Im Endeffekt isses ganz einfach: Trust your ears. Wenn du es magst, benutze es. Etwas zu benutzen ohne klares Ziel macht keinen Sinn. Etwas nicht zu benutzen, ohne zu wissen warum, aber auch nicht. Irgendwelche ominösen bettermaker Tools gibts nicht, auch wenn einem das die Industrie mit viel Ausdauer immer wieder so verkaufen will. Aber saubere Audio-Vergleiche wollen gelernt sein, und es gibt da leider sehr viele Stolperfallen (siehe unten).
Ein anderes Thema ist halt immer in wie weit man seinen ears trusten kann... Das Monitoring (vom DAC, über MC, Endstufe, Speaker bis zur Raumakustik) spielt neben der Hörerfahrung spielt leider ne große Rolle (auch wenn viele das nach wie vor zu gerne runterspielen, kost nämlich meist richtig Asche). Meine persönliche Erfahrung ist, je mehr man hier optimiert (und dabei sein Gehör schult), desto eher neigt man zum aussortieren/bypassen von solchen Effekten.
Nicht falsch verstehen, ich bin ein großer Freund von geiler Sättigung. Eine TapeSim ist dafür aber oft ne schlechte und sehr unflexible Wahl. Und bei starken Transienten macht evt. ein Transienten-Designer oder Limiter mehr Sinn (solch unprätentiöse Tools verströmen halt nicht so diese Aura wie magisches Tape oder andere Tonstudio-Legenden...).
Check doch mal das Aroma von Ploytec (oder so). Da kann man ne Menge unterschiedliche Färbungen zusammen drehen und wird nicht von tollen Bezeichnungen verwirrt. Sieht halt nicht so toll aus wie diese ganzen Tape-Sims, wo man sich gleich wie im richtigen Studio fühlt... Und man muss seine Ohren benutzen beim einstellen, mögen viele halt nicht so sehr... Deswegen erleben PlugIns mit Bonbon-Garfik regelmäßig ihre Hypes, während die die einfach nur klingen wollen oft komplett mit Ignoranz gestraft werden.
Oder die hier:
http://cdsoundmaster.com/site/cds-softw ... ugins.html
Da kommt auch die Optik dann nicht zu kurz. Basieren auf Nebula, das ja für seine wirklich gutklingenden Analog-Sims bekannt ist (im Gegensatz zu Slate, dem Blender...).
Schon ne komische Audiowelt in der wir leben, wo bei vielen sich die Abhöre den zahlreichen leuchtenden TFTs unterordnen muss...
Zum Thema gesteigerte Lautheit: das muss natürlich immer und grundsätzlich präzise ausnivelliert werden bei jedem vorher/nachher Vergleich.Ansonsten bescheißt man sich zwangsläufig selber. Ist ja ein bekannter Trick der Hersteller, den PlugIn-Out dezent um 0,5dB lauter machen. im Zweifel hat man nix weiter als einen sehr teuren Gain-Regler gekauft. Weil 0,5dB lauter machen in der DAW sollte jeder von uns selber schaffen, oder?