Vocals bei der Aufnahme komprimieren

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Mahonie81
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Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Mahonie81 »

Im Nachbarthread hat Rolle folgendes geschrieben:
Rolle hat geschrieben:nee - noch besser: an einem RFZ Pult danach aber über den chandler germanium EQ :-)
Damit haben wir dann ein wenig Höhen aufgeholt (Bändchen). Die Stimme wurde mit dem 1176 limitiert/komprimiert und ist nachher im Mix eigentlich unverändert geblieben. Selbst das M7 setting war beim Einsingen dasselbe, das wir später für den Mix genutzt haben.
Wie schön der Klang schon beim Einsingen war, hört man hoffentlich der Performance an :)
Mich interessiert dabei die richtige (falls es sowas gibt) Einstellung und Vorgehensweise. Ist halt immer bisschen schwierig wenn's einem keiner zeigt, sondern man immer alles aus Büchern, Berichten und Interviews entnimmt, die sehr viel Platz für Interpretationen geben.
In der Regel ließt sich das dann so: "...wir haben bei der Aufnahme nicht viel komprimiert, nur ein wenig Limiting für die Spitzen." Aber heißt das dann wirklich 20:1, hoher Threshold und wirklich nur die Spitzen begrenzt. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich glaub ich hab da zu viel Angst bei der Aufnahme mit 20:1 zu hantieren. Oder stellt man doch lieber 4:1 ein und geht mit dem Threshold soweit runter (bzw beim 1176 mit dem Input hoch), dass das gesamte Signal in sich komprimiert wird, was ja auch die Spitzen begrenzt?
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Axel
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Axel »

Das mach ich hier anders- kein Limiting in der Aufnahme, sondern Augenmerk auf Headroom. Mit den Ratio-Empfehlungen konnte ich nie was anfangen- soll mir mal jemand im a/b Vergleich sagen, ob der Gesang über den 1176 mit 4:1 oder 8:1 aufgenommen wurde... Die effektive Pegelreduktion in dB finde ich immer aussagefähiger. Mein Vocal chain ist für Musik mit Stromgitarren zB SM7 in V672 in DBX160x (der gute alte) und ordentlich Disco auf dem Frontpanel, sowas bei 6dB gain reduction, je nach Sänger/in auch mehr (Schreihals) oder weniger. Das mach ich wegen dem Sound den der DBX macht. Ich weiß, wie der im Mix klingt und selbst bei noch mehr gain reduction hab ich im Mix nie das Gefühl gehabt, da hätte ich jetzt eine Aufnahme vergeigt.
Limiting in einzelnen Kanälen gibts nur, wenn der Mix insgesamt sehr heiß geworden ist und ich dann eine einzelne Spur noch drüber kriegen muss- zB einen L1 auf eine Snare oder so. Hab ich für Vox noch nicht gebraucht, glaube ich.
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Dingo
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Dingo »

Die von dir zitierte Stelle aus dem Buch lässt überhaupt keinen Interpretationsspielraum zu.
Der Spielraum wird in deinem Kopf generiert. Es wird genau das gemacht was da steht.
Die Spitzen abfangen um die Möglichkeit einer Überteuerung nach oben zu ziehen.

Das Ist ne 08/15 Sicherung.

Bei Rolle kann ich mir vorstellen das er gewagter mit dem Comp arbeitet.
Wenn man weiß was man will und weiß wie man es kriegen kann dann kann es gleich bei der Aufnahme erledigt werden. Selbstsicherheit durch Erfahrungswerte.
Zuletzt geändert von Dingo am 29 Apr 2016 - 14:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Stephan S
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Stephan S »

Wenn man weiß was man will und weiß wie man es kriegen kann dann kann es gleich bei der Aufnahme erledigt werden. Selbstsicherheit durch Erfahrungswerte.
Ganz genau. Mehr gibt es zu der Frage eigentlich nicht zu sagen, denn sie ist gleichzustellen mit:
"Ist Musik eigentlich immer anders oder kann ich meinen Mixer gleich so eingestellt lassen?"
Um es anders zu formulieren und damit die universelle Lösungsformel für alle Ton/ und mixtechnischen Fragen anzubieten:

Kommt drauf an was du hörst.
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Mahonie81
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Mahonie81 »

Mensch, was hab ich mir dabei nu wieder gedacht? Ich komm' echt immer auf die absurdesten Ideen. (bang)
Für nen Moment dachte ich echt, man könnte diese Erfahrungswerte in Worte fassen und beschreiben. So wie ich mein Vorgehen beim komprimieren einer Snare oder Drumgruppe beschreiben kann, weil's in etwa immer gleich ist, auch wenn das Drumset jedes mal anders klingt.
Ich will doch von euch nicht die eine "Klingt-immer-gut-Einstellung", sondern ein Potpourri bunter Vorgehensweisen. Manchmal hat man das Gefühl der ein oder andere hat Angst, dass man ihm aus seinem ach so wertvollen Erfahrungsschatz etwas wegnehmen könnte.
Axel hat geschrieben:Das mach ich hier anders- kein Limiting in der Aufnahme, sondern Augenmerk auf Headroom. Mit den Ratio-Empfehlungen konnte ich nie was anfangen- soll mir mal jemand im a/b Vergleich sagen, ob der Gesang über den 1176 mit 4:1 oder 8:1 aufgenommen wurde... Die effektive Pegelreduktion in dB finde ich immer aussagefähiger. Mein Vocal chain ist für Musik mit Stromgitarren zB SM7 in V672 in DBX160x (der gute alte) und ordentlich Disco auf dem Frontpanel, sowas bei 6dB gain reduction, je nach Sänger/in auch mehr (Schreihals) oder weniger. Das mach ich wegen dem Sound den der DBX macht. Ich weiß, wie der im Mix klingt und selbst bei noch mehr gain reduction hab ich im Mix nie das Gefühl gehabt, da hätte ich jetzt eine Aufnahme vergeigt.
Limiting in einzelnen Kanälen gibts nur, wenn der Mix insgesamt sehr heiß geworden ist und ich dann eine einzelne Spur noch drüber kriegen muss- zB einen L1 auf eine Snare oder so. Hab ich für Vox noch nicht gebraucht, glaube ich.
Danke Axel für deinen Beitrag. Wenn ich deinen Beitrag richtige deute, bedeutet er, alles kann nichts muss. Und der DBX kann ohne einstellbare Attack und Release Zeit sogar bei sämtlichen Sängern benutzt werden, erzähl das mal der Musik, die von sich denkt, jeden Tag aufs neue jemand ganz anderes zu sein. :lol:
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Rolle
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Rolle »

1176 deshalb, weil er wahnsinnig schnell ist.
attack und release muss man für jede Stimme anders einstelle, Kompression von 4:1 bis all buttons, je nachdem...
Generell: je höher der ratio desto kleiner der Input gain. So wie Axel sagt, kann man an der tatsächlichen gainreduction eine gute Orientierung finden.
Bei einer vocal Aufnahme so ca. 6dB sind für mich passend.
es ist ein einfach ist das
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Stephan S
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Stephan S »

So wie ich mein Vorgehen beim komprimieren einer Snare oder Drumgruppe beschreiben kann, weil's in etwa immer gleich ist, auch wenn das Drumset jedes mal anders klingt
Da hast du mir etwas voraus- ich könnte es nicht. Wirklich nicht. Außer, dass sich TDR bei mir immer weiter in den Vordergrund gespielt hat, allerdings mag mein Mixbus den nicht so...Habe heute zwei Mixe mit der neuen 32c gemacht und werde das Gefühl nicht los, überhaupt keine Eq und Dyn PlugIns mehr zu benötigen.
Und wenn's um Hardware Einstellungen geht, müsste man sich erstmal darüber verständigen, dass die Werte, die auf den Reglern stehen mal so überhaupt nicht übereinstimmen. Aber 4-6db GR könnte ich unterschreiben wenn's hilft. Aufnehmen tu ich gar nicht mehr mit irgendwas dazwischen- ich gebe nur etwas Kompression auf den Kopfhörer, wenn ich das Gefühl habe, der Sänger kommt mit der eigenen Dynamik nicht so klar. Vorher versuche ich aber, Mikrofonabstände auszuhandeln und laute Parts separat aufzunehmen. Aber auch das ist schon wieder überhaupt nicht allgemeingültig. Wenn ich noch einen 1176 hätte, würde ich ihn wahrscheinlich auch mit aufnehmen- hab ich aber nicht, weil ich nicht den Eindruck habe, dass ich einen brauche. Und den DBX habe ich nie besonders gemocht, wahrscheinlich weil Elton John ihn immer benutzt hat. Als ich noch in einem Studio gearbeitet habe, war meistens ein Summit TLA-100 A auf den Voc Kanal gepatcht, da hat sich allerdings kaum der Zeiger bewegt und ich hatte tierisch Respekt vor dem Teil, weil ich mal eine Gesangsaufnahme tot komprimiert habe ohne es zu bemerken. Da war natürlich nur die Akustik schuld (uiuiui)
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Peter Ostry
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Peter Ostry »

Stephan S hat geschrieben:Und wenn's um Hardware Einstellungen geht, müsste man sich erstmal darüber verständigen, dass die Werte, die auf den Reglern stehen mal so überhaupt nicht übereinstimmen.
Gainreduction kann man auch schlecht vergleichen. Einer meiner Kompressor, arbeitet schon, bevor seine -2 dB LED anspringt. Einen anderen hört man werkeln bevor laut Anzeige der Threshold erreicht ist. Wenn man nur wenig komprimieren will, gehts bei beiden nur nach den Ohren.

Kommt auch drauf an, wofür man die Kompressoren verwendet. Den schnellen verwende ich an einem schnellen Preamp für Klangformung. Den langsamen weil mir sein Charakter gefällt und ich die unauffällige Mitarbeit schätze. In beiden Fällen im Aufnahmeweg, weil ich dasselbe in Software noch nicht hinbekommen habe. Beim schnellen Kompressor auch nicht, wenn ich ihn statt bei der Aufnahme im Mix einschleife. Irgendwas hat dann der Computer schon gemacht, was das optimale Ergebnis verhindert.

Komprimieren im Aufnahmeweg macht Sinn, wenn die geeigneten Geräte vorhanden sind und die Klangquelle danach verlangt. Ist halt ein bisschen wie Risikosport: Wer zu mutig ist, haut sich irgendwann mal was kaputt. Wer zu ängstlich ist, macht sich mehr Stress als nötig.
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Stephan S
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Stephan S »

Ich habe komischerweise selten Verwendung für schnelle Attackzeiten, das spart mir viel Geld ein.
Außerdem will ich noch ergänzen- und das ist vielleicht mein wertvollster Hinweis- dass ich die Aufnahmesituation, so wie ich sie aus dem Studio kenne, vor dem eigentlichen Mixdown in der DAW (meistens Logic) simuliere und dann einen Print von diesen Aufnahmen mache. Diese Prints werden dann in der Mixoberfläche (Mio oder jetzt dann wohl Harrison 32c) gemischt. Im ersten Schritt achte ich darauf, dass das Signal möglichst genau nach dem klingt, nach dem es klingen soll, wohingegen ich beim Mix nur noch auf den Kontext zur Musik höre. Natürlich greift das ineinander, da die Auswahl des Instruments, der Mic Position usw. schon im Kontext zur Musik vonstatten geht, aber dieser Workflow hat sich bei mir absolut bewährt. Bei größeren Projekten, wie jetzt gerade, wo ich ein wildes Ethno- Klassik Stück mit mehrstimmigem Gesang und ca. 100 Spuren anliegen habe, entstehen im Logic dabei auch schonmal Submixe. Auch diese Vorgehensweise spart mir Geld ein, da ich so mit meinem Quad 2,8 nie an irgendwelche Grenzen komme. Ich schreibe das, weil ich mich gerne festlege und diese typische DAW Haltung, sich alle Optionen immer offen lassen zu wollen sehr wenig kreativ finde. Mit anderen Worten: Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn jemand bei der Aufnahme schon alle Regler bewegt, um das beste aus dem Signal rauszuholen. Es gibt nichts schöneres, als beim Mix festzustellen, dass eigentlich schon alles funktioniert, sobald die Regler hochgezogen sind.
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von JP_ »

Stephan S hat geschrieben:Ich habe komischerweise selten Verwendung für schnelle Attackzeiten(...)
+1
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Peter Ostry
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Peter Ostry »

Stephan S hat geschrieben:Ich habe komischerweise selten Verwendung für schnelle Attackzeiten
Ich brauche schnellen Attack nur bei Saiteninstrumenten und da nur bei Nylongitarre und Guzheng. Wenn man Fingernägel hat, gibt es ein für erfahrene Spieler wahrnehmbares Geräusch, wenn der Finger die Saite verlässt. Bei Nylongitarre hört man z.B. auch, ob die Nägel gefeilt sind (= schlecht). Wenn das Mikro und/oder der Preamp langsam sind, kriegt man das Geräusch nicht. Wenn es aber kommt, dann hilft ein schneller Kompressor, den kompletten Anschlag herauszuarbeiten. Das spielt sich im Mikrosekunden-Bereich ab.

Eventuell geht da auch was mit verschiedenen Plektren auf der Stahlsaiten- bzw. E-Gitarre, aber nur bei gewissen Spielern. Erfahrung habe ich damit keine.

Stephan S hat geschrieben:... weil ich mich gerne festlege und diese typische DAW Haltung, sich alle Optionen immer offen lassen zu wollen sehr wenig kreativ finde.
Bin 100% deiner Meinung. Dieser ewige Total Recall ist eine Plage.
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alexander
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von alexander »

JP_ hat geschrieben:
Stephan S hat geschrieben:Ich habe komischerweise selten Verwendung für schnelle Attackzeiten(...)
+1
das geht mir auch so. ich müsste mal einen realen 1176er in die finger kriegen um zu checken ob ich mit so etwas überhaupt was anfangen kann. diese ganzen emulationen hab ich zwar, brauch sie aber überhaupt gar nicht, noch nicht mal bei drums. oder grad da nicht, weil ich da eh eine langsame attack zeit will, damit es ordentlich knallt. zum limiteren der spitzen kommt dann eher die L-serie zum einsatz, weil die dinger einfach präziser arbeiten imo.

jedenfalls ist mir aufgefallen, dass ich die 1176er emulationen zum leicht ankomprimieren als überflüssig erachte, wenn man die härter anfährt machen sie aber dinge, die mir gar nicht gefallen. also lass ichs. verschiedene la2a emulationen finde ich jedoch sehr reizvoll und setzte sie auch recht gerne ein.

die 1176er sind auch blöd zum einstellen imo. erstmal passiert gar nichts, dann auf einem recht kurzen reglerweg sehr viel. so kann man doch nicht arbeiten...XD :mrgreen:
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von alexander »

Peter Ostry hat geschrieben:
Stephan S hat geschrieben:... weil ich mich gerne festlege und diese typische DAW Haltung, sich alle Optionen immer offen lassen zu wollen sehr wenig kreativ finde.
Bin 100% deiner Meinung. Dieser ewige Total Recall ist eine Plage.
ich liebe total recall. ich arbeite nur noch in etappen, kaum mehr am stück, wenn ich es vermeiden kann. man bleibt einfach wesentlich frischer und kann imo besser beurteilen was da abgeht. ohne total recall wäre das nicht möglich.

das heisst jetzt natürlich nicht, dass man sich nicht zu einem sound entschließen kann und den dann nicht mehr ändert, mach ich auch so. nur das inkrementelle arbeiten kommt wir wirklich sehr entgegen...
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Rolle »

tja - auch ein 1176 will bedient werden. Allerdings ist ein digitaler 1176 nicht mit der 1176 hardware zu vergleichen.
Musik die so klingt wie sie mir gefällt ist ohne 1176 beim tracking kaum möglich.
Wie nutzt man einen 1176?
gewünschten ratio einstellen
input aufdrehen bis der 1176 so eingreift wie man es möchte (gainreductin beachten). Wenn man die ratio klein lässt, kann man ihn eigentlich auch gut ständig arbeiten lassen.
Generell ist es perfekt, wenn beim Gesang der 1176 vom Sänger/Sängerin quasi "benutzt" wird. Das ist ähnlich der Situation, wenn man in einen Compressor mischt. Deshalb wäre es auch quatsch, den 1176 nicht mit aufzunehmen. Er wird Teil des künstlerischen Ausdrucks.
So zu arbeiten braucht eine Menge Erfahrung in dieser Arbeitsweise. Übung und Erfahrung macht den Meister. Mal kurz probieren bringt nix. Zudem muss der/die Sänger/Sängerin erfahren sein im Studioalltag. Ich vergleiche das immer mit einem erfahrenen Livesänger, der den Abstand zu seinem Handmirkofon während der Performance regelt.
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alexander
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von alexander »

Rolle hat geschrieben:tja - auch ein 1176 will bedient werden.
ich krieg das schon hin, ihn einzustellen, keine sorge. allerdings gibts da irgendwo einen ganz kleinen sweet spot, und der grösste teil der einstellungen klingt sch... da gibts andere plugins (z.b. die waves ssl emulationen) wo du in einem ganz breiten range einstellen kannst was du willst, es klingt grundsätzlich mal gut (auch wenn es nicht genau das sein sollte was du grade brauchst). beim 1176, also bei der emulation, ist das halt nicht so. ich nehme an man hat dieses seltsame regelverhalten vom original übernommen. nun gut, aber das muss man auch mögen. oder halt nicht...
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