Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Mastern

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Peter Ostry
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Maste

Beitrag von Peter Ostry »

achim brochhausen hat geschrieben:Wäre auch gut wenn mal was Handfestes dabei wäre...
Stimmt. Ich fühle mich als eher schlechter Mixer dazu berufen, das bisher Gesagte in eine handfeste Form zu bringen, weil ich nicht alle Feinheiten der hohen Kunst kenne und daher nicht allzu abgelenkt bin ;-) :

Zuviel Pegel in sehr tiefen Frequenzen (von 30 Hz abwärts) macht Probleme und bringt nichts. Nachschauen ob da etwas ist und wenn viel da ist dann mittels Low Shelve absenken. Wer Brutalinksy heisst oder hochwertige Filter verwendet, darf dort auch einen Low Cut verwenden.

Dröhnen kommt gerne von Frequenzen zwischen 40 und 150 Hz. Dort sind aber auch Instrumente, also darauf achten dass man beim Abschwächen niemandem den Boden wegzieht.

Zuviel Pegel in den Höhen bevorzugt Zischen ud Rauschen. Zuwenig macht den Sound stumpf und glanzlos.

Keine Höhen sinnlos aufdrehen und keine Höhen sinnlos abschneiden. In beiden Fällen sollte Absicht walten.

Immer hören und gegebenenfalls am Analyzer schauen ob ein starker Pegel überhaupt zu einem Instrument gehört. Wenn ja, dann im Sinne des Mixes bearbeiten. Wenn der Pegel von unerwünschten Resonanzen kommt, dann wegnehmen oder abschwächen.

Ein Zusatz von mir:
Ich meine dass zu viele Leute die Bässe runter- und die Höhen raufdrehen und dann nach Plugins und Zaubergeräten für "Wärme" im Mix schreien. Die Tiefen und die niedrigen Pegel sind das Problem bei der digitalen Verarbeitung, mit Höhen und grosser Lautstärke wird ein Computer spielend fertig. Das ist genau umgekehrt wie bei der analogen Bearbeitung.


Der Mix soll vor dem Mastering gut und fertig klingen. Das Mastering hat dann ausser etwas letztem Schliff hauptsächlich die Aufgabe, ihn zu verschiedenen Abspielmedien kompatibel zu machen. Das ist genrespezifisch.

Mixen ist eine Kunst, es erfordert Technik und Übung wie alle Künste. Es gibt Gesetzmässigkeiten, nach denen Frequenzen und Lautstärkeverhältnisse einander beeinflussen, unsere Hörgewohnheiten und Hörfähigkeiten sind bekannt. Aber es gibt keine Regeln wie man mischt.

Noch eine Anmerkung:
Ein gutes Beispiel wie man es falsch machen kann bin ich selbst: Ich mische zu langsam, reite auf Pegeln und Feinheiten herum, verliere mich in den falschen Details, werde ungeduldig, knalle ein Mastering Plugin drauf und bin enttäuscht weil ich nach Stunden hoher Konzentration wieder nur 70% von dem erreicht habe was ich wollte. Meine Lösung: jemand anders mischen lassen. Die Lösung eines Talentes: alles anders machen - flüssig mischen, wenn es sich ergibt auf den Pegel pfeifen (da ist immer noch ein Regler am Schluss), das Wesen des Stückes herausarbeiten.
Zuletzt geändert von Peter Ostry am 03 Jul 2009 - 7:10, insgesamt 1-mal geändert.
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acidrulez
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Maste

Beitrag von acidrulez »

Eine Sache die ich über die Jahre gelernt habe ist.

"Alles gleich Laut ist langweilig"

Lieber den Zuhörer auf das Wesentliche lenken. Sprich die drei wichtigsten Parts schön laut machen.
Und wie schon mein Vorredner gesagt hat. Ich finde das gerade die Fehler beim Mixing den Song den Charm geben.

:hm_angel:
Put me in a room with whatever is available, and I'm going to deliver you a great mix. No excuses for lack of toys or different formats such as mixing in the box. Mixing is mixing, You're either a mixer or you're a monkey. Simple.

Michael Brauer
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Mahonie81
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Maste

Beitrag von Mahonie81 »

Ich schließe mich dann auch noch mal an und versuche etwas zu schreiben, dass vielleicht weiter hilft.

Zu erst einmal ist es nicht wunderlich, dass hier nur grobe Ratschläge gegeben werden können. Man spricht immer von DEM MIX. Aber bisher hat noch niemand gefragt, was für Musik du eigentlich abmischst. Hier diskutieren Leute, die machen Klassik, Jazz, Blues, Rock, Punk, Metal, House, Techno, RnB, Raggae und was es sonst noch so gibt. Ich denke, da wird es schon noch grobe Unterschiede bei der Herangehensweise geben.
Zum Beispiel kann ja der Grundstein für einen ausgewogenen Mix das Arrangement sein. Arbeitest du mit einer Band, liegt vielleicht sehr viel Gewicht auf der Aufnahme, den Preamps, Mikrofonen, Verstärkern und Instrumenten. Bekomm ich diesen Sound überhaupt mit einer Fender Tele Mexico hin oder brauche ich da eine Gibson Les Paul. Machst du irgendwas elektronisches Bum Bum Mäßiges kämpfst du evtl gar nicht damit tolle Klänge aufzunehmen, die nimmst du aus dem Computer und hast sofort einen super Sound. Allerdings kann dann trotz sauberer Klänge, die Auswahl, der zusammenspielenden Instrumente deinem Mix wieder Schaden.

Eines unserer größten Probleme ist die heutige Vielfalt und die Möglichkeiten mit denen man überschwemmt wird. Wäre man mit Aufnahmetechnik groß geworden, so hätte man einen ganz anderen Blick. Zu den Anfangszeiten des Recordings nahm man etwas auf, Punkt. Fertig!
Dann wollte man das ganze verbessern und schlaue Leute entwickelten immer mehr Technik, um die Ergebnisse zu verbessern. Stück für Stück lernte man zu beurteilen, was da jetzt genau fehlt und was man tun muss, um es zu verbessern. Heute sieht es da anders aus. Ich starte meine DAW und habe riesigen Mengen an EQ's, Kompressoren, Gates, Reverbs, Delays, Chorus, Flanger, Phaser, Tremolo, Transienten Designer, Limiter, Maximizer, Enhancer, Exciter, De-Esser, Multibandkompressoren, Verzerrer und was es sonst noch so gibt.
Und dann beginnt diese Angst, "Ich habe doch alles was ich brauche, ich muss jetzt einen super Sound hinbekommen, ich besitze SSL und Neve Plugins, das kann nur super werden, aber wo verdammt noch mal fang ich jetzt am besten an. Im Nacken sitzt einem dann schon die Band, der man vorher noch erzählt hat, dass diese EQ's im Grunde genauso klingen, wie eines dieser Traummischpulte und der Kompressor, ist quasi die Hitgarantie, 90% aller Top10 Produktionen der 90er Jahre wurden damit bearbeitet, man nennt ihn den guten Schalter. Leute der schweißt ganz schön zusammen. Das kann sonst kein Anderer.
Ich lese zB gerne Audiofachzeitschriften und Bücher und freue mich dann immer über die gelernten Tricks, gleichzeitig werde ich mit jeder Möglichkeit, die sich mehr aufzeigt verunsichert, was denn jetzt die beste Herangehensweise für mich ist. Soll ich mein Drumset einzeln komprimieren oder lieber nur die Drumgruppe, oder vielleicht sogar beides. Soll ich nur leicht komprimieren und dann eine extreme Kompression parallel auf nem weiteren Buss hinzumischen. Viele schleifen doch dann da auch noch einen Pultec ein und drehen die Höhen und Bässe auf. Aber ich hab doch neulich gelesen, lieber absenken als anheben. Nehm ich denn da jetzt nen FET, VCA oder Opto Kompressor? Sollte ich auch noch die Möglichkeit nutzen Kick und Bass auf nen weiteren Buss zu schicken und dort zu komprimieren. Das schweißt doch richtig zusammen. Ach ja vielleicht trigger ich auch den Bass über die Kick, dann wird der Pegel immer kurz abgesenkt wenn die Kick kommt. Da ist dann mehr Luft und beides setzt sich durch.
Interessant kann es aber auch sein, sich erst einmal ganz genau damit zu beschäftigen, wie die Parameter Threshold, Ratio, Attack und Release eigentlich ganz genau den Sound beeinflussen. Vielleicht entscheide ich mich dann auch auf ein bestimmtes Signal gar keinen Kompressor drauf zulegen. Denn wie oft schon hat man den Kompressor irgendwie eingestellt, konnte nicht wirklich einen riesen Unterschied feststellen und hat dann den Kunden mit dem Gain Makeup Regler beeindruckt!!!
Wie ist das mit dem Reverb? Überall ein bisschen was auf die Einzelsignale oder lieber nur auf die Drumgruppe? Also in der Sound & Recording wurde das ganze Drumset verhallt. Uli Pallemans hingegen hat einfach überall auf die Einzelsignale etwas gegeben, klang auch super. der benutzte da zwei Hallgeräte ohne großartig was mit verschiedenen Predelay Zeiten zu veranstalten. In der S&R dagegen ist die Rede von 5-7 Hallgeräten im Mix.
In jedem Buch steht, Hall ist out, das gabs nur in den 80ern und im Schlager. Fakt ist aber, das Aufnahmen nur mit der richtigen Räumlichkeit groß wirken. Und wenn man alles trocken closed aufnimmt, dann brauch man ne Menge künstlicher Räumlichkeit. In diesem Fall dann in Form von early reflections und die kommen bei uns auch aus nem Hallgerät. Die waren ja auch gar nicht gemeint, als der Studioguru sagte, Hall ist out, wir machen's trocken. Na selbst verständlich brauchst du ne räumliche Information sonst bricht der ganze Mix zusammen. Das wusste natürlich nicht der Tontechnik Anfänger, als er das gelesen hat und das wusste auch nicht der Hardcore Brüller, als er sagte, bloß keinen Hall auf die Vocals, bei uns kannst du alles ganz trocken abmischen, wir stehen nicht so auf Hallgeräte.
Ich arbeite zur Zeit an dem Album meiner eigenen Band, zur Zeit noch an den Aufnahmen. Und was soll ich sagen, ich hab jetzt schon schiss wenn's an mixen geht. Denn ich trag das Ergebnis. Ich muss Entscheidungen treffen und mich auf meine Ohren verlassen. So wie es aussieht bekomm ich evtl etwas professionelle Hilfe. Ich denke auch, dass das der einzige Weg ist wirklich tipps zu bekommen und sie einzusetzen zu wissen. Man braucht für gewisse Sachen einen Lehrer, der einem zeigt, worauf man hören sollte oder wie man die Sache betrachten muss, nicht um ein Patentrezept zu bekommen, dass gibt es nicht in der Musik, denn Musik ist Kunst.
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Thomas Detert
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Mastern

Beitrag von Thomas Detert »

Schön geschrieben .. Einfach machen.. Und besonders FEHLER machen , daraus lernen und
die nächsten Fehler machen.. so war es bei mir und heute denke ich, dass ich recht gut
im Mixing bin.
Aber dennoch lerne ich bei jeder Produktion wieder etwas neues für mich dazu...
Wie mein Lieblingsspruch sagt:" Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden"
Und ich möchte noch ein paar Jahre mischen und in dem was ich mache besser "werden" :wink:

So "senfdazugebenmodus" AUS
LG TOM
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outland
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Mastern

Beitrag von outland »

Ich denke, dass mit den lo-cut hi-cut Filter setzen ist materialspezifisch handzuhaben.
Es geht ja nur darum den Kompressor oder Limiter zu entlasten und die Membrane der Stereianlagen oder iPod Kopfhörer oder Autoradios ... nicht zu zerstören und im Endeffeckt die "Lautheit" zu erhöhen.
Das ist aber etwas, was ich erst beim Mastern machen würde.
Wenn dabei etwas verloren geht sollte man es nicht machen - klar.
Ich höre oft im Pop-Rock bereich Songs, bei denen sich unter 30Hz am Analyser nichts abspielt.
Das Abschneiden der Höhen hat bisher für mich dann etwas gebracht, wenn ich in MP3 konvertiere.
Dort klingt es sonst komisch, wenn die Hi-Hat zu höhenlastig ist.

Vielen Dank an Alle!
Es sind einige brauchbare Argumente und Tipps hier für mich.

UUUUPS - habe die dritte Seite noch garnicht angeschaut!

WOW - da finde ich mich wieder. - Sehr netter Beitrag!

Ich hab da auch einige Fehler aus denen ich gelernt habe:

Wo ich mich am besten wiederfinde ist die Geschwindigkeit, mit der man einen Mix macht.
Die schnellen Sachen sind die besten.
Das ging am Analogpult am besten oder auch an meinen guten alten Roland VS-2480
Jetzt mit der Maus lande ich oft in Sackgassen, wo ich mich verzettel.
Deshalb ist es wichtig einen gut trainierten und schnellen Workflow mit vielen Shortcuts draufzuhaben.

Ich habe viele Plugs gekauft und habe aber meine Auswahl auf bestimmte Plugs eingeschränkt - das aber hauptsächlich wegen meiner geübten und erfahrenen Handhabung. Erst wenn diese Plugs versagen probier ichs mal mit den anderen.

Ich habe noch einen kleinen Tipp.
Ich habe immer, wenn ich eine Spur bearbeitet habe - diese Solo geschalten.
Das mache ich jetzt weniger - Ich bearbeite die Spur, während ich die anderen auch höre.
Z.B. Snare - die alleine klingt immer eigenartig - aber zusammen mit den Overheads und dem Übersprechen in der Highhat und auch in der Basedrum und vielleicht auch in den Toms (wenn die nicht gegatet sind) macht den eigentlichen Snaresound aus.

Auch gute Erfahrungen habe ich mit der Methode 2 EQs einzusetzen:
Den Logic Channel EQ um wirklich störende Frequenzen steilflankig herauszuziehen - das kann der sehr gut. und den metric halo EQ um den Charakter zu stärken - also Höhen oder Mitten anheben...

letzter Tipp -
Man sollte auch wenn man jetzt 3000 Euro für ein Plug ausgegeben hat nicht unbedingt dieses überall verwenden. Z.B. Manchmal kann Logics eigener Channel EQ mehr als so manch anderer.
Oder Logics Kompressor.
Oder der Matrrix Reverb - keiner hat einen schöneren "Chathedral" Hall als dieser.
Oder Freeware (Schade dass die fishfilets nichtehr für Intel gehen)
Zuletzt geändert von outland am 02 Jul 2009 - 10:57, insgesamt 1-mal geändert.
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hr.biegr
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Maste

Beitrag von hr.biegr »

achim brochhausen hat geschrieben:
hr.biegr hat geschrieben:solche pauschalen tips wie "bei 30 hz und 16 khz cutten" sind je nachdem wie man es formulieren möchte gefährliches halbwissen bis totaler unsinn.
hr.biegr hat geschrieben:es ist klar, dass zuviel pegel im (tief-)bass nicht immer gewünscht ist, aber bevor man sich um ihn kümmert sollte man doch wenigstens klären, ob er überhaupt da ist.
und was die höhen im air-band betrifft - auch wenn die beim typischen digi-mix gerne mal nicht besonders schön klingen gilt auch hier: erst hören, dann (möglicherweise filtern).
Wie klasse. Ein junger Mensch möchte wissen "wie solls klingen vor dem Master" und einer unserer Guru´s hat eigentlich keinen Tip auf Lager. Ist klar: It depends on...
Hr. Biegr glaub mir ich weiss das alles durch und durch und versuche nur einem jungen Menschen einen kleinen Anhaltspunkt zu geben.
nur um das nochmal klarzustellen: es liegt mir fern, hier jemanden zu beleidigen und wenn ich nicht das gefühl gehabt hätte, mit meinem post etwas zum thema beigetragen zu haben, dann hätte ich ihn nicht verfasst.

es tut mir leid, dass ich nach deiner meinung "eigentlich keinen tip auf lager" habe. aber was soll man auf eine so allgemein gestellte frage auch super konkret antworten. es kommt eben wirklich drauf an.

einem fahranfänger kann man auch nicht sagen: genau 800 meter nach dem losfahren musst du jedes mal grundsätzlich rechts abbiegen. es kommt halt wirklich darauf an...

ich glaube, der wichtigste anhaltspunkt ist halt, zu sagen, dass man immer folgende reihenfolge beachten sollte: grundsätzlich versuchen, sein gehör zu schulen, und im konkreten fall dann erstens zu überlegen, ob irgendwas nicht ok klingt und dann zweitens ggf. zu überlegen, was man dagegen unternehmen kann.

es bringt doch nichts, hier eine liste mit kochrezepten vorzustellen ohne dass überhaupt klar ist, was auf den tisch kommen soll.

diese tips wie "grundsätzlich bei 30 hz und 16 khz cutten" sind doch genau das, was jemanden verwirrt, der noch nicht so fest im sattel sitzt. erstens erweckt es den eindruck, man müsse nicht hinhören, zweitens suggeriert es, es werde am ende schon gut klingen, wenn man nur alles "richtig" macht, und drittens gibt es eigentlich nur sehr, sehr wenige gesetzmäßigkeiten (außer, dass es am ende gut klingen soll).
was hat denn jemand davon, wenn er die cuts setzt, obwohl er sie eigentlich gar nicht braucht? mit dem airband fehlt auf einmal der glanz und die offenheit des mixes und der lowcut säbelt die grundfrequenz ab und macht die mitten harsch.

es geistert wirklich so viel gefährliches halbwissen durch die gesammelten homerecording-standardwerke, da muss man doch auch mal klare worte sprechen. jahrelang hieß es z.b., kompressoren dürfe man auf gar keinen fall als send-effekte einsetzen, und nun redet jeder über parallelkompression als ob alle das schon immer so gemacht hätten.

also: trust your ears und bitte, bitte aufpassen mit solchen allgemeinen "man macht das so"-hinweisen!
Djordji
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Maste

Beitrag von Djordji »

Naja Hicut bei 16 kHz und lowcut bei 30 Hz muss nicht gesetzt werden wenn es nicht nötig ist aber wenn es nicht nötig ist dann hört man den Eingriff auch kaum.

Das ist eine Sicherheitsprozedur wie das anschnallen beim Autofahren.

Ein Lowcut bei 30 Hz säbelt garantiert nicht die Grundfrequenzen weg ausser die Grundfrequenzen liegen tiefer als das tiefe E vom Bass. Und wenn es den Mix harsch klingen lassen würde, wäre es die bessere Alternative die Mitten zu entharschen. Das zwingt einen nämlich dazu "sauberer" zu mischen. in dem Falle würde das bedeuten nicht auf die Frequenzen unterhalb von 30 hz angewiesen zu sein damit es gut klingt was eine Vorraussetzung dafür ist um mehr Luft bei den RMS Werten oder in der Gestaltung der Lautheit zu haben.

Die Bässe in den Griff zu bekommen ist eine der Disziplinen beim Mixen und da ist der Lowcut bei 30 Hz eine sehr gute Orientierung.


@Outland
Für Irish Folk kenn ich keine Referenzen und ehrlich gesagt kann ich mich auch an keinen Mix erinnern der mich in der Sparte begeistert hätte. ich hab aber mal einen sehr guten Mix bei einem Filmmusiker gehört an dem ich mich orientieren würde weil es meinem Soundgeschmack entspricht.

Auf folgender Seite
http://www.toxeen.com/flash6.htm

gehst du auf Musik/Themes/World (ich hab nochmal nachgeschaut und der hat auf jedenfall einen Lowcut bei 30 Hz gesetzt)

Vielleicht hilft dir das ja bei der Orientierung.
hr.biegr
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Maste

Beitrag von hr.biegr »

Djordji hat geschrieben:Naja Hicut bei 16 kHz und lowcut bei 30 Hz muss nicht gesetzt werden wenn es nicht nötig ist aber wenn es nicht nötig ist dann hört man den Eingriff auch kaum.

Das ist eine Sicherheitsprozedur wie das anschnallen beim Autofahren.

Ein Lowcut bei 30 Hz säbelt garantiert nicht die Grundfrequenzen weg ausser die Grundfrequenzen liegen tiefer als das tiefe E vom Bass. Und wenn es den Mix harsch klingen lassen würde, wäre es die bessere Alternative die Mitten zu entharschen. Das zwingt einen nämlich dazu "sauberer" zu mischen. in dem Falle würde das bedeuten nicht auf die Frequenzen unterhalb von 30 hz angewiesen zu sein damit es gut klingt was eine Vorraussetzung dafür ist um mehr Luft bei den RMS Werten oder in der Gestaltung der Lautheit zu haben.

Die Bässe in den Griff zu bekommen ist eine der Disziplinen beim Mixen und da ist der Lowcut bei 30 Hz eine sehr gute Orientierung.
sorry, aber da muss ich heftig widersprechen! :hm_angel:

jeder, der möchte, kann ja mal nen highcut bei 16 khz bei beliebiger musik setzen und sich fragen, ob man das "kaum" hört.

und der lowcut bei 30 hz säbelt vielleicht nicht die grundfrequenz voll weg, aber er greift mehr ein, als viele das vielleicht denken sollten. ersten sind cuts nicht unendlich steil, d.h. ggf. nimmt er von der grundfrequenz doch was weg, und zweitens neigen viele cuts zum überschwingen, d.h. sie erhöhen den pegel oberhalb der eckfrequenz.
das wiederum bedeutet, dass man in dem - nicht unwahrscheinlichen - fall dass der mix unter 30 hz eh keine energie mehr hat mit dem cut nichts produktives erreicht, aber die bassdrum aufgrund des überschwingens des filters sogar lauter wird. und wollten wir den cut nicht eigentlich einsetzen um weniger bass-energie zu haben? :wink:

und wenn dieser cut dann noch die mitten harsch macht, dann ist doch alles im eimer:
- eigentlicher zweck nicht erfüllt, weil unter 30 hz nichts ist
- bass über 30 hz wird sogar lauter
- mitten werden harsch, also eq in den mitten, dann klingt der bass wieder zu laut und das spiel geht von vorne los. ganz zu schweigen davon, dass die meisten filter was mit der phase machen und dementsprechend eh gut st, so wenig eqs wie möglich einzusetzen

und das alles könnte man sich ersparen, wenn man einfach VOR dem setzen der cuts nachdenkt, ob man sie ÜBERHAUPT braucht.

und der vergleich mit dem anschnallen im auto ist übrigens unpassend. denn mit dem anschnallen kann man nie was verkehrt machen, mit dem setzen der cuts aber schon.
besser passt folgender vergleich: vor dem losfahren grundsätzlich 10 liter tanken. es kann halt sein, dass der tank gerade leer war, es kann aber auch sein, dass er total überläuft.
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intercorni
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Mastern

Beitrag von intercorni »

Frag hundert Leute nach einem Cut bei 30 Hz und Du wirst hundert verschiedene Antworten bekommen.
Man sollte schon wissen was man genau macht und vorhat, denn im schlimmsten Fall wird man die
Aufnahme verschlimmbessern.
Natürlich funktioniert das nicht mit jeden EQ, aber darüber sollte man sich vorher schon im klaren sein
und auch darum den Ohren vertrauen.
Gruss,

Cornel
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Maste

Beitrag von Djordji »

Sorry da muss ich leider ganz heftig wiedersprechen.

Wenn ein mix bei einem 30 Hz Cut das Verhältniss verliert dann konzentriert sich das Verhältniss rein technisch auf das optimum bezogen auf den falschen Frequenzbereich. Der Lowcut enttarnt das nur.
ersten sind cuts nicht unendlich steil, d.h. ggf. nimmt er von der grundfrequenz doch was weg
Das ist falsch, gerade weil sie nicht unendlich steil sind greifen sie weniger in die Grundfrequenz ein. Unendlich steil würde bedeuten das alles ab 30 Hz wirklich abgeschnitten wird. In Wirklichkeit wird aber ab 30 Hz abgesenkt. Das bedeutet der Filter greift nicht so radikal ein und somit auch nicht in den Grundfrequenzen

und zweitens neigen viele cuts zum überschwingen, d.h. sie erhöhen den pegel oberhalb der eckfrequenz.
das wiederum bedeutet, dass man in dem - nicht unwahrscheinlichen - fall dass der mix unter 30 hz eh keine energie mehr hat mit dem cut nichts produktives erreicht, aber die bassdrum aufgrund des überschwingens des filters sogar lauter wird. und wollten wir den cut nicht eigentlich einsetzen um weniger bass-energie zu haben?
.....
- mitten werden harsch, also eq in den mitten, dann klingt der bass wieder zu laut und das spiel geht von vorne los. ganz zu schweigen davon, dass die meisten filter was mit der phase machen und dementsprechend eh gut st, so wenig eqs wie möglich einzusetzen
Da muss man schon das richtige tool nehmen, nicht wahr? :mrgreen:
Und bitte tu nicht so als ob du noch nichts über Phasenlineare Eqs gehört hast.
und der vergleich mit dem anschnallen im auto ist übrigens unpassend. denn mit dem anschnallen kann man nie was verkehrt machen, mit dem setzen der cuts aber schon.
besser passt folgender vergleich: vor dem losfahren grundsätzlich 10 liter tanken. es kann halt sein, dass der tank gerade leer war, es kann aber auch sein, dass er total überläuft.
Der Vergleich ist schon passend. Wenn man schon einen "Unfall" gebaut hat dann macht es wenig sinn kurz danach den Gurt fest zu machen wenn es doch angerachter wäre auszusteigen. In dem Sinne würde ich dir Recht geben.

Sprich wenn man den fast fertigen Mix auf einmal in der Summe mit einem lowcut belegt wird man auf alle Fälle das schlechtere Ergebnis erzielen als wenn man von vornherein die tieffrequenten Signale einzelnd bei 30 Hz mit einem Lowcut bestückt. Erst recht wenn das Gleichgewicht des Mixes seinen Pfeiler unterhalb von 30 Hz stehen hat. Nur das ist schon ein Unfall

Das Thema ist aber Referenz Mix und nicht Referenz Summenbearbeitung. Und selbst da, obwohl soundtechnisch die schlechtere Alternative, ist ein Lowcut bei 30 Hz gang und gebe.

Selbst bei Stücken wo nur Akustik guitarre zu hören ist sieht man unterhalb von 30 Hz Bewegung.
Je weniger instrumente (insbesondere Teiffrequente) desto unwichtiger der Lowcut.

das ist alles kein muss nur wer sich fragt wo die Energie geblieben ist, der setzt genau da an.
Bei höhen bin ich toleranter aber auch hier ist die orientierung bei 16khz.

30 hz bis 16 khz ist der rahmen wo ein Mix in jedem Fall funktionieren sollte deswegen sind Low und hicuts auf den Signalen bei diesen Frequenzen im Mix sinnvoll
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Maste

Beitrag von Djordji »

intercorni hat geschrieben:Frag hundert Leute nach einem Cut bei 30 Hz und Du wirst hundert verschiedene Antworten bekommen.
Man sollte schon wissen was man genau macht und vorhat, denn im schlimmsten Fall wird man die
Aufnahme verschlimmbessern.
Natürlich funktioniert das nicht mit jeden EQ, aber darüber sollte man sich vorher schon im klaren sein
und auch darum den Ohren vertrauen.
Ganz ehrlich meine ohren sind so anpassungsfähig das ich denen ohne vizalisierung des Mixes nicht einfach so vertraue.Je frischer die Ohren desto mehr kann man ihnen vertrauen aber eine stunde arbeiten und danach eine stunde pause würde mich in meinem kreativen Workflow stören und würde den jetzt schon viel zu langen produktionsprozess noch mehr in die länge ziehen. Klar hat man jetzt eine gewisse Erfahrung und liegt oft genug richtig aber wenn ich sicher gehen muss dann immer mit Analyzer.

Und bezüglich des 30 hz cuts gibts im Grunde kaum Diskussionsspielraum und wenn dann wurde der in dem Gespräch mit Hrn Bieger ausgereizt. :mrgreen:
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Peter G.
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Maste

Beitrag von Peter G. »

erstmal bräuchte man Boxen, die 30 Herz überhaupt noch darstellen
und über 16.000 herz hören nur noch Hunde und Mäuse gut.-)

ich würde vielleicht nicht radikal abschneiden, aber ab diesen Freqzenzen ordentlich mit
hi und lowshelf abfallen lassen....

gerade die unteren, z.t. gar nicht wirklich hörbaren Bässe machen unglaublich viel Pegel
da bekommst du keine Lautheit und der Kompressor fängt schnell das *flattern* an...

*nur mal so zwischenrein bemerkt*
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achim brochhausen
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Maste

Beitrag von achim brochhausen »

hr.biegr hat geschrieben:nur um das nochmal klarzustellen: es liegt mir fern, hier jemanden zu beleidigen und wenn ich nicht das gefühl gehabt hätte, mit meinem post etwas zum thema beigetragen zu haben, dann hätte ich ihn nicht verfasst.
Du hast zum Thema nichts beigetragen und hast hast ihn trotzdem verfasst.
Nichts für ungut, dein Fachwissen ist unantastbar. Deine Ausdrucksweise leider nicht immer.
Diese Cutempfehlungen sind überhaupt kein Grund so ein Fass aufzumachen. Insbesondere wo ich am Schluss über die unterschiedlichen Genre verwiesen habe.
"Das ist natürlich Genrespezifisch immer unterschiedlich und am Ende ist erlaubt was gefällt. Aber mit was Handfestem anzufangen ist immer gut."
Du hast geschrieben:
hr.biegr hat geschrieben:grundsätzlich versuchen, sein gehör zu schulen, und im konkreten fall dann erstens zu überlegen, ob irgendwas nicht ok klingt und dann zweitens ggf. zu überlegen, was man dagegen unternehmen kann.
Soll sich der Threadsteller aus unseren unterschiedlichen Auffassungen das Beste raussuchen.
Gruß
Achim
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blinkmuffel
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Maste

Beitrag von blinkmuffel »

Djordji hat geschrieben:Das ist falsch, gerade weil sie nicht unendlich steil sind greifen sie weniger in die Grundfrequenz ein. Unendlich steil würde bedeuten das alles ab 30 Hz wirklich abgeschnitten wird. In Wirklichkeit wird aber ab 30 Hz abgesenkt. Das bedeutet der Filter greift nicht so radikal ein und somit auch nicht in den Grundfrequenzen
So, nun muss ich auch noch wal widersprechen :D
Per Definition gibt die Frequenz eines Cut-Filters den -3dB-Punkt an (was noch lange nicht heißt, dass jeder Hersteller seine EQs so auslegt).
Also: LoCut bei 30 Hz bedeutet, dass das Filter bei 30Hz 3dB reduziert.
Abhängig von der Flankensteilheit werden die Frequenzen um diesen Fixpunkt herum unterschiedlich bearbeitet.

Das bedeutet aber zwingend, dass nicht nur unterhalb von 30Hz was passiert, sondern auch darüber.
Guck Dir mal solche Kurven an, dann verstehst Du sicher, was gemeint ist.
Das ist sicher das, was Hr. Biegr. meint (dazu kommt noch das Überschwingen, das ist ein anderer Punkt).
Denn je flacher die Kurve, desto weiter geht sie auch über den 30Hz-Punkt hinaus.
Bei 6dB/Oktave Flankensteilheit wird also bis relativ weit über 30Hz abgesenkt. Das hört man auch deutlich.

Und wenn ich mir die ganze Diskussion hier so angucke, mit den ganzen Dingen, die man bei Hi- und LoCuts jetzt plötzlich alle beachten muss, Flankensteilheit so und so, die richtigen Tools verwenden und dies tun und das tun, dann wird doch immer mehr deutlich, dass eine Pauschalaussage wie "Immer bei 30Hz und 16kHz cutten" für einen Anfänger absolut nicht taugt.

Grüße
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Peter Ostry
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Re: Referenz Mix - wie solls klingen vor dem Maste

Beitrag von Peter Ostry »

blinkmuffel hat geschrieben:Per Definition gibt die Frequenz eines Cut-Filters den -3dB-Punkt an (was noch lange nicht heißt, dass jeder Hersteller seine EQs so auslegt).
Also: LoCut bei 30 Hz bedeutet, dass das Filter bei 30Hz 3dB reduziert.
Abhängig von der Flankensteilheit werden die Frequenzen um diesen Fixpunkt herum unterschiedlich bearbeitet.
Da liegt auch das Problem mit Tips dieser Art, wie du richtig sagst. Ich denke es ist klar, dass Djordji nicht gewohnheitsmässig bei 30 Hz abschneidet wenn er sich damit den Bass ruiniert. Und es ist auch klar, dass Hannes dagegen ist. Bei seinen eigenen Sachen hat er wahrscheinlich keine Signale, die so einen drastischen Eingriff rechtfertigen, bei fremden Mixes ist er sich der Problematik bewusst.

Einem Anfänger ist das allerdings nicht klar und wenn der noch wie empfohlen einen Analyzer verwendet, bekommt "Abschneiden bei 30" für ihn eine neue Bedeutung. Er amputiert dann womöglich derart gründlich, dass der Mix schon kaputt ist bevor er begonnen hat. War der Abschneide-Tip schlecht? Nein, aber wörtlich nehmen darf man ihn auch nicht.

Meinem Gefühl nach sollte man in einem frühen Stadium des Mixes überhaupt nicht abschneiden, ausser man weiss genau was man tut. Gibt es mehrere Instrumente und überlagern sich diese in den Tiefen, kann man sie beim Mastering nicht mehr trennen. Daher plädiere ich dafür, beim Mischen auf die tonalen Inhalte zu achten und technische Korrekturen an den äussersten Grenzen dem Mastering zu überlassen.

Voraussetzung ist, dass man dem Mastering überhaupt eine Chance gibt. Dazu ein Beispiel: Ich habe einmal den Mix eines sehr guten Engineers gehört, der dazu bemerkte "ist nicht gemastert, wahrscheinlich noch etwas zu dumpf". Wie bitte? Ich muss bei meinen Sachen sagen "ist nicht gemastert, aber schon recht klar". Die Arbeiten dieses anderen Menschen sind aber um Welten besser als meine. Das gibt mir zu denken.
Es ist ein Brauch von alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör!
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