Gilt das nur IIR? Wie sieht das bei FIR aus?hugoderwolf hat geschrieben:Nee lass ma. Da ich in der Sache nicht ganz neutral bin möchte ich nicht allzu sehr schmutzige Wäsche waschen.alexander hat geschrieben:Bitte um Info: Welche(r) Hersteller?hugoderwolf hat geschrieben:Analog Modeling ist leider keine geschützte Herkunftsbezeichnung. Was mancher Hersteller unter dem Schlagwort anbietet, grenzt an Betrug.
Ein besonders griffiges Beispiel sind wahrscheinlich die typischen IIR-Filter zweiter Ordnung (Biquads) die man praktisch überall braucht (nicht nur in EQs). Die Umsetzung nach Lehrbuch die auch nach wie vor am verbreitetsten ist, kann je nach Zahlenformat recht ungünstige Rundungsprobleme haben und verhält sich auch bei Modulation der Parameter ziemlich ungünstig. Das war zwar durchaus schon immer bekannt, wurde aber möglicherweise längere Zeit unterschätzt, insbesondere im float-Bereich. Ich selbst hab neulich nicht schlecht über den Noisefloor gestaunt, den Plan A zu produzieren imstande ist. Das Problem ist, dass es schwer zu hören ist, insbesondere bei einem einzelnen Filter, weil der Fehler mit dem Signal korreliert ist. In einem kompletten Mix kann ich mir aber vorstellen, dass es einen sehr großen Unterschied macht. Da wollte ich gerne mal einen Test machen.erdingsJP_ hat geschrieben: Super-Interessant! Magst du das, auch wenns nicht unmittelbar zum Thema passt, etwas ausführen. ich bin sicherlich eher unbedarft was digitale Audiobearbeitung angeht, vertrau da aber meinen Tests und meine ohren und hab da ziemlich viele offene Fragen. Etwas Licht ins Dunkel fände ich dufte. :)
Ich hab hier neulich mal versucht, die typischen Probleme und Stolperfallen bei digitalen EQ-Filtern aufzuzeigen, das ist hierzu sicher interessant:
http://www.redsharksound.com/music-tech ... tal-part-1
http://www.redsharksound.com/music-tech ... tal-part-2
Mir sind hier bei zwei verschiedenen IIR-EQs Artefakte aufgefallen, vor allem in den oberen Mitten/unteren Höhen, selbst wenn in diesen Bereichen überhaupt keine EQ-Bänder aktiv waren. Ich nenne es mal "digital haze", eine Art krisseligen Grauschleier, der zur Harschheit und/oder zu einer Verschmierung von Impulse führt, was wiederum zu einer flachen Räumlichkeit führt (was ich hier schon als Plastiksound bezeichnet hab). Klanglich gar nicht so unähnlich zu Jitter oder truncation distortion.
Im analogen Bereich gibt es allerdings ähnliche Phänomene (ich vermute insbesondere durch Einstreuungen, anderesgenauso komplexes Thema), evt. wird solche Artefakte deswegen eher akzeptiert.
Passt das zusammen?