Vocals bei der Aufnahme komprimieren

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Rolle
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Rolle »

das digitale Ding (UAD) bekomme ich auch nicht eingestellt. von daher empfehle ich, einfach mal das Gerät zu nutzen und nicht die Fotografie davon :-)
es ist ein einfach ist das
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alexander
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von alexander »

das foto törnt so wenig an, dass es keinen sinn macht, the real thing zu kaufen. brauch ich dann doch nicht...
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J. Alf
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von J. Alf »

Also ich oute mich:

Ich find den CLA 76 von Waves ganz geil! In meinen Ohren klingt er bei den meisten Stimmen am besten bei etwa -6 bis -10db gain reduction.

Selbst wenn er nicht regelt tut er was, was ich mag. Benutze ihn beinahe in jedem Mix.

Der von Slate ist auch ganz geil! Mit dem werde ich auch gerade warm.
Tracke teilweise jetzt auch durch Plugins. Ich brauche nicht mehr diese tausend Optionen im Mix.
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Peter Ostry
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Peter Ostry »

alexander hat geschrieben:das foto törnt so wenig an, dass es keinen sinn macht, the real thing zu kaufen.
Nicht schön genug? Es gibt ihn auch mit einem blauen Streifen, schaut noch schneller aus:

Bild

Nicht zu unterschätzen der praktische Nutzen, den das Plugin nicht bieten kann. Platz für zwei Leberkässemmeln, ein kleines Gurkenglas und ein lauwarmes Getränk:

Bild
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Rolle
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Rolle »

J. Alf hat geschrieben:Ich find den CLA 76 von Waves ganz geil!
werd ich mal testen! Bisher hat mich keine software emulation zufrieden gestellt. Die sind in der Regel einfach nur brutal und sonst nüscht insofern kann ich Alexander da schon verstehen, da er ja nur von software spricht (ich würde da auch gerne wissen von welcher?).
Das dann aber pauschal auf die hardware zu übertragen ist schon sehr gewagt... das ist wie mit der Xbox Ferrari fahren.

Auch den slate werd ich mir anhören. Ich hätte tatsächlich nix dagegen, wenn es eine digitale Variante gäbe. Ist billiger und man kann mehrere davon in einem Projekt nutzen ohne arm zu werden :)
Wobei ich sagen muss, dass eine monokiste zum tracken ja reicht. Für mich ist der Hauptanwendungsbereich eh bei vocals.

Was das Knallen angeht: Der attack ist ja nicht weg sondern wird leiser. Der 1176 schafft es, dass dabei das Zeug nachher noch luftig und unkomprimiert klingt - gerade weil er so schnell ist. Das funktioniert aber nur bevor das ganze digitalisiert ist. Warum weiß ich nicht. LA2A oder ähnlcih langsame Kisten lassen sich nacher problemlos am digitalen Material einsetzen. Auch als digitale Fotografie :) Wobei ich tatsächlich noch keinen hardware LA2A im Einsatz hatte. Nur einen pendulum octo, der ja eine Art moderne Variante davon ist.
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J. Alf
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von J. Alf »

Auch zu bedenken ist, dass ja jedes Stück Hardware ein bisschen anders klingt.

Die emulationen haben demnach ja auch alle einen leicht anderen Charakter.
CLA und Slate sind in jedem Fall berechtigte Tools. Und der Waves färbt meiner Meinung nach am schönsten.
Hatte den schon mal aussortiert, aber es gab kein anderen Weg als ihn wiederzubeleben.

Trotz alledem überlege ich wieder einen als Hardware anzuschaffen. Es gibt ja sogar Leute die behaupten, der 1176 von warmaudio würde besser klingen als so manche Vintage Ureis.
JP_
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von JP_ »

Rolle hat geschrieben:
Was das Knallen angeht: Der attack ist ja nicht weg sondern wird leiser. Der 1176 schafft es, dass dabei das Zeug nachher noch luftig und unkomprimiert klingt - gerade weil er so schnell ist. Das funktioniert aber nur bevor das ganze digitalisiert ist. Warum weiß ich nicht.
Interessant. Ein Grund, warum meine persönliche Erfahrung entsprechend geprägt sein könnte..
Meine 1176- Erfahrungen liegen länger zurück und damals war ich wohl auch schwer damit beschäftig überhaupt irgendetwas sinnvolles auf Band zu bekommen...
Ich bekomme eigentlich regelmässig Material rein, wo auch gerade die Vocals, durch zu kurze Attackzeiten schlimme Verstümmelungen angetan wurden. Da ist es dann oft schwer noch viel zu retten.
JP_
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von JP_ »

J. Alf hat geschrieben:Auch zu bedenken ist, dass ja jedes Stück Hardware ein bisschen anders klingt.

Die emulationen haben demnach ja auch alle einen leicht anderen Charakter.
CLA und Slate sind in jedem Fall berechtigte Tools. Und der Waves färbt meiner Meinung nach am schönsten.
Hatte den schon mal aussortiert, aber es gab kein anderen Weg als ihn wiederzubeleben.

Trotz alledem überlege ich wieder einen als Hardware anzuschaffen. Es gibt ja sogar Leute die behaupten, der 1176 von warmaudio würde besser klingen als so manche Vintage Ureis.
Ach, das Argument halte ich für künstlich aufgebläht, um Unterschiede zu rechtfertigen. Es geht aber gar nicht um evt minimale, oftmals tonale, Unterschiede. Meiner Erfahrung nach kranken die digitalen Emulatiinen ALLE an anderen Problemen; vor allem einer schlechten Simulation von Sättigung/Klirr (und jeder Comp klirrt unter Kompression). Oftmals wird dann diese eindimensionale Sättigung auch noch gnadenlos übertrieben, damit auch jeder nie in Zweifel zieht, dass man es hier mit "Analog" zu tun hat. Das geht dann soweit, daß auch hochwertige analoge Geräte im Mastering sich die Zähne ausbeissen a solchem Material; alles bleibt stumpf und eindimensional. Tot processed halt. Das geht digital halt deutlich schneller als analog, wo auch viel Effekt-Zerre das Material nicht stumpf wirken lässt.
Ich bin eigentlich immer eher froh, wenn einige Leute hier lieber mit cleanen Werkzeugen im Mix arbeiten.
Sättigung und Färbung ist mE ein gnadenlos falsch verstandenes Thema.
Ich verweise nocvhmal auf meine Vergleich, den ich hier vor einiger Zeit gemacht habe. Da ist das ja schön zu hören. Ich würde mich auch nach wie vor freuen, wenn sich da jmd einbringt.
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Mahonie81 »

Stephan S hat geschrieben:
So wie ich mein Vorgehen beim komprimieren einer Snare oder Drumgruppe beschreiben kann, weil's in etwa immer gleich ist, auch wenn das Drumset jedes mal anders klingt
Da hast du mir etwas voraus- ich könnte es nicht.
Ich mach das bei der Snare eigentlich grundsätzlich so, dass ich den Kompressor auf 4:1 stelle und erstmal ordentlich mit dem Threshold runter gehe, da können schon mal so 10dB komprimieren. Man muss es richtig hören, dass er was tut. Die Attack stell ich dann so ein, dass der Schlag nicht einfach nur platt gemacht wird, sondern mehr so ein "snapp" Geräusch entsteht. Liegt wahrscheinlich so bei 10-30ms. Aber ich glaub das ist bei jedem Kompressor anders. Die Release stell ich so ein, dass die Gainreduction bei jedem neuen Schlag fast ganz zurückfällt.
Ich hatte die Tage im Proberaum mit dem Behringer X32 rumgespielt, weil man beim live Soundcheck so wenig Zeit hat, wollten wir uns mal Presets anlegen, um live schneller am Ziel zu sein. Mikros waren Shure Beta52 an der Kick, SM57 an der Snare, ein paar billige Fame an den Toms und zwei Behringer Overheads für 59 Euro. So klingt das dann:

https://www.dropbox.com/s/f7ns32au8p7bo ... h.wav?dl=0
Nicht schön genug? Es gibt ihn auch mit einem blauen Streifen, schaut noch schneller aus:
Nein Peter Bluestripe ist nicht schneller, der klingt nur als hätte er nen Fächerkrümmer. Der ist ein gutes Stück rotziger als der schwarze.
Wir haben hier beide Modelle. Welche Revisionen genau, kann ich nicht sagen, da müsste ich mal den Kollegen fragen, der den Lötkolben schwingt.

Bild
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Rolle »

JP_ hat geschrieben:[
Ich bekomme eigentlich regelmässig Material rein, wo auch gerade die Vocals, durch zu kurze Attackzeiten schlimme Verstümmelungen angetan wurden. Da ist es dann oft schwer noch viel zu retten.
man kann halt alles falsch oder richtig machen. Das Problem sind doch nicht die zu kurzen attackZeiten sondern der dann noch zu hohe ratio und vor allem beim 1176 zu hohe gainreduction. Deshalb sage ich ja, dass -6dB ein guter Richtwert ist. Je nachdem welche Stimme da gerade im Einsatz ist. Manchmal ist das schon zuviel.
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von JP_ »

Klar! Andererseits muss man einfach sehen, dass sich viele Leute, so ganz allgemein, eher unsicher sind. Deswegen sind Audio-Kochrezepte so beliebt, man kann sich irgendwo festhalten.
Comps sind für viele Leute Lautmacher, und das verführt naturgemäss zu krampfhaften Einstellungen.
Dass ein echter 1176 in kundigen Händen und offenen Ohren, ungalublich toll und effektiv sein kann, weiss ich ja... (hallo
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Rolle »

exakt!!!

einen Compressor als Lautmacher zu verstehen ist mit der größte Fehler den man machen kann.
Der 1176 kann so richtig brutal laut machen. Schön ist das allerdings nicht :-)
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von hugoderwolf »

Fällt mir gerade mal so auf: die schnellen Attackzeiten beim 1176 stehen ja durchaus auch mit der recht trägen GR-Anzeige mittels VU-Meter im Konflikt. Es dauert ca. 300ms bis die 6dB da angezeigt werden. In der Zeit ist ein gängiger Transient evtl. schon längst über alle Berge, das heißt man hat je nach Signal bereits deutlich mehr weggesäbelt als angezeigt wird. Ich seh im Schaltplan auch keine Vorrichtung, die das kompensieren könnte (Peakfollower oder sowas). Sollte man sich mal in den Hinterkopf notieren.
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von Rolle »

stimmt - aber genau dafür hat man ja ein Paar Ohren zur Verfügung :)
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Re: Vocals bei der Aufnahme komprimieren

Beitrag von focusonsound »

JP_ hat geschrieben:Dass ein echter 1176 in kundigen Händen und offenen Ohren, ungalublich toll und effektiv sein kann, weiss ich ja...
Naja, und dennoch wissen die meisten nicht, dass Attack und Release beim 1176 quasi falsch rum sind :-) Mit einer der Gründe, warums bei manchen halt komisch klingt...
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