Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

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muki
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Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von muki »

> Ich finde, dass sich Singlecoils und Ampsimulationen nicht vertragen

da gebe ich dir vollkommen recht

uU mitunter auch fuer mich der grund, wieder auf richtige amps
zurueckgegangen zu sein…

da faellt mir etwas fuer den threadersteller uU interessantes ein:

emg sv:
http://www.emgpickups.com/svset.html

das sind, wennichesrechtverstehe, eigentlich ganz normale singlecoils
aber rauschvermindert und dann verstaerkt
also mit batterie (haelt aber einige jahre)

ich hab so ein set in meine jeffbeck strat drinnen
und da rauscht und brummt nix mehr
und man kann ziemlich ins higain reinfahren

und sie klingen auch genau, wie normale singlecoils
gleiches ansprechverhalten etc
etwas boost bei ca 3k
muki
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Peter Ostry
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Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von Peter Ostry »

Damit schließt sich mein Kreis und ich bin wieder am Anfang des Themas. Ich mag auch Singlecoils, aber Surrbritzelrauscheinstreuungslärm, wenn er einen denn stört, wird am besten mit dem Wechsel der Pickups beantwortet.

Ich habe seit Jahren Fender Noiseless Pickups in der Strat, noch die alten SCN. Ja, es sind stacked Pickups, keine Singlecoils, aber sehr fenderig. Ich bin dann von Nickel- auf Stahlsaiten gegangen und jetzt habe ich genug Strat für meinen Geschmack. Man sieht den Pickups das Innenleben nicht an und ich würde mich nicht wundern, wenn Leute den Sound als Singlecoils identifizierten.



@degandy

Überleg mal was du eigentlich machst: Du meinst, wegen des Klanges müssten es Singlecoils sein, die ältesten und primitivsten Pickups, die es gibt. Das ist zu verstehen und zu akzeptieren. Aber du steckst dein Kabel nicht in einen dazu passenden archaischen Verstärker und genießt den ganzen Dreck der da rausfliegt. Du steckst das Kabel in ein Loch im Interface und spielst direkt in eine Amp-Simulation, die keine Ahnung von deiner Gitarre hat, sondern so programmiert ist, dass sie mit einem beliebigen Eingangssignal vielerlei Gitarren und Amps nachzuäffen versucht.

Bis dein Pickupsignal deinen "Verstärker" erreicht, ist viel von dem, was Singlecoils ausmacht, bereits eliminiert, der Sound wird dann zerlegt und Neues hinzugefügt. Passt das noch zusammen? Nach der Scuffham Simulation kann man nicht mehr feststellen, welcher Pickup gespielt wurde. Man hört bestenfalls aus Gesamtbild, Ansprache, Sustain und blabla dass es eine Strat war.

Mein Tip: Erkundige dich was Leute heute nehmen, wenn sie Singlecoils wollen, aber nicht mehr wollen und tausche die Pickups und gegebenfalls die Saiten und justiere die Klampfe neu. Vielleicht ein wenig höhere Action? Muss nicht für richtige Männer sein, aber ein bissel mehr gibt mehr Attack auf die Pickups.

Das Ergebnis ist sehr Strat und sehr sauber (nein, das widerspricht sich nicht). Ich glaube, damit kannst du wesentlich mehr Freude haben, als wenn du in einer umständlich und kostspielig elektrisch abgeschirmten Umgebung mit dem richtigen Pickup in den falschen Amp spielst.
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degandy
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Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von degandy »

Mit nem Gate arbeite ich, damit ich zumindest schon mal saubere BratAkkorde unter die Songs legen kann. Die Thematik zu akzeptieren wäre natürlich eine Möglichkeit, jedoch ärgert mich, dass der Rotz erst nach dem Umzug dazu gekommen ist und ich vorher konnte ganz sparsam mit einem leicht angezerrten S Gear Sound ohne Störgeräusche spielen konnte. Danke für all eure Beiträge. Der Tipp mit dem Austausch von Pickups ist wahrscheinlich ne gute Möglichkeit, die Einstreuung zu minimieren, was allen Sounds zugute kommt. Da werde ich mich mal auf Grundlage eurer Vorschläge beraten lassen. Den komplett verschlossenen Kaninchenkäfig lasse ich für später. Ein kürzeres und "wertigeres" Kabel werde ich mir auch vorher noch kaufen. Habe bisher ein 3m Klotz (glaub ich) Kabel in Bügeleisenkabeloptik für den live Betrieb. Vor dem Rechner brauche ich ja nur 1,5m. Gibt's da schon Erfahrungen? Einen Preamp kann ich auch noch davor schalten. Einen Fredenstein V.A.S. MicPreamp. Der hat auch einen DI Klinkeneingang. Den dahinter geschalteten Comp derselben Firma lasse ich wohl lieber weiterhin deaktiviert.
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hugoderwolf
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Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von hugoderwolf »

JP_ hat geschrieben: Schade, ich hatte gehofft du hättest ne patente Antwort in petto. Ist ja leider so ein extrem unterentwickeltes Topic, vor allem im Studiobereich. HIFI ist da immerhin schon ein bisschen weiter.
Ob ich geschwurbel auf der Leitung habe? Gibt es Leitungen, die damit keine Probleme haben? Wie deutlich sich das auswirkt kann man ja empirisch austesten. Aber das Thema Stromversorgung ist ziemlich komplex (seriöse Konstruktionen gibts im Studiobereich immer weniger), da spielen ja auch noch andere Dinge mit rein.
Im Studiomagazin gibts dazu gerade ne interesante Reihe, mit allerdings messtechnisch teilweise diffusen Ergebnissen. Interessanterweise waren gerade getestete Furman, die zumindest teilweise gegen die Problematik eingesetzt werden, eher ernüchternd.
Wie gesagt im Hifibereich gibts dazu deutlich intensivere Forschung (das typischen Eso-Rauschen mal bei Seite).

Die Einflüsse von HF können von subtil bis massiv reichen. Pauler zB empfiehlt deswegen Aufnahmen mit 44k zu machen, umso sich schonmal einemTeil der Probleme zu entledigen. Ist natürlich nur ein kleiner Teilaspekt.
Naja, ich wäre halt etwas vorsichtig damit, so ein Thema heißer zu kochen als es gegessen wird. Gerade im Hifi-Bereich (sind das nicht die mit den unsymmetrischen Cinch-Kabeln?) gehört es ja leider zum guten Ton, einzelne mögliche Problemquellen hochzujazzen, ohne Sie aber mit anderen Einflüssen (Rauschen, Klirr, Dynamikbereich etc.) in Beziehung zu setzen.. Daher meine Frage, ob du bei dir konkrete Probleme beobachtest, die es anzugehen gälte. Wenn ich's richtig vor Augen habe läuft bei dir ein prima hochauflösender Analyzer mit. Da sieht man Geschwurbel üblicherweise recht gut.

Aber ich glaube wir schweifen auch gerade etwas arg ab. ;)
JP_
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Re: Einstreuung per Stromleitung über dem Haus

Beitrag von JP_ »

Gitarren-Diskussionen find ich so furchtbar langweilig (Verzeiht mir liebe Gitarristen), deswegen gibts noch nen off topic von mir:
unsymmetrische Leitungen sind sicherlich empfindlicher. Wobei professionelle Studiotechnik auch nur über die Verbindungen untereinander symmetrisch arbeiten (nicht nur Kabel werden wie Antennen funktionieren). Vollsymmetrische Geräte würde ja keiner bezahlen wollen.
Ob man jetzt einzelne Stör-Phänomene immer mit anderen in Relation setzen muss, ist mE fragwürdig. Ein LS mit einem objektiv krassem Zerrpegel (im Vergleich mit einem sagen wir Wandler) schafft es ja trotzdem die Unterschiede von anderen Geräten (die objektiv nur einen Bruchteil THD mitbringen, darstellen zu können.

Starke Einstreuungen durch den Mobiltelefon-Mast sieht man sicher auch im Analyser, bei all den evt auftretenen subtileren Problemen bin ich mir ziemlich sicher, dass ein Analyser überhaupt keinen Nutzen bringt.
Wichtige Grundregeln des Studiobaus, wie zB niederohmige, separate Masseführung, getrennte Stromkreise usw) werden ja heute zunehmend ignoriert, so dass man schon davon ausgehen kann, dass HF (auch durchs vermehrte blosse Vorhandensein; Schaltnetzteile, Mobiltelefone, W-Lan, LED-Beleuchtung,...) Probleme macht. Ich zweifel hilft nur wieder hinhören (das Thema hatten wir ja nun schon mehrmals... (hallo ).

Relevante Infos zu dem Thema findet man nur sehr spärlich, vor allem im Studiobereich. Für intensivere Forschung hab ich leider weder Zeit noch die Möglichkeiten. Aber ignorieren wuerde ichs deswegen trotzdem nicht wollen...
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