blinkmuffel hat geschrieben:Djordji hat geschrieben:Das ist falsch, gerade weil sie nicht unendlich steil sind greifen sie weniger in die Grundfrequenz ein. Unendlich steil würde bedeuten das alles ab 30 Hz wirklich abgeschnitten wird. In Wirklichkeit wird aber ab 30 Hz abgesenkt. Das bedeutet der Filter greift nicht so radikal ein und somit auch nicht in den Grundfrequenzen
So, nun muss ich auch noch wal widersprechen :D
Per Definition gibt die Frequenz eines Cut-Filters den -3dB-Punkt an (was noch lange nicht heißt, dass jeder Hersteller seine EQs so auslegt).
Also: LoCut bei 30 Hz bedeutet, dass das Filter bei 30Hz 3dB reduziert.
Abhängig von der Flankensteilheit werden die Frequenzen um diesen Fixpunkt herum unterschiedlich bearbeitet.
Das bedeutet aber zwingend, dass nicht nur unterhalb von 30Hz was passiert, sondern auch darüber.
Guck Dir mal solche Kurven an, dann verstehst Du sicher, was gemeint ist.
Das ist sicher das, was Hr. Biegr. meint (dazu kommt noch das Überschwingen, das ist ein anderer Punkt).
Denn je flacher die Kurve, desto weiter geht sie auch über den 30Hz-Punkt hinaus.
Bei 6dB/Oktave Flankensteilheit wird also bis relativ weit über 30Hz abgesenkt. Das hört man auch deutlich.
Und wenn ich mir die ganze Diskussion hier so angucke, mit den ganzen Dingen, die man bei Hi- und LoCuts jetzt plötzlich alle beachten muss, Flankensteilheit so und so, die richtigen Tools verwenden und dies tun und das tun, dann wird doch immer mehr deutlich, dass eine Pauschalaussage wie "Immer bei 30Hz und 16kHz cutten" für einen Anfänger absolut nicht taugt.
Grüße
Hi,
Ich hab das jetzt nochmal mit einer 808 BD, die ich auf das tiefe E gestimmt habe, und dem Lowcut vom LinearPhase EQ, getestet. Selbst wenn ich mit dem Lowcut hoch bis 70 Hz gehe ändert sich nichts entscheidendes an der Grundfrequenz es bleibt immer noch der selbe Ton.
Was sich ändert ist der Klangcharakter, was Bieger als Eingriff in die Grundfrequenz bezeichnet.
Das ist soweit auch richtig.
Es ist auch richtig das der Lowcut bei unterschiedlicher Flankensteilheit verschieden ansetzt. Das heißt je niedriger die Flankensteilheit desto weiter greift er vor dem Eingestellten wert ein und im Vergleich passiert da auch der entscheidendere Eingriff in die Grundfrequenz. Bieger hatte also in dem Punkt Recht. Gut das du mich darauf aufmerksam gemacht hast.
Ich persönlich setze einen Lowcut immer mit der höchstmögliche Flankensteilheit ein. das kommt wahrscheinlich daher das ich als Autodidakt anfangs das nach Gehör gemacht habe und das für mich dann das beste Ergebnis brachte. Und das ist dann zur Gewohnheit geworden so dass mir gar nicht aufgefallen ist das das der bei niedriger Flankensteilheit vor dem gesetzten Wert anfängt zu arbeiten.
So muss ich natürlich zugeben das die Aussage einen Lowcut bei 30 Hz zu setzen mit diesem Hintergrundwissen vermittelt werden sollte. Ich denke aber das die Auswahl der richtigen Flankensteilheit bei einem Lowcut der bei 30 Hz gesetzt ist, die leichteste Übung für einen Anfänger sein wird. Genauso wie das er sehr schnell die Qualitative unterschiede zwischen verschiedenen LowCuts
wahrnehmen kann wie den unterschied zwischen Channel EQ und Linearphase EQ.
Deswegen ist der Hinweis auf das richtige Tool schon angebracht insbesondere wenn man Phasenprobleme bemängelt.
Das setzen von Low und hicuts ist in der Tontechnik gang und gebe. Ca 80 % der Stücke die ich mir hier im Analyzer betrachte verwenden Hi und Lowcuts und das hat seinen Grund. Und die Stücke die mit am saubersten gemischt sind, wurden insbesondere in den unteren frequenzen mit einem Lowcut versehen.
Deswegen ist meiner Meinung nach diese Richtlinie oder Pauschalaussage gerade für Anfänger sehr Hilfreich und ein guter Orientierungspunkt. Ich würde eher anderherum ansetzen und sagen je fortgeschrittener oder sicherer man ist um so eher sollte man sich von diesen grenzen lösen.
Hi und Lowcuts garantieren keinen guten Mix aber bilden eine sehr gute Grundlage um die Energie effektiv zu verteilen.
So larifari Aussagen wie du musst auf dein Herz und deine Ohren hören helfen da weniger weiter.
Gerade die Orientierung an den Cuts schult das Ohr.
Auch wenn die Pauschal Aussage bei Stücken wie Kanye Wests Love Lockdown total versagt würde ich sie immer einem Anfänger raten. Denn Du kannst mir gerne einen Anfänger zeigen der so eine 808 hinschraubt.
Wenn ein Lowcut bei 30 Hz in der Summe den Mix aus dem Gleichgewicht wirft dann ist der Pfeiler der den Mix stützt zu weit unten. Und eine 808 die aud das Tiefe e gestimmt bei 30 Hz mit nem lowcut bearbeitet wird klingt super.
Gruss
Djordji