Der Entscheidungstenor wird doch in deiner Quelle näher beleuchtet. Lies dir die Artikel doch einfach mal vollständig durch.
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The trial focused on detailed analyses of chords and notes in both Blurred Lines and Got to Give It Up.
Jurors repeatedly heard the upbeat song Blurred Lines and saw snippets of its music video, but Gaye’s music was represented during the trial in a less polished form. Jurors did not hear Got to Give It Up as Gaye recorded it, but rather a version created based solely on sheet music submitted to gain copyright protection.
That version lacked many of the elements – including Gaye’s voice – that helped make the song a hit in 1977. Busch derisively called the version used in court a “Frankenstein-like monster” that didn’t accurately represent Gaye’s work.
An expert for the Gaye family said there were eight distinct elements from Got to Give It Up that were used in Blurred Lines, but an expert for Williams and Thicke denied those similarities existed. (...)
Massgebend war nicht die aufgenommene Version von "Got to give it up" sondern die schriftliche Unterlage die fürs Copyright angemeldet wurde.
Zudem hatte sich Thicke in Wiedersprüche in Bezug aufs Songwriting verstrickt und beide beteiligten Musiker haben den Einfluss Marvin Gays auf ihre Arbeit betont.
Also es gab da schon die Idee: "Lass mal so einen Song wie Marvin Gayes - 'Got to give it up' machen".
Und hier ist davon auszugehen, dass man sich an der weltbekannten Aufnahme orientiert hat.
Und wenn ich beide Aufnahmen vergleiche kann ich relevante Unterschiede heraushören, die gegen ein Plagiat sprechen.
Und das hat Joe Benett schriftlich festgehalten.
Und so wie es ausschaut hat die ursprüngliche Komposition von Marvin Gaye mehr mit "Blurred Lines" gemeinsam als mit dem aufgenommenen "Give it up".
Ich denke um zu einem fairen Urteil zu kommen muss die Entwicklung in der Produktion eines Songs mit berücksichtigt werden wenn er durch die Aufnahme bekannt wurde.
Im Hinblick darauf wie
das "Kopieren", die Entwicklung der Musik beeinflusst hat sorgt das Urteil dennoch für Unsicherheit und vermittelt das Gefühl das sich Grundlegendes ändert. Der Interpretationsspielraum der Urheber weitet sich aus.
Wer ein Instrument lernt fängt damit an fremde Kompositionen nachzuspielen und lernt dadurch.
Dieser Einfluss bleibt nicht ohne Folge. Man wird geprägt. Wie ich an neue Kompositionen rangehe, hängt stark davon ab mit welchen Stücken ich mich im Allgemeinen beschäftige. Das würde jetzt dazu führen das man sich nur noch mit freien Kompositionen beschäftigen sollte.
Interessant wird es wenn Urheber durch freien Kompositionen inspiriert wurden und das Ganze von einem weiteren aufgegriffen wird.