Live beim produzieren mit Logic

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Dingo
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Live beim produzieren mit Logic

Beitrag von Dingo »

Wie nutzt ihr das Programm beim produzieren mit Logic?
Ist es das klassische: Kreativ in Live und mixen in Logic?
Oder nutzt ihr nur noch eines der beiden Programme?

Die Features die mich an Live interessieren sind, die Clipansicht um kreativ zu arrangieren
und die Schnittstelle, MAX for Live.

In der kreativ Phase, spiel ich zu 99% mit Midi,
weil es für mich deutlich flexibler ist als das Spielen mit Audio Loops.
Aber gerade in dem Bereich kann Live, Logic nicht das Wasser reichen.
Auch das klassische arrangieren macht für mich in Logic mehr Spass und das Mixen sowieso.

Wie siehts bei euch aus? Wie nutzt ihr die Features der beiden Programme?
armageddonbeatz
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Re: Live beim produzieren mit Logic

Beitrag von armageddonbeatz »

Dingo hat geschrieben: weil es für mich deutlich flexibler ist als das Spielen mit Audio Loops.
Aber gerade in dem Bereich kann Live, Logic nicht das Wasser reichen.
Wegen weil? Und was meinst du mit Clipansicht? Es gibt in Ableton die Arrangementansicht und die Sessionansicht. Eine Clipansicht wäre mir neu.

In der Sessionansicht kannst du genauso Midiclips wie Audioclips laufen lassen. Gerade DAS ist ja das schöne und kreative an der Sache. Wenn ich neue Samplepacks produziere mache ich das ausschließlich in Live in der Sessionansicht. Ich erstelle mir X Variationen und Takes und spiele diese Unterschiedlich zueinander ab bis ich genau das habe was ich möchte oder mir gefällt. Danach spiele ich die Clips in der Sessionansicht ab wie ich möchte und nehme diese als reguläre Midispur in der Arrangeansicht auf. Super einfach und geil. Mach das mal in Logic, das kann Logic definitiv nicht ;) Logic hat sicherlich ein paar ausgefuchstere Midifunktionen wie Live. Frage ist nur ob du diese wirklich benötigst?

Seit ich mit Live arbeite nutze ich persönlich Logic nur noch als erweiterte Soundschlampe der Rest passiert alles in Live. Ich nutze Logic seit über 15 Jahren und würde ich Bands aufnehmen ist das Tool nach wie vor meine erste Wahl. Wenn es allerdings um kreatives arbeiten und "spielen" geht gibt es m.E. kein besseres Konzept als Live (welches man aber auch erstmal verstehen muss).

Schau dir mal paar Tutorials bei Ableton Cookbook usw. an. Da geht dir dann sicherlich ein Licht auf. MaxForLive besitze ich nicht daher kann ich leider auch nichts dazu sagen.
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Saxer
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Re: Live beim produzieren mit Logic

Beitrag von Saxer »

armageddonbeatz hat geschrieben:Logic hat sicherlich ein paar ausgefuchstere Midifunktionen wie Live. Frage ist nur ob du diese wirklich benötigst?
aber hallo! eigentlich bei jeder einzigen spur... die fehlenden midi-funktionen sind für mich der hauptgrund, dass live nicht viel öfter benutze.

die sessionansicht in live ist super für "kleine musikalische einheiten", also clips bis zu zwei bis höchstens mal vier takten länge. eine achttaktige akkordfolge (zb song-vers oder refrain) sind eine quälerei in der session view. wenn ich mit so etwas arbeite (kommt nicht oft vor), mache ich sie erst in logic, editiere sie und importiere sie dann in live.
im legato-mode sind längere clips mit akkordfolgen in der session-view eigentlich gut zu gebrauchen, nur die erstellung ist praktisch unmöglich, wenn man die acht takte nicht direkt durchspielt. man kann in der sessionview ja nicht ab takt vier mit der aufnahme einsteigen, geht ja immer von vorne los.

was ich in live wirklich gerne mache sind drums für elektronik-zeugs. vier drumracks voll mit samples, dann einen takt nach dem anderen einspielen (über tastatur oder midi-pads) bis auf dem launch-pad vier tracks á acht clips voll sind. und dann lustig kombinieren, indem ich auf dem launch-pad herumkloppe. da kommen immer coole kombinationen bei raus und es geht ratz fatz. die ergebnisse kommen dann aber möglichst bald rüber ins logic :wink:
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felusch
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Re: Live beim produzieren mit Logic

Beitrag von felusch »

ich kann/möchte auf Logic bei der Produktion nicht verzichten, weil ich das arrangieren und automatisieren dort einfach lieber mag und mir das Environment Dinge bietet die Live nicht so übersichtlich kann.

Ich hab mir ein komplexes Environment gebaut das mir eine gute Übersicht beim mischen ist.
- Instrumenten Spuren die auf Subgruppen zusammenlaufen
- Audiospuren Dupletten der Instrumenten um mal eben was als Audio zu bouncen, und weitere Audiospuren für Vocals etc.
- NI Maschine mit automatisierbaren Einzelausgängen
- Effekte die auch auf die Subgruppen laufen
- Die Supgruppen laufen durch ne M/S Matrix zur Master Chain
- Parallel Kompresion, die alternativ auch von M oder S gespeist werden kann

das ist ja alles nix besonderes, aber wo geht das so übersichtlich wie mim Environment?
...so angeordnet wie ich das will, nicht einfach alles neben oder untereinander weg

Bei Live hingegen finde ich super, dass immer Audio raus kommt!
...also im Taktsynchron im Arrange springen muss in Logic X rein ;)

und die Midi Zuweisung ist viel intuitiver! find ich in Live um längen besser gerade weil es nicht so komplex ist
... solte in Logic X zumindest als zweite Zuweisungsoption, vieleicht als neuer Easy Mode



Gruss
Bodo
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sineVibez
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Re: Live beim produzieren mit Logic

Beitrag von sineVibez »

Ich bin seit Logic 5.5 mit dabei (erst auf PC, dann mit Logic7 auf Mac gewechselt).
Ebenso nutze ich Ableton Live seit Version 5, richtig genutzt habe ich es erst seit Version 7.
Eine Zeit lang habe ich Logic 8 und Live 7 parallel benutzt bzw. im ReWire-Modus.
Das war mir mit der Zeit einfach zu umständlich (da man 3rd-Party PlugIns dann nur in Logic
nutzen kann), dauerndes Audio-Routimg, um die Ecke denken müssen ... and so on.

Beim Erscheinen von Live 8 vor 2 Jahren bin ich komplett zu Ableton Live "geswitched".
Logic habe ich nur noch aus Kompatibilitätsgründen ...

Es ist von Logic zu Live erstmal etwas "Umdenken" nötig, das dauert nen kleines Weilchen.
Natürlich ist das Einarbeiten in Live genauso wichtig, wie es mit Logic der Fall ist.
"you have to learn your tools & to know your tools" ...

Nach 2 Jahren mit Ableton Live 8 kann ich mir einen Wechsel zurück zu Logic nicht mehr
vorstellen. Die ganzen "Kreativ-Tools", die Live mitbringt, würde ich vermissen. Ebenso den
sehr schnellen Workflow, die Audio-Engine, die Stabilität. Mit Live kann ich "on the fly" Dinge
anstellen, da würde Logic mir erstmal mit einer Fehlermeldung kommen ;)

Live ist nicht alleine nur auf Audio beschränkt (was jedoch dessen Stärke ist), man hat genauso
Möglichkeiten mit MIDI, wenn natürlich auch nicht so umfangreich wie in Logic (das ist Logic´s
ganz spezielle Stärke). Auch ein Arrangement wie gewohnt kann man in Live aufbauen (Arrange-View !).

Keine Frage, beide DAW´s sind erstklassig, und je nach Geschmack bevorzugt man Live oder Logic.

Für meinen Teil ... für elektronische Mukke wie ich sie mache ist Ableton Live unschlagbar.
Mit dazu kommt, für Gigs brauche ich nicht nochmal eine DAW lernen, doppelt Audio-Material
bearbeiten, Effekte austauschen (um Ressourcen auf dem Laptop zu sparen), ...

An Max4Live taste ich mich derzeit vorsichtig ran, da hat es schon echt coole & kreative Tools,
für Audio, wie auch für MIDI ... und wenn man selbst programmieren kann, lassen sich spezielle,
persönliche Tools entwickeln ... davon kann man in Logic nur träumen.

just my 2 cents ;)
le Mac, le krims & le krams -> le musique ...
.
http://www.soundcloud.com/sineVibez
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Dingo
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Re: Live beim produzieren mit Logic

Beitrag von Dingo »

armageddonbeatz hat geschrieben:
Wegen weil? Und was meinst du mit Clipansicht? Es gibt in Ableton die Arrangementansicht und die Sessionansicht. Eine Clipansicht wäre mir neu.
(...)

Ja ich meine die Session Ansicht. Ich kenne Live mittlerweile recht gut und das Midi Editing ist mir da zu unhandlich und grob. Saxer hat das ja schon etwas näher ausgeführt. Und ich brauch das definitiv wenn ich kreativ arbeite.
armageddonbeatz hat geschrieben:(...)
Danach spiele ich die Clips in der Sessionansicht ab wie ich möchte und nehme diese als reguläre Midispur in der Arrangeansicht auf. Super einfach und geil. Mach das mal in Logic, das kann Logic definitiv nicht. :wink:
(...)
Richtig wäre... Logic kann das, nur ist es in Live deutlich einfacher gelöst.
Das Touch Tracks Objekt im Environment arbeitet halt nur auf Midi Basis, aber dafür auch mit Ordnern. Audio muss aus dem Arrange in den EXS damit es über Midi abgespielt werden kann.

Wie gesagt in Live alles viel einfacher gelöst aber in Logic definitiv machbar.
Saxer hat geschrieben:(...)
was ich in live wirklich gerne mache sind drums für elektronik-zeugs. vier drumracks voll mit samples, dann einen takt nach dem anderen einspielen (über tastatur oder midi-pads) bis auf dem launch-pad vier tracks á acht clips voll sind. und dann lustig kombinieren, indem ich auf dem launch-pad herumkloppe. da kommen immer coole kombinationen bei raus und es geht ratz fatz. die ergebnisse kommen dann aber möglichst bald rüber ins logic
Auch ein grosser Vorteil von Live, die super angepassten Controller.
Wie gehst du denn rüber zu Logic? Bouncen und importieren oder über Rewire Audio Busse?
felusch hat geschrieben:(...)
und die Midi Zuweisung ist viel intuitiver! find ich in Live um längen besser gerade weil es nicht so komplex ist
... solte in Logic X zumindest als zweite Zuweisungsoption, vieleicht als neuer Easy Mode



Gruss
Bodo
Das sehe ich genauso. bin mir aber nicht sicher ob du nun den Midi/Sequencer Input meinst oder die Controller Zuweisungen.
Aber beides finde ich in Ableton besser gelöst.
Brandywein

Re: Live beim produzieren mit Logic

Beitrag von Brandywein »

Live bei mir nur live. Durchaus schade, denn die Clip View Spielwiese hätte ich gern beim Arrangieren auch in Studio One. Wenn mein täglich Brot Dance wäre würd ich auch probieren, nur auf Live zu setzen. Für gitarren- und vocal Pop im Radio-Format kommt mir aber ein Tool wie Studio One, PT oder Logic mehr entgegen. Und zwar auch wegen der Audio-Schnitt Möglichkeiten im Arrange View. Takes und Samples schneiden, schieben, überlagern, fx einrechnen, schnell zwischen verschiedenen Rasterwerten umschalten etc. Das kam mir in Live sperrig vor. Geht das da inzwischen genauso, wenn man die entsprechenden Tastaturkommandos drauf hat?
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Saxer
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Re: Live beim produzieren mit Logic

Beitrag von Saxer »

Dingo hat geschrieben:
Saxer hat geschrieben:(...)
was ich in live wirklich gerne mache sind drums für elektronik-zeugs. vier drumracks voll mit samples, dann einen takt nach dem anderen einspielen (über tastatur oder midi-pads) bis auf dem launch-pad vier tracks á acht clips voll sind. und dann lustig kombinieren, indem ich auf dem launch-pad herumkloppe. da kommen immer coole kombinationen bei raus und es geht ratz fatz. die ergebnisse kommen dann aber möglichst bald rüber ins logic
Auch ein grosser Vorteil von Live, die super angepassten Controller.
Wie gehst du denn rüber zu Logic? Bouncen und importieren oder über Rewire Audio Busse
bouncen und importieren. auch mal per midi... dann muss man halt die klangerzeuger incl sounds mit rüber nehmen. habe ich auch schon gemacht, das sind aber alles irgendwie alltagsferne sachen, also rumspielen und mal gucken ob etwas dabei raus kommt. wenn ich weiß, was ich brauche, bin ich in logic immer schneller.
rewire wollte ich immer mal testen... hatte ich vor urzeiten mal mit live und reason aber noch nie mit logic ausprobiert.
Brandywein hat geschrieben:Geht das da inzwischen genauso, wenn man die entsprechenden Tastaturkommandos drauf hat?
nein, kein vergleich.
die timingkorrektur in einzelnen spuren ist dagegen in live wesentlich angenehmer und kein vergleich mit logics flex.

was wirklich paradox ist:
in live ist es überhaupt kein problem, ein komplettes stück incl midi und audio schneller oder langsamer zu drehen.
in logic ist es überhaupt kein problem, ein midi-stück komplett zu transponieren.
beides kriegst du aber nirgends.
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Dingo
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Re: Live beim produzieren mit Logic

Beitrag von Dingo »

Saxer hat geschrieben: bouncen und importieren. auch mal per midi... dann muss man halt die klangerzeuger incl sounds mit rüber nehmen. habe ich auch schon gemacht, das sind aber alles irgendwie alltagsferne sachen, also rumspielen und mal gucken ob etwas dabei raus kommt. wenn ich weiß, was ich brauche, bin ich in logic immer schneller.
rewire wollte ich immer mal testen... hatte ich vor urzeiten mal mit live und reason aber noch nie mit logic ausprobiert.
Ich seh schon, Live kommt bei dir ähnlich zum Einsatz wie bei mir.
Saxer hat geschrieben: was wirklich paradox ist:
in live ist es überhaupt kein problem, ein komplettes stück incl midi und audio schneller oder langsamer zu drehen.
in logic ist es überhaupt kein problem, ein midi-stück komplett zu transponieren.
beides kriegst du aber nirgends.
Naja das mit dem schneller und langsamer müsste mit Flex auch in Logic gehen auch wenn Ableton das sicher besser kann. Transponieren kann man mit Apple Loops. Logic kann schon 'ne Menge der Zugriff ist nur ein wenig stiefmütterlich gestaltet.

In der Hinsicht wird wohl ARA von Melodyne die Zukunft bestimmen ausser Logic X kommt mit besserer Flex/ Pitch Qualität.
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