Welche Samplingrate für Sprach- und Musikaufnahmen wählen?

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sequoiaa
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Welche Samplingrate für Sprach- und Musikaufnahmen wählen?

Beitrag von sequoiaa »

Hallo zusammen und zuerst einmal allen ein gesundes neues Jahr!

Doch nun gleich zum Thema. Ich beschäftige mich mit der Produktion von Hörbüchern und bin gerade dabei den ganzen Arbeitsprozess zu optimieren. Meine Arbeitsauflösung liegt dabei bei 24 Bit. Jedoch bin ich mir unsicher, welche Samplingfrequenz die richtige ist. Bis dato habe ich immer in 48 kHz gearbeitet, weil ich das Rohmaterial immer in dieser Auflösung bekommen habe. Nun gibt es aber die Möglichkeit, die Samplingrate für Aufnahmen im Zuge neuer Projekte alternativ festzulegen.
Was empfehlt ihr da? 44.1, 48 oder gar 88.2 kHz? Hardware, die bei den Aufnahmen im Spiel ist: Presonus DigiMax LT, Mindprint EnVoice MKI, RME Multiface, Neumann U87 und KM184, Rode NT2000.
Die meisten Produktionen sind reine Sprachproduktionen. Da reicht doch sicher 44.1/24, oder? Doch was ist zum Beispiel, wenn ich für eine Produktion ca. acht parallele Vokal-(Geräusch)spuren im Hintergrund habe, der Sprecher oben drauf kommt und das ganze dann so in Logic gemischt werden soll? Sollte ich für diesen Fall doch lieber eine höhere Samplingrate wählen? Vielleicht ist es ja auch günstig zum Beispiel die Vokalaufnahmen (es wird sich dabei um mit dem Mund gemachte Geräusche und kleine gesungene Phrasen handeln) separat zum Beispiel in 88.2 kHz aufzunehmen, zu mischen, in 44.1 kHz umzurechnen und dann zusammen mit den Sprachaufnahmen, die in 44.1 kHz vorliegen in einem finalen Logic-Projekt zu bearbeiten?

Ich weiss nicht, wie ich es am besten machen soll. Ich möchte das ganze aber auch nicht unnötig kompliziert machen. Auf jeden Fall muss ich mich jetzt im Januar auf ein Procedere festlegen, an das ich dann zunächst gebunden bin. Wie würdet ihr euch da entscheiden?

Ich bin euch dankbar für jeden Hinweis!
Ein gaaanz großes Danke auch schon vorab,

sequoiaa
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focusonsound
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Re: Welche Samplingrate für Sprach- und Musikaufnahmen wählen?

Beitrag von focusonsound »

Hallöchen,

ehrlich gesagt verstehe ich deine Sorge um die Samplingfrequenzen nicht. Wieso hast du Bedenken, dass bei mehreren Spuren 44,1 nicht mehr ausreichen sollte?
Meiner Meinung nach ist das mit den Samplingfrequenzen reines Voodoo. Wir nehmen bei uns schon seit Urzeit mit 44,1 auf und hatten noch nie Probleme, höhere Samplingfrequezen kosten einfach nur zuviel Rechenleistung und bringen keine wirklich hörbaren Verbesserungen. Kauf dir lieber einen professionellen Wandler à la Apogee oder Lynx und nehm in 44,1 auf als mit den Presonus eine höhere Samplerate zu wählen die dir nichts bringt als eine geringere Rechenleistung.
By the way: Aufnahmen die später auf normale CDs verbannt werden sollen sollte man grundsätzlich in 44,1, 88,2 oder 176,4 aufnehmen, da 44,1 die SR jeder normalen CD ist und auch die Vielfachen sich leicht durch 2 ohne Verluste teilen lassen. Bei DVD-Produktionen sollte man 48, 96 oder 192 wählen, da herkömmliche DVDs eine SR von 48 haben. Ausnahmen bilden natürlich so exoten wie Super Audio CDs etc...

Greetz
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Badenzer
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Re: Welche Samplingrate für Sprach- und Musikaufnahmen wählen?

Beitrag von Badenzer »

Also wenn Du das Rohmaterial mit 48kHz bekommst würde ich einfach damit weiterarbeiten und am Ende auf 44,1kHz runterrechnen.

MfG
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Midolf
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Re: Welche Samplingrate für Sprach- und Musikaufnahmen wählen?

Beitrag von Midolf »

sequoiaa hat geschrieben: Da reicht doch sicher 44.1/24, oder?
Ich bin euch dankbar für jeden Hinweis!

sequoiaa

Das stimmt 44,1 KHz sind ausreichend.

guckst Du außerdem auch noch hier: http://http://www.logicuser.de/forum/viewtopic ... Hz#p365208

Gruß

Midolf
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alexander
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Re: Welche Samplingrate für Sprach- und Musikaufnahmen wählen?

Beitrag von alexander »

ich wuerde wenn weitere sachen aufgenommen werden jedenfalls gleich auch 44k umrechnen. ansonsten ist es fast ghupft wie ghatscht.

ich hab auch wandler die 192khz koennen. hab mich aber noch nie dafuer begeistern koennen. habs ehrlich gesagt noch nichtmal ausprobiert....
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MarkDVC
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Re: Welche Samplingrate für Sprach- und Musikaufnahmen wählen?

Beitrag von MarkDVC »

alexander hat geschrieben:ich hab auch wandler die 192khz koennen. hab mich aber noch nie dafuer begeistern koennen. habs ehrlich gesagt noch nichtmal ausprobiert....
Habe ich auch - und die letzten Projekte entsprechend mit 88,2 kHz aufgenommen. Das macht IMO schon was aus, gerade bei der Bearbeitung mit einige Plugins. Ich will keineswegs von dramatischen "Wow - ich mache es ab jetzt nur so" Klangverbesserungen behaupten, bin dennoch schon vom Klang angetan. Es lohnt sich IMHO auf jeden Fall dies auszuprobieren, gerade mit deine Vorstufen und Wandler, Alex ;-)

Vielleicht wenn du eine kleinere Klassik Aufnahme machen muss, so um die 16-24 Spuren, kannst du das ausprobieren. Was schon aufällt ist, die 3 Fache Datenmengen verglichen mit CD Audio zeigen selbst auf einen 8 Zylinder ihre Leistungsbedürfnisse ...


Gruß

Mark
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Re: Welche Samplingrate für Sprach- und Musikaufnahmen wählen?

Beitrag von hugoderwolf »

Ich würd sagen der springende Punkt ist doch die Samplerate des Zielmediums. Wird für CD produziert, dann 44,1kHz, für Film 48kHz.

Wenn man es sich Rechnertechnisch leisten kann, kann man dann auch Vielfache davon nehmen und hinterher runterrechnen. Das Ergebnis der Konvertierung wird jedenfalls besser, wenn man die doppelte Samplerate hat, als ein krummes Verhältnis.
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Re: Welche Samplingrate für Sprach- und Musikaufnahmen wählen?

Beitrag von Saxer »

aber mal ehrlich... bei hörbüchern? was soll da die hohe samplerate? bessere hihats? tiefenstaffelung?
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Petrosil
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Re: Welche Samplingrate für Sprach- und Musikaufnahmen wählen?

Beitrag von Petrosil »

MarkDVC hat geschrieben:Habe ich auch - und die letzten Projekte entsprechend mit 88,2 kHz aufgenommen. Das macht IMO schon was aus, gerade bei der Bearbeitung mit einige Plugins.
Das kenne ich zumindest von Software Synthesizern. Speziell bei Sounds die Ring- oder Frequenzmodulation verwenden können 88.2kHz einen ziemlich deutlich hörbaren Unterschied machen. Unangenehm schrille Klanganteile bzw. Artefakte verschwinden oft bei 88.2/96kHz. Gerade ES2 und Sculpture klingen bei bestimmten Sounds mit doppelter Samplerate geschmeidiger.

Dieses Verhalten kann je nachdem aber auch unerwünscht sein. Der Ultrabeat z.B. neigt bei heftig bearbeiteten synthetischen Kits bei 88.2/96kHz dazu zum Weichei zu werden :D Bei Drum Sounds will man ja oft gerade dieses rohe Klangbild haben.

Grüße, Manfred
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sequoiaa
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Re: Welche Samplingrate für Sprach- und Musikaufnahmen wählen?

Beitrag von sequoiaa »

Hallo,

danke zuerst für eure zahlreichen Antworten. Denen zu Folge sollte ich wohl am besten in 24 Bit und mitt 44.1 kHz arbeiten. Doch es kam auch die Anmerkung, dass 88.2 kHz beim Einsatz von diversen Plugins in der Signalkette doch klangliche Vorteile brächte:

Midolf verwies auf einen Thread, in dem folgendes zu lesen war:
amuhlack schrieb:
...höhere Samplingraten sind dafür ganz gut, dass die unweigerlich auftretenden Aliasing-Fehler der digitalen EQs in den Höhen etwas reduziert werden
Ich arbeite zum Beispiel oft mit dem kostenfreien Faltungshall SIR von Herrn Knufinke, auch Plugins von Sonnox (EQ) oder URS sind angedacht. Das würde zum Beispiel bedeuten: Sprachspur = 1 x EQ + 1 x SIR, ca. 7-8 Vokalspuren mit je 1 x LowCut + 1 x EQ, Summenbus für die Vokalspuren mit 1 x SIR und in der Hauptsumme noch Kompressor, Limiter und Summenhall. Ist es bei solch einer Konstellation doch besser, in 88.2 kHz zu arbeiten? Oder in 44.1 kHz aufnehmen und nach der Einzelbearbeitung der Files (blenden, Entfernung von Stör- und Nebengeräuschen) für den Logic-Mix mit Plugin-Einsatz in 88.2 kHz hochrechnen?

Wer will, kann sich ja auch mal gerne die Hörbeispiele auf meiner Seite unter http://www.nodefx.com zu meinen bisheringen Projekten anhören. Diese wurden alle in 48 kHz / 24 Bit bearbeitet. Es sind zwar nur mp3s, aber es ist hier http://www.nodefx.com/studio/CD_Mechthild.htm auch ein Hörbeispiel mit Gesang und Harfe zu hören - auch ausgehend von einer Bearbeitung in 48 kHz und 24 Bit.

Schon einmal vielen Dank für eure wertvollen Tipps. Es zeigt sich wieder einmal, dass es gut ist, diesem Forum treu zu bleiben und deshalb an dieser Stelle auch einmal explizit ein großes Dankeschön an seine Macher und die Mods!!

Schöne Grüße,

sequoiaa
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