Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

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tonitoni123
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Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von tonitoni123 »

Hi an alle,

ich habe eine kurze Frage, und zwar arbeite ich gerade an einem Album (das erste mal) und würde gerne haben, dass alle Tracks am Ende die gleiche Lautstärke erreichen, dafür mache ich jeweils einen Limiter auf den Master was aber nicht die Lösung meiner Probleme ist bzw. die Songs trotzdem
unterschiedlich laut sind (auch wenn der Peak z.B. -0.6 ist). Wie geht ihr denn da genau vor damit ihr am Schluss eure Songs alle genau gleich laut (im Kontext des Albums) bekommt bzw. gibt es dafür ein Plugin, dass ihr mir empfehlen würdet?


Danke und viele Grüße
Toni
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Häschen
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von Häschen »

Dieser Prozess nenn sich Premastering und ist ein gesonderter Arbeitsschritt, wo alle Stereo Files des Albums in einem neuen Projekt/ Program geöffnet werden,
um ein homogenes Klangbild für das Album zu schaffen. Am Besten keinen Limiter für den Stereo File bounce jedes einzelnen Songs verwenden, so dass man beim Premastering mehr Optionen hat.

Bekanntestes Programm fürs Premastering ist wohl Wave Lab. Aber auch mit Logic kann das erledigt werden.
Es ist eine Kunst für sich und wird klassisch an ein Mastering Studio als Auftrag abgegeben.

Falls dir das Geld fehlt, suchst du dir den Song aus der für dich am Besten klingt und orientierst dich an dessen Klangbild bei den anderen Songs deines Albums.
tonitoni123
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von tonitoni123 »

Hi, super ok, danke für die Antwort! Heisst, alle Songs ohne Limiter als wav bouncen und in einem neuen Projekt wieder mit gain und limiter angleichen - nur eine frage hab ich da noch: Wird die qualität des files dann nicht verschlechtert, wenn ich das wav in einem neuen projekt nochmal überarbeite bzw. speicher?

Danke!
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Häschen
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von Häschen »

Du kannst aus Logic mit 24 Bit Files rausbouncen und im Mastering Projekt unter Audio Einstellungen > Geräte das Summing auf 64 Bit stellen anstatt auf 32 Bit.
Das bedeutet, Logic bearbeitet die Files mit höherer Bittiefe, das geschieht wohl über Oversampling oder ähnlichem.

Also, nein die Qualität des Files verschlechtert sich nicht spürbar. Du kannst es ja mal testen in dem du das gebouncete File nochmal rausbounct,
um ein Gefühl dafür zu bekommen.

Beim Premastering wird nicht nur mit Limiter und Gain gearbeitet. Wie schon gesagt das ist eine Kunst für sich und setzt tontechnisches Wissen auf 'nem anderen Level voraus. Hier kannst du mal nachlesen, was du auf jeden Fall beachten solltest: https://www.izotope.com/en/learn/10-tip ... ineer.html
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reiztrigger
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von reiztrigger »

Häschen hat geschrieben: 17 Jul 2020 - 20:37 Wie schon gesagt das ist eine Kunst für sich
dito.
man steckt doch soviel herzblut in ein projekt; da will man nicht im letzten schritt abkacken.
überhaupt sollte wohl der gedanke wieder wichtiger werden: man muss nicht ALLES können.
selbst wenn die kohle knapp ist: mach ne gute mischung und lass dann einen mastering-spezi ran.
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teloy
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von teloy »

...ozone oder finalizer sind dezidierte mastering suiten, die dir ne menge möglichkeiten bieten um verschiedene tracks miteinander abzugleichen....und letztlich im lautstärke empfinden zueinander abzugleichen und dann auch in alle benötigten formate endzuwandeln....

mastering in logic ist nicht das gelbeste vom ei.....aber wag dennoch auch mal einen blick auf den multicompressor....lautstärke empfinden hat auch sehr viel mit verdichtung zu tun....und low end und low mids im verhältnis zu hi mids und high ends sind immer essential....und wirklich immer wieder schwer abzuschätzen...vor allem wenn du im selbem raum, auf den selben monitoren ein finish hinbekommen willst, in dem du auch produziert und gemischt hast....
und die wichtigste abhörkontrolle, und es können gar nicht genug VERSCHIEDENE abhörkontrollen sein, sind dieser tage ordinäre earbuds....die dinger auf denen sich fast jeder/jede am ende deine mucke zu gemüte führt.....

es gilt aber immer was reiztrigger dazu anmerkt....ein zweites paar, frische ohren die wissen was sie tun ist IMMER die beste wahl....keiner deine sonic heros macht ALLES ganz allein....naja, 1er aus 100 vielleicht....welcome to self promoting wonderland, my dear....
...SHARE MUSIC FROM HAND TO HAND AND EAR TO EAR...
....coincidence is code.....RAW RUMBLE CODE.
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von Geheimagent »

teloy hat geschrieben: 19 Jul 2020 - 10:44 ...ozone oder finalizer sind dezidierte mastering suiten, die dir ne menge möglichkeiten bieten um verschiedene tracks miteinander abzugleichen....und letztlich im lautstärke empfinden zueinander abzugleichen und dann auch in alle benötigten formate endzuwandeln....

mastering in logic ist nicht das gelbeste vom ei.....aber wag dennoch auch mal einen blick auf den multicompressor....lautstärke empfinden hat auch sehr viel mit verdichtung zu tun....und low end und low mids im verhältnis zu hi mids und high ends sind immer essential....und wirklich immer wieder schwer abzuschätzen...vor allem wenn du im selbem raum, auf den selben monitoren ein finish hinbekommen willst, in dem du auch produziert und gemischt hast....
und die wichtigste abhörkontrolle, und es können gar nicht genug VERSCHIEDENE abhörkontrollen sein, sind dieser tage ordinäre earbuds....die dinger auf denen sich fast jeder/jede am ende deine mucke zu gemüte führt.....

es gilt aber immer was reiztrigger dazu anmerkt....ein zweites paar, frische ohren die wissen was sie tun ist IMMER die beste wahl....keiner deine sonic heros macht ALLES ganz allein....naja, 1er aus 100 vielleicht....welcome to self promoting wonderland, my dear....
Nun haben die Helden auch ein größeres Budget. Für ein Mastering eines ganzen Albums musst Du ja schon 500-1000€ hinlegen (wobei nach oben es mit entsprechendem Namen noch weitergeht)

Ich kann da nur mich wie in einem Nachbarbeitrag wiederholen: Referenzen, und man sollte seine Abhöre kennen.
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Häschen
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von Häschen »

Referenzen auf jeden Fall. Seine Abhöre kennen, .. nun also das ist relativ,
ohne akustisch optimierten Raum lernst du deine Abhöre nie richtig kennen, behaupte ich einfach mal.

Aufschlussreich war in der Hinsicht die Loop Auswahl bei einem befreundeten Musiker, der sich die o300 gekauft hatte, weil er meine so geil fand.
Ich kenn die Monitore richtig gut und die Loops, die wir ausgewählt hatten, klangen in seinem Raum über die o300 tontechnisch ok.
Als wir die Loops aber in meinem Raum über die o300 gehört haben, klang sie tontechnisch reparaturbedürftig.
Vielleicht konnte man es in seinem Raum nicht so offensichtlich hören, aber den Unterschied hab ich schon als krass empfunden.
Ich war richtig überrascht.

Seit dem betone ich immer die Wichtigkeit des Raumes in dem die Monitore stehen, mit der Aussage, dass 50% Klangqualität vom Raum abhängt.
Das ist meiner Meinung nach einer der entschiedensten Faktoren, was dem Profi den nötigen Blick für den letzten Schliff gibt.

Raum optimieren - ganz großes Thema. Absorber bauen, Mess Software verstehen, Messmikro anschaffen.
Feste Abhörlautstärke - auch nicht trivial. Metering, Schallpegelmessgerät, ..
Da geht richtig Zeit bei flöten, nur damit der Raum klingt.

Letztendlich bleibt es eine wirtschaftliche Entscheidung, ob man das Geld für eine Produktion auch in ein Mastering Studio steckt.
Man muss auch das richtige Studio finden. Denn nicht alle liefern den gleichen Sound.

Wer mal den Unterschied hören will, kann ja wie folgt vorgehen:
Den Mix selber Premastern und gleichzeitig auch zum Profi geben. Bei Top Studios zahlt man ca. 130$ pro Stück. Bei anderen weniger.
Das sollte es einem zumindest wert sein, denn danach lässt sich das Ganze besser einschätzen.
Geheimagent
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von Geheimagent »

Häschen hat geschrieben: 19 Jul 2020 - 16:36 Referenzen auf jeden Fall. Seine Abhöre kennen, .. nun also das ist relativ,
ohne akustisch optimierten Raum lernst du deine Abhöre nie richtig kennen, behaupte ich einfach mal.
Du kannst ja auch die Schwächen kennen. Soll jetzt nicht heißen, man sollte auf eine Raumoptimierung in jedem Fall verzichten. Das (Raumoptimierung) wäre auch beim Mischen besser. Wenn kein Budget da ist, dann helfen gebrachte Argumente nicht das Budget zu erhöhen. Eine Raumoptimierung wenn man sie vornimmt bleibt und wenn man sich die Fähigkeiten zum Mastern draufschaft bleiben, und verursachen keine Folgekosten.
Wenn Budget da ist, dann sollte man dieses fürs Mastering verwenden.
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cruelty
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von cruelty »

Hier wurden schon sehr viele ganz gute und richtige Tipps gegeben.
Nur eine Variante würde ich noch als Möglichkeit ansprechen:

Bei gutem Mixing ist es heutzutage (wo der Loudnesswar vorbei ist) keine komplett schlechte Idee vollständig aufs Mastering zu verzichten. In vielen Fällen wird das Ergebnis damit BESSER sein, als wenn man mit Izotope und Co die eigentlich guten Mischungen an die Wand fährt und kaputt mastert (was leider recht häufig zu beobachten ist).

Den Lautstärkeangleich verschiedener Songs (z.B. eines Albums) kannst Du trotzdem machen, in dem Du einfach den leisesten Song Deines Albums raus suchst und alle anderen Songs per Gehör (!!!) an diesen angleichst. Falls Du in diesem leisesten (oder weiteren) Song(s) starke Pegelspitzen hast die deutlich über die meisten anderen Pegelspitzen hinausgehen, kannst Du das auch mit einem Limiter einfangen oder in der Mischung prüfen, was diese Pegelspitzen verursacht und da eventuell abhilfe schaffen. Damit sollte in den meisten Fällen eine ausreichende Grundlautstärke möglich sein.
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Häschen
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von Häschen »

Geheimagent hat geschrieben: 20 Jul 2020 - 4:23 Du kannst ja auch die Schwächen kennen. Soll jetzt nicht heißen, man sollte auf eine Raumoptimierung in jedem Fall verzichten. Das (Raumoptimierung) wäre auch beim Mischen besser. Wenn kein Budget da ist, dann helfen gebrachte Argumente nicht das Budget zu erhöhen. Eine Raumoptimierung wenn man sie vornimmt bleibt und wenn man sich die Fähigkeiten zum Mastern draufschaft bleiben, und verursachen keine Folgekosten.
Wenn Budget da ist, dann sollte man dieses fürs Mastering verwenden.
Im Musikunterricht ist Gehörbildung ein wichtiges Thema, um ein Gefühl für Melodie und Harmonie zu entwickeln.
In der Tontechnik ist das ähnlich, um ein Klangbild beurteilen zu können, nur mit technischer Gewichtung.
Menschen hören von Natur aus unterschiedlich gut, der Unterricht als zeitlicher Prozess dient dazu dies auszugleichen.
Aus der Hüfte heraus die Schwächen seiner Monitore bzw. seines Raumes rauszuhören und unterscheiden zu können,
würde ich schon als fortgeschrittene Übung bezeichnen. Das geht nur über Erfahrung in dem man verschiedene Monitore in verschiedenen Räumen hört.
Um sich das zu ersparen werden Räume akustisch optimiert. Frequenzlinie möglichst ausgeglichen und Nachhallzeiten im empfohlenen Bereich von 200-400 ms.
In so einem Raum lassen sich dann auch die Schwächen von Monitoren besser beurteilen.

Ich möchte verdeutlichen, dass die verschiedenen Prozesse sehr zeitintensiv sind, weil Gehörbildung ein Lernprozess ist, bei dem man auch technisches Wissen in Betracht ziehen muss, damit man das Gehörte auch einschätzen kann.

Eine Referenz, an der man sich orientiert, wurde höchstwahrscheinlich von Profis produziert, die diese Punkte mehr oder weniger schon abgehakt haben.
In einer Skala von 1-10, in der 1 das Beste ist, verhält es sich fast in jedem Bereich ähnlich. Von 10 auf 6 geht relativ leicht. Von 6 auf 3 wird schon mindestens doppelt so schwer. Von 3 auf 1 kostet schon das ca. fünffache an Energie.

Jetzt kann man entscheiden in welchen Bereich man seine Energie investieren möchte. Ist es ein Musikinstrument, das Komponieren, das Produzieren, das Abmischen, das Premastern? Am Ende bezahlt man immer, ob es nun Zeit oder Geld ist. Wer alle Bereiche meisten will endet in der Regel unterdurchschnittlich.

Trotzdem würde ich jedem empfehlen sich mal auszuprobieren, denn erst dann weiß man wie schwierig Fußball spielen ist.
Millionen von verkannten Bundestrainern, Fussballmanagern und Mittelfeldzauberern können ein Lied davon singen.
cruelty hat geschrieben: 20 Jul 2020 - 13:36 Hier wurden schon sehr viele ganz gute und richtige Tipps gegeben.
Nur eine Variante würde ich noch als Möglichkeit ansprechen:

Bei gutem Mixing ist es heutzutage (wo der Loudnesswar vorbei ist) keine komplett schlechte Idee vollständig aufs Mastering zu verzichten. In vielen Fällen wird das Ergebnis damit BESSER sein, als wenn man mit Izotope und Co die eigentlich guten Mischungen an die Wand fährt und kaputt mastert (was leider recht häufig zu beobachten ist).

Den Lautstärkeangleich verschiedener Songs (z.B. eines Albums) kannst Du trotzdem machen, in dem Du einfach den leisesten Song Deines Albums raus suchst und alle anderen Songs per Gehör (!!!) an diesen angleichst. Falls Du in diesem leisesten (oder weiteren) Song(s) starke Pegelspitzen hast die deutlich über die meisten anderen Pegelspitzen hinausgehen, kannst Du das auch mit einem Limiter einfangen oder in der Mischung prüfen, was diese Pegelspitzen verursacht und da eventuell abhilfe schaffen. Damit sollte in den meisten Fällen eine ausreichende Grundlautstärke möglich sein.
Das ist auch 'ne Möglichkeit. Mittlerweile wird hauptsächlich auf Streaming Plattformen veröffentlicht, wo die Lautstärke vom Anbieter automatisch angeglichen wird.
Wir hatten ja vor kurzem die Diskussion beim neuen Bob Dylan Album.

Ich würde mich aber beim Mischen von Musikstücken an der EBU R128 Empfehlung von −23 LUFS ± 1 LU orientieren. Beim Premastering kann der Pegel auf -17 LUFS angehoben werden. Apple streamt anscheinend mit -16 LUFS, die anderen mit -14 LUFS. Ich denke es ist besser, wenn die Plattform automatisch anhebt, als wenn sie runterdrückt. Bei diesen Lautstärkevorgaben ist das Mischen und Premastern auch weniger schwierig, denn je lauter der Output desto schwieriger wird es Musik gut klingen zu lassen. Mit der Vorgabe wurde buchstäblich auf mehreren Ebenen der Druck rausgenommen. :lol:
Geheimagent
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von Geheimagent »

Häschen hat geschrieben: 20 Jul 2020 - 15:46
Geheimagent hat geschrieben: 20 Jul 2020 - 4:23 Du kannst ja auch die Schwächen kennen. Soll jetzt nicht heißen, man sollte auf eine Raumoptimierung in jedem Fall verzichten. Das (Raumoptimierung) wäre auch beim Mischen besser. Wenn kein Budget da ist, dann helfen gebrachte Argumente nicht das Budget zu erhöhen. Eine Raumoptimierung wenn man sie vornimmt bleibt und wenn man sich die Fähigkeiten zum Mastern draufschaft bleiben, und verursachen keine Folgekosten.
Wenn Budget da ist, dann sollte man dieses fürs Mastering verwenden.
Im Musikunterricht ist Gehörbildung ein wichtiges Thema, um ein Gefühl für Melodie und Harmonie zu entwickeln.
In der Tontechnik ist das ähnlich, um ein Klangbild beurteilen zu können, nur mit technischer Gewichtung.
Menschen hören von Natur aus unterschiedlich gut, der Unterricht als zeitlicher Prozess dient dazu dies auszugleichen.
Aus der Hüfte heraus die Schwächen seiner Monitore bzw. seines Raumes rauszuhören und unterscheiden zu können,
würde ich schon als fortgeschrittene Übung bezeichnen. Das geht nur über Erfahrung in dem man verschiedene Monitore in verschiedenen Räumen hört.
Um sich das zu ersparen werden Räume akustisch optimiert. Frequenzlinie möglichst ausgeglichen und Nachhallzeiten im empfohlenen Bereich von 200-400 ms.
In so einem Raum lassen sich dann auch die Schwächen von Monitoren besser beurteilen.

Ich möchte verdeutlichen, dass die verschiedenen Prozesse sehr zeitintensiv sind, weil Gehörbildung ein Lernprozess ist, bei dem man auch technisches Wissen in Betracht ziehen muss, damit man das Gehörte auch einschätzen kann.

Eine Referenz, an der man sich orientiert, wurde höchstwahrscheinlich von Profis produziert, die diese Punkte mehr oder weniger schon abgehakt haben.
In einer Skala von 1-10, in der 1 das Beste ist, verhält es sich fast in jedem Bereich ähnlich. Von 10 auf 6 geht relativ leicht. Von 6 auf 3 wird schon mindestens doppelt so schwer. Von 3 auf 1 kostet schon das ca. fünffache an Energie.

Jetzt kann man entscheiden in welchen Bereich man seine Energie investieren möchte. Ist es ein Musikinstrument, das Komponieren, das Produzieren, das Abmischen, das Premastern? Am Ende bezahlt man immer, ob es nun Zeit oder Geld ist. Wer alle Bereiche meisten will endet in der Regel unterdurchschnittlich.
Klar musst Du dafür natürlich Zeit aufwenden, ich wollte und will Deine Aussage gar nicht in Frage stellen. Nur sollte man auch auf dem Teppich bleiben. Wenn kein Budget da ist, und es auch nicht sicher ist, ob da überhaupt Geld reinkommt, dann wird das höchstens die Kasse des Mastering Engineers füllen, aber nicht die seines Kunden. Wenn Du natürlich die Großzügigkeit besitzt, das Master von jemanden zu finanzieren, egal wie teuer, dann würde ich auch empfehlen, das von Bob Katz mastern zu lassen.
Finanzierung sollte man nicht unterschätzen.
Wenn jemand eine Frage so stellt, wie der Beitragersteller, kannst Du doch schon davon ausgehen, dass nicht das Budget da ist.
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Häschen
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von Häschen »

Genau, auf dem Teppich bleiben, darum geht's. Auch was die Klangerwartungen beim Selbermachen angeht.
Es geht hier nur um Einschätzung. Ausreichend abgemischte und gemasterte Songs haben es aber dennoch in die Charts geschafft.
Das soll nicht unerwähnt bleiben.
Geheimagent
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von Geheimagent »

Häschen hat geschrieben: 20 Jul 2020 - 17:38 Genau, auf dem Teppich bleiben, darum geht's.
...unerwähnt sollte nicht bleiben, dass es auch welche gibt, die fliegen. :mrgreen:
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Re: Angleichung der Lautstärke mehrerer Songs

Beitrag von Häschen »

Na dann, auf Richtung Sonne ...
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