Vocals bei der Aufnahme komprimieren

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hugoderwolf
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von hugoderwolf »

Rolle hat geschrieben:stimmt - aber genau dafür hat man ja ein Paar Ohren zur Verfügung :)
Dasses gescheit klingen soll is ja klar. Wollte nur darauf aufmerksam machen, dass nicht nur 6dB drin sind, wo 6dB draufsteht. Das ist besonders im Vergleich mit anderem Gear oder Plugins relevant, sogar im Vergleich mit anderen Signalen. Nur dasses nich hinterher heißt "Aber Rolle hat doch 6dB gesagt!" ;)
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Mahonie81
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Mahonie81 »

Ich hoffe mal ich oute mich jetzt nicht als das Forenmitglied mit den schlechtesten Ohren. Wenn es um Drums geht, höre ich beim 1176er ganz klar den Unterschied zwischen langer und kurzer Attack. Bei Vocals höre ich da ehrlich gesagt keine gravierenden Unterschiede. Bei der Release befinde ich mich eigentlich immer im schnellen Bereich. Ich konnte noch keine Anwendung finden, bei der ich eine so lange Release benötigt hätte, wie sie der 1176 bietet.
Wenn ich mit 6-10db komprimiere, wird in der Regel der gesamte Gesang durchgängig komprimiert. Es ist also nicht so, dass einzelne Laute so rausstechen würden, dass sie limitiert werden und der Rest vom Gesang unbearbeitet bleibt.
Ich hatte mal eine Vorführung von Fab Dupont gesehen, wo er vorführte wie man mit dem LA2A komprimiert. Bei seiner Vocalspur gab es zwei Silben, die wirklich lautstärkemäßig rausstachen. Er führte dann vor, wie der Compressor genau diese zwei Stellen erwischte und die Gainreduction das Signal wieder einebnete. Das war wirklich beeindruckend. Ich hab aber selbst noch nie eine Gesangaufnahme gehört, wo solche deutlichen Ausreißer drin waren. Im Nachhinein würde ich glatt behaupten, die Spur wurde vorher extra präpariert, um den Kompressor so elegant zu verwenden.
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Stephan S
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Stephan S »

Ich steh ja auf Region Gain und Waves Voc Rider. Danach kann dann der Comp nur noch für Klang und Groove eingesetzt werden...
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J. Alf
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von J. Alf »

Stephan S hat geschrieben:Ich steh ja auf Region Gain und Waves Voc Rider. Danach kann dann der Comp nur noch für Klang und Groove eingesetzt werden...
Word. Feier vor allem auch meinen Faderport ! Aber das sollte ja eigentlich klar sein, dass es keinen Weg an Automation vorbei gibt.
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Dingo
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Dingo »

Den Vocal Rider lass ich nur ungern arbeiten. Ich habe noch keine Einstellung gefunden die sich nicht nach Verschlimmbesserung angehört hätte.
Das saubere setzen des Region Gain erübrigt den Vocal Rider. Also nur wenn es wirklich schnell gehen muss.

Ich habe sehr viele digitale Comps getestet, insbesondere mir schnellen Attack und kurzen Release Zeiten, sprich extrem Einstellungen, um die entstehenden Artefakte die der Comp generiert näher zu beleuchten. Bei moderaten Einstellungen muss ein Comp nicht zwangsläufig so viel scheisse bauen wie in Extremen, nichts desto trotz waren die extrem Einstellungen für mich, dass entscheidende Kriterium wie gut ein Comp arbeitet.

Die ganzen Tests führen bei mir momentan zur Frage ob ein Transienten Designer nicht die besseren Comps sind?
Auch ein Gate das klassisch dazu genutzt wird um Rauschen zu unterdrücken kann durch die richtig gewählte Attackzeiten zu einem besseren Ergebnis führen als es ein Comp hinbekommt.
Oder auch simple Region Fades sind in ihrer Attack fast so schnell wie Gott.
Die übertriebene Fixierung auf Comps zur Dynamikbearbeitung ist nicht mehr zeitgemäß.

Ich habe neulich mit der Console 1 von Softube gemischt und ich bin sehr schnell zu befriedigenden Ergebnissen gekommen.
Schlüssel war der Transienten Designer. Alles was ich üblicher weise mit einem Comp lösen würde löste der Transienten Designer schneller und präzieser.
Natürlich trägt der Console 1 Controller einiges dazu bei schnell zu arbeiten sowie die Single Window Konzeption des Plugins wo für die verschiedenen Komponenten ein anderer Algorithmus gewählt werden kann ohne das sich die GUI ändert. Eine sehr effiziente Arbeitsweise

Beispielsweise biete die Softwareschmiede Waves gefühlt 300 Comps an, die mehr oder weniger gleich klingen. Nur das die Regler verschieden "geeicht" sind. Das sind wahre Zeittötungsmaschinen.

Ich wollte mal wissen ob ich wirklich einen SSL EQ brauche oder ob ich mit dem MH Channelstrip EQ ein ähnliches Ergebnis hinbekomme.
Ich habe mit dem SSL EQ intuitiv das Signal so bearbeitet wie ich es für richtig hielt, das Plugin stummgeschaltet und dann mit dem MH EQ versucht das Signal nachzubilden. Das Ergebnis war für mich akzeptabel. Ich hatte nicht das Gefühl das ich den SSL EQ brauche. Nur die Einstellung des MH EQs hätte ich wegen der Optik ohne SSL Orientierung niemals so eingestellt weil die Kurven zu extrem waren. Da ist diese Stimme in meinem Kopf die sagt:" Hey wenn du den EQ so extrem einstellst dann verliert das Signal seine Natürlichkeit". Aber aus der Perspektive des MH EQs macht der SSL EQ genau das und wird dafür gefeiert.

Ähnlich verhält es sich mit Comps.

Um den Bogen wieder zum Thread zu ziehen: Bei der Aufnahme setze ich keinen Comp ein, nur einen Limiter um das Signal vor Übersteuerung zu schützen soll. Wenn Künstler zur Aufnahme vorbei kommen konzentriert sich meine Arbeit darauf aus dem Künstler das Beste rauszuholen und nicht darauf eine funktionierende Einstellung im Comp zu finden. Das richtige Mic wählen ist das einzige Technik-Gefummel dem ich mich in dieser Situation stellen wollen würde weil es bei der Aufnahme eine wirklich entscheidende Komponente ist. Das macht vielen Künstlern auch Spass weil sie die direkte Konfrontation mit dem Mic haben. Der Rest der Technik beschränkt sich auf Psychologie und das Ertasten der Leistungskurven der aufzunehmenden Person.
Damit Regel ich so gut es geht den natürlichen EQ und die Dynamik des Künstlers.

Gutes Equipment und eine sichere Hand hat auch einen psychologischen Effekt keine Frage.
Aber was machst du wenn alles perfekt eingestellt ist und der Sänger nicht auf Touren kommt?
Regelst du dann den Comp auf 5 db Gain Reduction? Oder klopfst dir dann auf die Schulter mit der Gewissheit an der Technik lags nicht hö hö hö…

Bei der Aufnahme muss man vor allen Dingen den Künstler bedienen können.
Eins meiner wichtigsten Tools im Studio sind €20,- Farb LED Strips mit 'ner Fernbedienung wo der Künstler die Farbe einstellen kann die zu seiner Stimmung passt. Die meisten Lachen darüber stellen sich aber trotz allem die gewünschte Farbe ein.
Auf jedenfall geiler als 'ne Lava Lampe. :lol:
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focusonsound
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von focusonsound »

Dingo hat geschrieben:Bei der Aufnahme muss man vor allen Dingen den Künstler bedienen können.
Eins meiner wichtigsten Tools im Studio sind €20,- Farb LED Strips mit 'ner Fernbedienung wo der Künstler die Farbe einstellen kann die zu seiner Stimmung passt. Die meisten Lachen darüber stellen sich aber trotz allem die gewünschte Farbe ein.
Auf jedenfall geiler als 'ne Lava Lampe.
Hahahaha geil, diese Erfahrung hatten wir nach dem Umbau auch gemacht (clap) :lol:
Aber pssssssssssst, da darf man gar nicht drüber reden, absolutes Tabuthema und eher im Bereich Voodoo anzusiedeln (uiuiui)
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Rolle
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Rolle »

das ist natürlich richtig aber das richtige Händchen und die richtige Umgebung setze ich einfach voraus. Wir reden hier nunmal über Studiotechnik und nicht über Studiomöbel und Einrichtung oder "how to be a good producer" :)

und ganz klar ist, dass die besten Aufnahmen dann gemacht werden, wenn alles stimmt. Das vom Sänger einstellbare Licht alleine funktioniert genausowenig wie die -5dB gainreduction an irgendeinem Kompressor.

Es spielt alles zusammen. Ein richtig eingestellter Kompressor beim Einsingen streichelt die Stimme. ebenso wie der Klang des richtigen und richtig platzierten Mikros samt passendem Preamp. Das alle natürlich in einer akustisch perfekten Umgebung, die ebenso natürlich angenehm sein muss.
Bei der Produktion eines Albums habe ich immer eine gute Zeit darin investiert, das richtige Equipment und Klangeinstellungen für den/die Sänger/in zu finden. Dann erst geht es an die Aufnahmen. Manchmal merkt man an einem Song, dass man etwas ändern muss und tut es dann auch. Begonnen wird aber immer mit dem Basis Setup. Dazu gehört auch die Wahl des Kopfhörers. Es muss einfach alles passen am Ende.
Keine Frage.
es ist ein einfach ist das
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J. Alf
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von J. Alf »

Dingo hat geschrieben: Auf jedenfall geiler als 'ne Lava Lampe. :lol:
Neeee! Ich hab diese hier: http://www.amazon.de/Reality-Lavalampe- ... 452&sr=1-6

Und die ist seeehr geil :-)
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Dingo
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Dingo »

@focusonsound

Ohne Voodoo läufts nicht. :mrgreen:

@Rolle

Die Thread Frage ist präziese. Und du hast recht, es geht hier um Studiotechnik.
Die Studiotechnik ist aber ohne Erfahrung ein ganz schönes Ablenkungsmanöver bei der Aufnahme.
Es geht ja auch darum jemanden aufzunehmen. In wie weit muss Studiotechnik bereit stehen um jemanden gut und sauber aufzunehmen?
Ich meine wir alle komprimieren die Vocals. Und dafür gibt es gute Gründe. Bei der Aufnahme mach ich es ja auch, nur als Schutzmechanismus.

Im Sound bei der Aufnahme? Das wäre mir zu festgelegt. Es ist beeindruckend wenn man in dieser Phase eine Aussage treffen will.
Gut wenn man den richtigen Comp dastehen hat kann man probieren was abgeht. Wieso nicht? Das macht sicherlich Spass.
Wenn der Comp Spass macht warum sollte man das nicht aufnehmen? Der Comp trägt zur Stimmung bei, alles gut.

Letztendlich wird man dann die Aufnahme, über seine Monitore beurteilen müssen. Klingt sie so gut wie sie Spass gemacht hat?
Auch als ich das Blackspade da hatte war der Spassfaktor gross. Aber ich prüfe über die Monitore was da aufgenommen wurde.
Wir hatten ja die Diskussion ob es Sinn macht nur die Aufnahme zu hören als ich mit den ganzen Files aus dem Internat ankam.
Und du hast recht nur Abhören ohne in das Mic gesungen zu haben ist nicht das Gleiche.
Mit der eigenen Stimme kann man ganz schön Voodoo machen, eine Stimmung kreieren, die dich vielleicht sogar besser beurteilen lässt ob das Gerät
das wiedergibt was du aufnehmen möchtest. Bei einer Person ist es nicht ganz so einfach weil du auch darauf Rücksicht nehmen musst
was die Person/ der Künstler aufnehmen möchte. Oft sind das Leute ohne grosse Studioerfahrung aber mit hohem kreativen Potenzial.
Die bringen schon teilweise vollständig den Sound mit, den man nur aufnehmen muss. Mir gehts bei der Aufnahme im Grunde genommen nur darum die Stimmen so natürlich wie möglich aufzunehmen. Also sozusagen die Schöhnheit der Stimme so rein und unverfälscht wie möglich.

Ich brauche ein Mic, ein Preamp, einen Wandler, einen Computer und eine Software.
Mic, Preamp und Wandler zur Aufnahme auf dem Computer beeinflussen das Signal.
Am stärksten das Mic danach der Preamp und dann die Wandler.
Und wir haben schon etliche Diskussionen über Wandler gehabt, sprich eine entscheidende Komponente.

Ich muss zusehen, dass ich ein gutes Mic habe. Ich muss zusehen, dass ich einen guten Preamp habe und ich muss zusehen das ich gute Wandler habe.
Und genau in dieser Reihenfolge liegen die Prioritäten, der Komponenten dieser Aufnahmekette. Zumindest meiner Erfahrung nach.
Was mich jetzt noch stört ist die Handarbeit an den Vocals. Mit dem Popfilter hab ich die Pops im Griff, mit dem Shure SM7b hat sich die Situation der Zischlaute, im Vergleich zum Phantom LE verbessert. Aber nicht so das ich nicht Hand anlegen müsste.
Das Blackspade arbeitet in der Hinsicht sehr schön und deutlich besser.
Es trägt zudem noch eine Ruhe im Signal mit sich, die mein geliebtes Shure SM7b alt aussehen lässt.
Ich glaube das ist das was du mit einem stabilen Grundton beschreibst.
Das Signal strahlt dadurch eine solche Sicherheit und Wertigkeit aus den kein Compressor der Welt zaubern kann.
Zumindest keiner in der digitalen Welt. Das ist eine entscheidende Soundverbesserung.

Aber mit einem EQ kann man schon einiges Bewirken aber es müsste ein Dynamischer sein damit das Signal nicht so einen starren Filter bekommt.

Ich habe Aufnahmen an dem ULN8 Preamps und dem MH2882 Preamps und Wandlern gemacht.
Das Mic verliert seine Sicherheit nicht. Es kickt seinen Sound die Aufnahmekette durch.
Wenn es Unterschiede in der Aufnahmequalität gab, dann gab es sie aber du bekommst mehr Ruhe und Wertigkeit in das Signal.
Ich kenne keinen Compressor der meinem Shure Sm7b die Ruhe im Signal mitgeben könnte. Vielleicht kann das ein guter Preamp?
Gibt es einen Preamp der das kann? Gibt es einen Preamp der mein Shure Sm7b auf das Level vom Blackspade heben kann?
Du hast ja das Pearlman, gibt es einen Preamp der ein Shure SM7b auf das Level von deinem Pearlman bringt?
Die ULN8 Preamps, die ein ziemlich guten Ruf haben schaffen es nicht. Der Grundton des Mics bleibt unberührt.

Naja wie auch immer Pop und Zisch Laute, stabiler Grundton, Dynamik.
Ich kenne kein Tool, das die digitale Handarbeit von Zisch Lauten und der Dynamic ersetzen würde.
Ich kenne keinen DeEsser und ich kenne keinen Compressor der den Job erledigen könnte.
Erst nach der Handarbeit kann ein DeEsser oder ein Comp benutzt werden. Vocal Rider ist ne tolle Sache reagiert aber nicht intelligent genug.
Vielleicht legt der Rider gut einen vor und man muss danach in der Automation rumschrauben. Aber dann ist er trotz allem kein Tool für mich
weil ich es nicht mag wenn der Fader in dem Produktionsschritt rumhüpft.
Bevor das mischen nicht richtig anfängt darf da kein Fader rumhüpfen.
Naja man könnte es bouncen aber irgendwie ist der Region Gain und Fade für mich die flexiblere Lösung.
Das ist richtig Arbeit. Da muss man strukturiert rangehen.

Mich würde mal interessieren, wie ein 1176 in der Aufnahme, mir bei der Arbeit helfen kann?


Und mal abgesehen davon, ich zitier dich mal...
Rolle hat geschrieben:[...]
So zu arbeiten braucht eine Menge Erfahrung in dieser Arbeitsweise. Übung und Erfahrung macht den Meister. Mal kurz probieren bringt nix. Zudem muss der/die Sänger/Sängerin erfahren sein im Studioalltag. [...]
Rolle deine Erfahrung die ist doch nicht über ein Jahr auf irgendeinem Baum gewachsen.
Ich will nicht beleidigend sein aber du hast doch da schon sicher 'n viertel Jahrhundert an Studio Erfahrung auf dem Buckel.
Wenn du hier erzählst das du mit deinem Vibrato das Release Verhalten des 1176 ändern kannst dann ist das im Bereich des Möglichen.
Bei Axel ist das sicherlich ähnlich.

Du selber betonst es man braucht eine Menge Erfahrung und der Sänger auch.
Da du auch ein wirklich guter Sänger bist schlägst du ja zwei Fliegen mit einer Klappe.

Man muss das Ganze auch ein wenig auf ein reales Level bringen. Als Wegweiser ok aber morgen wird aufgenommen.
Morgen muss ich Stimmung mit Voodo machen und den Künstler gut fühlen lassen. Fühlt er sich gut und hat Vertrauen geht er auf meine Soundvorschläge ein und regelt sein Signal. Und diese ganzen Vorschläge gehen über Gefühle die den Ausdruck der Performance betreffen.

Ich hab schon Acapella Aufnahmen von dir gehört und weiß welche Energie du auf das setzen von Konsonanten aufwendest.
Das muss man erstmal können. Ich kenne noch einen Synchronsprecher der ähnlich mit seiner Stimme arbeiten kann aber nicht auf dem Level.

Mit 'nem Jungen von der "Strasse" hast du einen ganz anderen Workflow. Das sind in erster Linie Künstler und keine Sänger oder was weiß ich was.
Und er muss so klingen wie er nunmal klingt.

Ich schick dir mal Acapellas die ich aufgenommen habe. Mich würde mal deine Urteil interessieren.
Ich habe welche die ich mit dem Phantom AE und welche die ich mit dem Shure Sm7b aufgenommen habe.
Da hat man auch einen netten Soundvergleich.

Mich würde auch interessieren in wie weit du die Aufnahme später in der DAW vor dem Mix aufbereiten musst damit sie auf Level ist.
Region Gain? Nutzt du so etwas überhaupt?
Oder derjenige der deine Stimme mischt, du meintest ja mal man kann seine eigene Stimme nicht so gut mischen.
JP_
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von JP_ »

Achtung:LEDs klingen scheisse!
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Stephan S
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Stephan S »

Du hast ja das Pearlman, gibt es einen Preamp der ein Shure SM7b auf das Level von deinem Pearlman bringt?
Klares nein. Das schafft der beste Preamp nichtmal mit einem U87 oder ähnlichen. Es ist das Zusammenspiel von Kapsel, Röhrenschaltung und Übertrager, das viele dieser Mics einzigartig macht. Und diese Menge Zauber in den Höhen in Verbindung mit der Stabilität in den Mitten kannst du höchstens noch von den richtig teuren Telefunken Teilen erwarten.
Achte neben den Grundtönen mal auf die Musik, die die Obertöne machen. Sie sind im Gegensatz zu billigen Kondenser Mics nicht nur überhaupt vorhanden, sondern sie ergänzen sich bei zunehmendem Pegel und mehreren Spuren. Das ist mE genauso wichtig, denn bei falscher Mic/ Preamp Kombi oder Billigkapseln/ Schaltungen sind diese Obertöne schon im Einzelsignal, spätestens aber bei Schichtungen, völlig im Krieg miteinander. Schlechter Signalfluss und Wandler machen es dann meistens noch schlimmer.
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Rolle »

boah - ne Menge Text, Dingo aber ich hab mich durchgekämpft :-) :-) :-)

Ich glaube ich muss mich etwas gezielter ausdrücken vor allem weil man nicht mein Leben als Sänger Musiker mit dem als Techniker/Produzent verwechseln darf. Das ist aber sicherlich für viele hier im Forum schwierig, da ich ja kürzlich im preview eine Aufnahme mit meiner Stimme gepostet habe.

Alles was ich weiter oben schrob, bezog sich aber auf die Arbeit als Producer/Techniker mit anderen Künstlern.

Und natürlich gibt es einen großen Unterschied zwischen geübten und erfahrenen Studiomusikern (egal ob instrumental oder vocal) und ungeübten Musikern, die vielleicht das erste mal in einem Studio sind oder nie unter richtigen Bedingungen in einem solchen waren.

Der Komp bei der Aufnahme ist ja keine Pflicht. Ich mache es nunmal so und habe gelernt, dass es (wenn man ihn richtig einstellt) die performance unterstützt. Ebenso wie ein gezielt eingesetzter EQ und der Hall/Raum den man auf den Kopfhörer gibt.
Außer dem Hall zeichne ich alles mit auf, da es Bestandteil der Performance wird. Es gibt für mich keinen Grund dies nicht zu tun.
Das ist aber einfach nur meine Arbeitsweise auch wenn sie sich mit der Arbeitsweise vieler Kollegen weltweit deckt :)

Stephan hat ja zu der Frage nach SM7B und TM250 (das ich ja wie gesagt nicht mehr besitze) alles beantwortet. Natürlich bekommst du ein TM250 nur, wenn du ein TM250 benutzt. Hast du aber solch ein Mikrofon und vor allem den benötigten Raum nicht zur Verfügung ist das SM7B ein sehr guter Kompromiss, da es zumindest straff klingt und aufgrund seiner Bauart den Raum einigermaßen abschaltet. Zudem funktioniert es auch an einfachen Preamps (Interface, etc). Ich würde es jederzeit einem billigen Kondenser mit schlechtem Preamp vorziehen.
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Stephan S »

Meine Neffen feiern das SM7 mit FetHead auch grad ziemlich ab, nachdem sie mit einem NT1 und ihrem Interface Preamp trotz sehr guter Raumakustik zu keinen brauchbaren Ergebnissen gekommen sind...
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Rolle »

RE20 ... RE20 nicht vergessen. Unbedingt mal austesten...
Für einige Stimmen die bessere Wahl. Ich mach ja keinen Hehl draus, dass ich ein großer Fan dieses Mikrofons bin...
es ist ein einfach ist das
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Dingo
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Dingo »

Danke für die Tips.
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