Vocals: Mic?

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lonely
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Vocals: Mic?

Beitrag von lonely »

Kurz:

Seid ihr damit einverstanden? :

20 % Mikrofon + 80 % gutes, motiviertes, warmgesungenes Vocal-Wesen = Richtig!

Hintergrund (wen´s interessiert):

Welches Mikrofon nehme ich-für mich, meine Stimme ...? Hab eigentlich alle wichtigen Mics. Aber bei der Frage-SM57 oder U87, da hört sich doch alles auf!
Ist doch gar keine Frage-das Teurere ist besser!! Aber ist das so?
Probier´s halt aus! Depp!
Ja, klar ...aber interessant wären andere Meinungen, als meine Zwiegespräche mit mir selbst. :lol:
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Peter Ostry
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von Peter Ostry »

 
1. Buch in Australien kaufen:
Mixing with your MInd

2. Dieses Kapitel lesen:
Bild

3. Mikrofonempfehlungen entgegennehmen und die infrage kommenden Mikros mit dem aus dem Buch gelernten Wissen ausprobieren.
Es ist ein Brauch von alters her:
Wer Sorgen hat, hat auch Likör!
Geheimagent
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von Geheimagent »

Es gibt da verschiedene Ansätze.
Bei Alan Parsons Recording DVD hat er zwei totale Gegensätzliche Engineere
Einer der ein ganzes Arsenal an Mikrofonen hat, und die auch gut kennt,
und einen der sagt er vertut nicht seine Zeit damit lange Mikrofone auszusuchen, sondern dreht dann hinterher am EQ, das geht schneller.
Alan hat keine Amateure interviewt, sondern oft gegensätzliche professionelle Meinungen eingefangen, was ich sehr gut finde.

Ich glaube aber die Rechnung 20% Mic 80% Sänger kann man so nicht nehmen. Der Sänger muss 100% geben, und das Mikro muss das mögl. zu 100% einfangen, und man muss auch 100% aufnehmen, sonst bleibt da nichts übrig.

Ein dynamisches Mikrofon wie das SM7 für Rap, Metal Shouter und sonsten ein Kondenser. Ersteres, weil das mehr abkann, zweiteres weil es empfindlicher ist.
Ich habe die Festellung gemacht, dass je höher der Preis geht, um so weniger klingen die Mikrofone besser, so fern man davon sprechen kann. Es ist ja zum Teil Geschmack und die Stimme.
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muki
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von muki »

> Aber bei der Frage-SM57 oder U87, da hört sich doch alles auf!

michael jackson (uU dem einen oder anderen noch bekannt...):
da gibts doch auch irgendein bruce swedien interview
wo er fur MJ eigentlich sich sein uraltes 50erjahre c12 dachte aber dann schlussendlich
bei einem sm7 gelandet ist

ich glaube das hier:
https://www.soundonsound.com/people/bru ... el-jackson

anyway: haengt von der stimme ab
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musicampus
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von musicampus »

Ich möchte mich Peter und Muki anschließen.

Bin kein MJ und kein Bruce Swedien, aber bei den letzten Studioaufnahmen meiner Stimme hat der Tonmeister das U47 nach zwei Versuchen wieder abgebaut und ein SM7B hingestellt und die Ergebnisse damit genommen.

Das von Peter empfohlene Buch ist wirklich jeden Cent und jede Woche des Wartens wert.

Nach meinem ersten t.bone Röhrenmikro SCT 2000, dem Rode NT2-A, bin ich bei mir beim JoeMeek JM37 und beim SM7B (nach Empfehlungen, die ich hier von Stephan S gelesen hatte, mit Triton FETHEAD) gelandet und damit zufrieden.
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Stephan S
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von Stephan S »

Geheimagent hat geschrieben: 15 Jul 2019 - 15:03 Ein dynamisches Mikrofon wie das SM7 für Rap, Metal Shouter und sonsten ein Kondenser.
Alan Parsons Interviewpartner kannten vermutlich den schlechten Klang von billigen Kondensatormikrofonen noch nicht.
Es gibt einfach den nötigen Druck in den Mitten nicht, die Grundtöne schwimmen und oftmals zischen die S Laute weil die Auflösung mieserabel ist.
Hinzu kommen Verzerrungen und Rauschen. Nichts davon lässt sich mit einem EQ in den Griff bekommen. Man kann es nur sehr unbefriedigend flicken.

Jenseits der absolut wertvollen Tipps von "Mixing with your Mind" braucht es auch ein gewisses Minimum an Qualität.
Beim "Hardness Factor" ist es wie mit dem Fokus in der Optik. Falsch gesetzt heißt verkackt, keine zufriedenstellende Korrektur möglich.
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von Geheimagent »

Stephan S hat geschrieben: 15 Jul 2019 - 17:35
Geheimagent hat geschrieben: 15 Jul 2019 - 15:03 Ein dynamisches Mikrofon wie das SM7 für Rap, Metal Shouter und sonsten ein Kondenser.
Alan Parsons Interviewpartner kannten vermutlich den schlechten Klang von billigen Kondensatormikrofonen noch nicht.
Es gibt einfach den nötigen Druck in den Mitten nicht, die Grundtöne schwimmen und oftmals zischen die S Laute weil die Auflösung mieserabel ist.
Hinzu kommen Verzerrungen und Rauschen. Nichts davon lässt sich mit einem EQ in den Griff bekommen. Man kann es nur sehr unbefriedigend flicken.

Jenseits der absolut wertvollen Tipps von "Mixing with your Mind" braucht es auch ein gewisses Minimum an Qualität.
Beim "Hardness Factor" ist es wie mit dem Fokus in der Optik. Falsch gesetzt heißt verkackt, keine zufriedenstellende Korrektur möglich.
Sagen wir es mal anders, sie haben eine gute Auswahl an guten Mikrofonen. Doch heutzutage muss man schon echt ein total falsches Händchen haben, um richtige sch... Mikros zu kaufen, die es in jedem Preisbereich gibt. Billie Ellish haben sie mit einem AT2020 aufgenommen, und das kostet irgendwie $80. Soll jetzt aber nicht als Argument für ein solches Mikro sein, sondern nur als Beispiel dienen.
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Axel
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von Axel »

SM7 nehm ich auch gern. Bei mir die Entsprechung auf der Kondensator-Seite: TLM 103. Hat selten einen schlechten Tag.
Ach ja- Deine These 80% passiert vor dem Mikrofon... ich würde sagen 90%. Vielleicht fühlt sich mal jemand nicht richtig eingefangen... aber mir fällt grad kein Song ein, der weniger erfolgreich gewesen wäre, hätte man die Leadvocals nur mit einem SM57 statt mit irgendetwas Teurem aufgenommen...
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von focusonsound »

Wir haben hier auch einige sehr gute Mikrofone, aber eigentlich ist uns mittlerweile egal welches nachher verwendet wird, wenn es nur zur Stimme passt.
Und ganz ehrlich, unser Usi musste schon mehrfach weichen und wurde gegen ein SM57 oder SM7 ausgetauscht, einfach weil der Sound ähnlich ist, die dynamischen Mics aber in vielen Fällen einfach unkomplizierter sind. Gerade bei sehr dynamischen Stimmen tut man sich leichter, wenn man einfach mal kein Kondenser nimmt...
Letztendlich entscheidet sowieso der Geschmack, und wenn man mal verstanden hat, dass es kein "gutes" oder "schlechtes" Mikrofon gibt, sondern nur "passende" oder "nicht passende", dann ist eigentlich alles gut (clap)
Und zu deiner These, würd sagen, dass mindestens 98% VOR dem Mikro passiert, und das Mikro quasi nur die Farbe richtig einfängt oder eben nicht.
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lonely
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von lonely »

Vielen Dank! (clap)

Gestern hab ich gecheckt:

Shure SM57*, Shure 565SD, Sennh 845, EV 275 N/D, EV RE20, Rode Procaster, Neumann U87, Behringer B2 Pro, AKG C414 XLII; *SM7 hab ich keins.

Für meine Stimme isses U87.


Erheblich unterschieden hat sich auch beim Abhören Kopfhörer (Beyerdyn.) und Nahfeld (Genelec).

Preamp: BAE DMP, Compr.: BSS, Iface: RME-UFX.

Übrigens hab ich für meine Git. Amps statt dem Sennh e906 auch das U87 genommen-klang einfach besser; und um manche Augenbrauen hochzuziehen:
Das Mic steht genau vor der Kalotte; Abstand=null (inkl. Amp-Bespannung ca. 7-10 cm vorm Speaker).

P.S.: Ganz neutral um nicht zu sagen, wissenschaftlich beim Testen vorzugehen ist sehr schwer; es lauern viele Fallen. Ich hab bei meinem gestrigen "Test" auch
mal 5 gerade sein lassen. :mrgreen:
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Stephan S
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von Stephan S »

Das e 906 ist furchtbar für e Gitarren, es ist lediglich einfach zu handhaben. U87 wird da übrigens von vielen gerne genommen (ich hatte auch schon 89er vor der Bassdrum).
Und schließlich: Wenn das U87 bei dir passt, hast du eine etwas weichere Stimme, ca. bei 4 nach der im Buch verwendeten Skala. Bei Mic Tests würde ich niemals versuchen neutral zu sein. Eher darauf achten was dich oder andere am meisten berührt. Ähnlich wie beim Reverb für Gesang, da geht es um nichts anderes als um Emotionen.
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von Geheimagent »

Wie oben erwähnt, dann brauchst Du ein empfindlicheres Mic also Kondenser, weil Du wohl kein Shouter bist, und Du hast dann vielleicht auch nicht den Metalsound am Start, ansonsten würde ich da nämlich eher von abraten, das U87 direkt vor dem Lautsprecher zu setzen, da ist eigentlich der Standard das SM57, von denen die Du hast. Wie aber Stephan schon sagt, das hat was mit Emotionen zu tun.

Ich habe mal zwei Sänger mit dem gleichen Mikro, am gleichen Ort, und Abstand mit gleichem Song aufgenommen, und es klingt als hätte ich total anderes Equipment und einen anderen Ort genommen, beide Aufnahmen klingen gut, aber sowas von anders. Der Sänger macht echt einfach die 100% aus. Klar sollte das Equipment eine gute Qualität haben, aber Du jagst keinem Sänger/in irgend eine Emotion mit einem totllen Vintageteil ein, das kann es nur unterstützen.
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von Mahonie81 »

Klar sollte das Equipment eine gute Qualität haben, aber Du jagst keinem Sänger/in irgend eine Emotion mit einem totllen Vintageteil ein, das kann es nur unterstützen.
Das würd ich jetzt so nicht unterschreiben. Es gibt auch Sänger, die sind von vornherein angepisst wenn du ihnen ein SM57 oder ein KM vor die Nase stellst und das hört man dann auch.
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Stephan S
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von Stephan S »

Überhaupt sind KMs total unterschätzt für Vocals. So ein Shure KSM macht schon die meisten GMs im selben Preisbereich unüberhörbar platt, habe grad für einen Kunden drei gekauft und war mal wieder wirklich angetan.
Geheimagent
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Re: Vocals: Mic?

Beitrag von Geheimagent »

Mahonie81 hat geschrieben: 16 Jul 2019 - 13:56
Klar sollte das Equipment eine gute Qualität haben, aber Du jagst keinem Sänger/in irgend eine Emotion mit einem totllen Vintageteil ein, das kann es nur unterstützen.
Das würd ich jetzt so nicht unterschreiben. Es gibt auch Sänger, die sind von vornherein angepisst wenn du ihnen ein SM57 oder ein KM vor die Nase stellst und das hört man dann auch.
Da frage ich mich, liegt es an dem Sänger, der schlechter singt, weil er ein preiswertes Mikrofon vor der Nase hat, oder an dem Mikrofon. Ich habe etliche Sänger schon mit SM57 und 58 singen gesehen, die Rang und Namen haben. z.B. haben die beim Sänger von Smashking Pumkins alle mögl. Miks ausprobiert, und für den war das SM58 das Beste.
Klar gab es natürlich auch Sänger wie Sinatra, die gar nicht erst gesungen haben, wenn ihr geliebtes Telefunken/Neumann da nicht stand. Da wird dann aber auch das Mikro zum Statussymbol und erfüllt nur noch einen psychologischen Zweck. Das meinte ich allerdings nicht. Sondern ein emotionsloses oder unterkühltes Gesinge wirst Du nicht mit einem alten Neumann und ein Röhrenvorvertärker aufmöbeln können, dass es hinterher überzeugt.
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