooo goß und man muss sich ja auch immer vor Augen halten, dass es um live-Anwendungen geht. Man muss auch erst mal das Pult und die PA haben um dann beim Mic unterschiede zu hören.

Der Bass hatte schon ein beta 58 und das klingt auch ganz sauber, für mich habe ich mir jetzt ein Sennheiser e935 ausgesucht. Der Sound ist tierisch, die Bässe sehr schön präsent, und der Output ist dermaßen heiß, das Teil braucht am Pult VIEL weniger Gain als ein beta58! Die Höhen sind (natürlich) nicht so fein und nicht so betont wie bei Condensern (das SM86 hat auch eine deutliche Anhebung bei 7-9kHz) aber da sind bei meiner Stimme (und meinen Parts) sowieso die nicht so schönen Frequenzen. Für Bass und Bariton klingt das Mic sehr schön warm und groß und bei Vocal Percussion knallt es einfach richtig, selbst wenn ich den Mikorofonkorb nicht voll abdecke und man braucht viel weniger EQ im Bass.

Fazit: Das richtige Mic für meine Stimme und meine Parts! Davon abgesehen hat es super Kritiken bekommen, es ist also auf jeden Fall einen Blick wert!

[focusonsound]

Mich würde mal noch interessieren ob ihr die Mics bei euren Gigs immer direkt in der Hand habt oder ob ihr diese lieber etwas von euch weg stehen möchtet und dazu choreographiert etc. Ein Bekannter hatte auch mal so ein Vocalensemble, jedoch im Stil der Cormedian Harmonists. Hier wurden Condenser eingesetzt da sie während dem Singen noch choreopraphiert haben und die Mics deswegen als A/B-Stereoanordnung vor den 5 gestanden haben.

[bundeskanzler]

...da kommen frequenzen rueber die werden vom shure praktisch ignoriert (vor allem im obertonbereich)...

naja, um Fledermäuse aufzunehmen sind die shure-Teile wahrlich ungeeignet... aber für menschlichen Gesang - mit ein bischen EQ drauf - taugen die schon. Kann es sein, dass die nicht nur wegen ihrer Robustheit, sondern gerade wegen ihrer Rückkopplungsresistenz als live-mic so beliebt sind...?

mein Barde zB. liebt mein AKG3000B und wollte das auch für live hernehmen... ich hab ihm gleich gesagt dass er das vergessen kann, neben nem dröhnenden Bodenmonitor direkt am Mic-Stativ und ich hab - wie immer - nach vollzogenem Experiment recht behalten

und kann jemand das Gerücht bestätigen, dass Herbert Grönemeier selbst im Studio das SM57 benutzt...oder ist das ne Ente...?

[cnitro]

Also ich habe keine Ahnung, ws der Grönemeyer im Studio benutzt oder benutzt hat, aber da er live definitiv ein anderes Mic verwendet, frage ich mich natürlich warum er im Studio statt einem Großmembran Condenser ein dynamisches Instrumentenmic verwenden sollte ?!

Zu der Frage von focusonsound: Wir benutzen ja klassische Handheld Mics also halten wir sie auch in der Hand. Wenn man Kondensatoren in AB Aufstellung vor die Sänger stellt, bekommt man ja sehr viel Raum und auch Monitorsound mit auf die Mics, und über Vocal Percussion brauchen wir gar nicht erst reden. ;-)
Auch für Choreografien, also ich würde ja immer lieber mit Handheld Mic tanzen, als auf Raummirkos, wo dann auch Schrittgeräusche usw drauf sind. Auch ist die Bewegungsfreiheit ja sehr eingeschränkt, eigentlich kann ich mir das nur für stehende, klassische Auftritte vorstellen. Ich kenne nur sehr wenige a cappella Ensembles, die nicht die Mirkos in der Hand haben. Einige Sounds, speziell für Bass kriegt man ja auch ohne Mic gar nicht so hin und wie gesagt, VP kann man ohne dynamisches, Handheld-Mic ziemlich vergessen!

[alexander]

naja, um Fledermäuse aufzunehmen sind die shure-Teile wahrlich ungeeignet... aber für menschlichen Gesang - mit ein bischen EQ drauf - taugen die schon. Kann es sein, dass die nicht nur wegen ihrer Robustheit, sondern gerade wegen ihrer Rückkopplungsresistenz als live-mic so beliebt sind...?

die rueckkopplungsresistenz ist sicher ein grosser plus fuer die shures. aber wenn du ein empfindlicheres mic hast kommts eigentlich nur drauf an ob du den monitor auch gut eqed hast. und soviel weniger headroom haben die kms105 vorm pfeifen nicht, ich kann die aehnlich laut fahren wie ein sm58, nur dass es halt besser klingt. sind ja auch hypernieren.

[MacKnaeckebrot]

Also sorry Jungs... er hat von 200 € maximal gesprochen, wenn mich nicht alles täuscht.... da wird er sich nur'n halben Neumann leisten können.

Warum kein SM57... ist halt einfach die Frage, wie oft er das Mic einsetzt und für welchen qualitativen Anforderungen.... Auch wenns nur Standart is, hats noch immer funktioniert.

Aber so'n SENNHEISER E945 kann auch was. Oder'n Shure Beta 58 ....