8-saitige Ortega Konzertgitarre?

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Peter Ostry
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8-saitige Ortega Konzertgitarre?

Beitrag von Peter Ostry »

Ich interessiere mich für eine 8-saitige Ortega Konzertgitarre RCE159-8. Kennt die jemand?
Was gibt es allgemein über Ortega Gitarren zu sagen?
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MFPhouse
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Re: 8-saitige Ortega Konzertgitarre?

Beitrag von MFPhouse »

https://www.youtube.com/watch?v=r3izFZf99z8

Ich kenne die Ortega nicht.
Aber auf dem ersten Blick dieses Demos sagt mir der Bass nicht zu.
In jedem Falle gilt bei Saiten Instrumenten immer selber in die Hand nehmen und anspielen.

Toi Toi Toi
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Peter Ostry
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Re: 8-saitige Ortega Konzertgitarre?

Beitrag von Peter Ostry »

MFPhouse hat geschrieben:https://www.youtube.com/watch?v=r3izFZf99z8
... sagt mir der Bass nicht zu.
Hier einer ohne Piezo, gefällt mir auch nicht. Ich finde es ungünstig, bei so einem kleinen Instrument zwei Bassaiten über Bünden dazuzugeben, das geht sich weder mit der Saitenschwingung noch mit der Resonanz aus. Ich will nur eine Bassaite mehr und eine hohe dazu, vorzugsweise in A. Kann mir kein gutes Instrument in der Richtung leisten, spekuliere eine billigere 8-saitige umzuspannen.

Weiß nicht, ob ich es wirklich mache. Jedenfalls nur wenn das mit der hohen A-Saite funktioniert. Wird dann auch noch teuer, weil ich im Endeffekt eine separate Abnahme der 8 Saiten will.
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Re: 8-saitige Ortega Konzertgitarre?

Beitrag von MFPhouse »

...was auch noch eine Überlegen wert wäre ( Hab ich mal mit einem Kontrabass gemacht ), ist , du suchst dir einen jungen aufgeschlossenen Gitarren Bauer der grade eine neue Werkstatt aufgemacht hat und drückst ihm deine alte Gitarre und deine 500-600 Euro in die Hand und sagst mach mal . Zeit spielt keine Rolle.
Im Grunde muss da nur ein neues Griffbrett angesetzt werden und gut ist. Kannst ja zB auch die unteren beiden Fretless machen und oben dann dein A etc . Wie du willst.
Ich hab das mal mit einem Kontrabass gemacht. Das hat sich mehr als gelohnt !

lg
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Peter Ostry
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Re: 8-saitige Ortega Konzertgitarre?

Beitrag von Peter Ostry »

Steg kann man nicht verbreitern, da müsste ein neuer drauf. Noch was: Ein 6-saitiger Nylonsaitensatz Hard Tension hat eine Zugkraft von knappen 40 kg. Der 8-saitige Satz hat mehr als 60 kg. Ich befürchte, dass das meiner Gitarre nicht guttut. Die alte Takamine klingt zwar nicht besonders, ist aber exakt und hat eine gute Ansprache, ich möchte sie nicht nachteilig verändern.
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Re: 8-saitige Ortega Konzertgitarre?

Beitrag von Geheimagent »

Hatte mal gerade mir das angeschaut. Ich würde auch empfehlen in jedem Fall anzutesten. Auch wenn das Teil dann schön klingt und alles i.O. ist oder wäre, dann kann es sein, dass langfristig vielleicht Schäden auftreten können. Holz nicht genügend ausgetrocknet. Der Preis wäre ansonsten ziemlich erstaunlich.
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Peter Ostry
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Re: 8-saitige Ortega Konzertgitarre?

Beitrag von Peter Ostry »

Ja testen ist schon klar. Findet halt bei so einem exotischen Instrument heutzutage meistens über Bestellen und Zurückschicken statt. Die Preise sind tatsächlich erstaunlich. Thomann bietet eine 8-saitige für 370 Euro an. Die technischen Daten sind dann weniger erbaulich, lesen sich irgendwie nicht gut. Die Ortega kostet 625,-, die billigste könnte ich als C-Ware um 480,- bekommen, was mich auf die Idee brachte. Dafür gibts dann Zeder und Palisander.

Dazu will ich dann vielleicht noch 8 RMC Piezos (ca. 350,-) und eine Breakout Box (Preis noch unbekannt, 300? 500?) für 8-Kanal Recording. Insgesamt also wieder kein Schnäppchen. Das mit der Breakout Box probiere ich demnächst mit der 6-saitigen, mal schauen wie das geht.

Aber die eigentliche Frage war ja "Kennt jemand Ortega?" – scheinbar nicht.
Die zweite: "Kriege ich die hohe Nylonsaite auf A? – Weiß ich noch nicht. Werde zuerst schauen ob ich eine dünnere Saite bekomme. Für die mir bekannten ist ein Quart höher zu viel. Die Ortega Gitarre hat noch dazu eine 4 cm längere Mensur, was die Sache erschwert. Ohne der hohen A-Saite mach ich’s nicht, denn zwei zusätzliche Bassaiten finde ich blöd.
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Re: 8-saitige Ortega Konzertgitarre?

Beitrag von Geheimagent »

Peter Ostry hat geschrieben:Ja testen ist schon klar. Findet halt bei so einem exotischen Instrument heutzutage meistens über Bestellen und Zurückschicken statt. Die Preise sind tatsächlich erstaunlich. Thomann bietet eine 8-saitige für 370 Euro an. Die technischen Daten sind dann weniger erbaulich, lesen sich irgendwie nicht gut. Die Ortega kostet 625,-, die billigste könnte ich als C-Ware um 480,- bekommen, was mich auf die Idee brachte. Dafür gibts dann Zeder und Palisander.

Dazu will ich dann vielleicht noch 8 RMC Piezos (ca. 350,-) und eine Breakout Box (Preis noch unbekannt, 300? 500?) für 8-Kanal Recording. Insgesamt also wieder kein Schnäppchen. Das mit der Breakout Box probiere ich demnächst mit der 6-saitigen, mal schauen wie das geht.

Aber die eigentliche Frage war ja "Kennt jemand Ortega?" – scheinbar nicht.
Die zweite: "Kriege ich die hohe Nylonsaite auf A? – Weiß ich noch nicht. Werde zuerst schauen ob ich eine dünnere Saite bekomme. Für die mir bekannten ist ein Quart höher zu viel. Die Ortega Gitarre hat noch dazu eine 4 cm längere Mensur, was die Sache erschwert. Ohne der hohen A-Saite mach ich’s nicht, denn zwei zusätzliche Bassaiten finde ich blöd.
Fange ich mal von hinten an
Die E-Saite wird Dir auf A reißen. Ob wenn Du alles mit einer höheren Saite hättest, wäre noch die Frage, ob durch die andere Spannung das ganze noch Bundrein bleibt. Vielleicht solltest Du Dir da eher eine Ovation mit einer Mandoline dran kaufen.

Eine mehr als 6 saitige Konzertgitarre mit tieferen Saiten hat noch einen obertonreicheren Klang, da die tieferen Saiten auch noch angeregt werden. Ob Du die Basssaiten tatsächlich verwendest oder nicht, Es ist zudem eher möglich Klavierstücke zu spielen, durch die zusätzlichen unteren Saiten.

Wenn Du zufällig Urlaub in Indonesien machst,dann lass Dir dort eine Gitarre bauen, wird bei gleichem Preis deutlich besser. Andere Möglichkeit waäre Vielleicht einen Gitarrenbaukurz besuchen.

Was Ortega angeht, wirkt die Seite wie ich sie von anderen Firmen kenne, die ihre Gitarren in China bauen lassen.

Meine Empfehlung wäre, wenn Du Dir so eine Gitarre antestest einen Tischler mitzunehmen, der sich gut mit dem Holz auskennt.

Wenn Du ein Pickup einbaust geht wahrscheinlich Deine Garantie flöten.
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Re: 8-saitige Ortega Konzertgitarre?

Beitrag von lonely »

Schon mit 6 Saiten hab ich so manches Problem :lol: und für 8 Saiten ist mein Leben zu kurz.

Aber mal ein vielleicht annehmbarer Tippp: https://www.thomann.de/at/ibanez_aelbt1_nt.htm

Klingt tiefer und hat die vertrauten 6 Saiten :oops:
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Peter Ostry
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Re: 8-saitige Ortega Konzertgitarre?

Beitrag von Peter Ostry »

Danke für die radikalen Tips, es ist euch trotzdem noch nicht gelungen, mich vom ursprünglichen Gedanken abzubringen :-)

Die Ortega-Frage können wir abhaken, habe mittlerweile Aufnahmen gefunden und die Gitarre ist grundsätzlich ok. Dunkler Klang wie von der Zederndecke erwartet.

Was die hohe A Saite betrifft, da wird sich etwas finden, falls ich wirklich so eine Gitarre anschaffe. Bin ja nicht der Erste, der nach oben erweitern will. Hier von Wikipedia:
  • Eight-string classical guitars are generally tuned with two extra basses ([BD]EADGBE) that vary in pitch depending on the piece being played. Another common variation is to add an extra bass and treble string. The extra treble is almost always tuned to A, while the added bass string usually falls on A,B, or C.

    Paul Galbraith and Alexander Vynograd are two of the most notable 8 string players who use the extra high and low string tuning. Galbraith generally tunes (B)EADGBEA which puts standard 6 string guitar chord voicings and scale shapes within the neck and allows him to read lute tablature directly (a whole step higher). Vynograd chooses to tune AEADGCEA (notice the b string is tuned up a half step) which allows him to play the top 6 strings like a guitar a 4th higher. Vynograd writes his music on a grand staff in a different key and plays as if the guitar was tuned EBEADGBE.
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Re: 8-saitige Ortega Konzertgitarre?

Beitrag von lonely »

Peter Ostry hat geschrieben:Dunkler Klang wie von der Zederndecke erwartet.
8O

Das überrascht mich :!: Meine Erfahrung: Zederndecken klingen härter, brillianter.

Als alter Klugscheisser noch etwas, um meine Erfahrung zu untermauern:
http://www.mundo-flamenco.com/infos/faq ... .html#c124
Fichten- oder Zederndecke?
In den 60er Jahren hat Ramirez überwiegend Gitarren mit Zederndecke gebaut. Ebenso berühmte Gitarrenbauer wie Gerundino oder Miguel Rodriguez bauten sehr viele Gitarren mit Zederndecke. Conde Hermanos fing an mit dieser Tradition zu brechen und überwiegend Fichtendecken zu bauen. Heute steht die Zeder im Ruf für Flamenco nicht zu taugen. Das halte ich für eine fatale Fehleinschätzung. Meiner Meinung nach haben viele Gitarrenbauer verlernt mit Zederndecken richtig umzugehen. Sie benutzen für Flamencogitarren viel zu weiche Zederndecken und wundern sich wenn die Instrumente dann zu klassisch klingen. Es gibt nichts schöneres wie eine richig schmutzig klingende Zederngitarre von Gerundino oder Miguel Rodriguez aus den 60er und 70er Jahren. Auch heute noch gibt es Gitarrenbauer, die es drauf haben Zederngitarren zu bauen mit einem unglaublichen Flamencoton. Dazu gehören Andrés D. Marvi und Francisco Barba. Generell klingt die Zeder schmutziger, rauchiger und kräftiger, oft mit einem sehr dunklen kräftigen Bass. Wogegen die Fichtendecke, feiner, süßer, im Diskant etwas singender klingt. Man sagt der Fichtendecke auch eine viel stärkere Entwicklung nach.
Ich würde mich freuen, wenn die Gitarristen wieder verstärkt zur Zederndecke zurückkämen. Einen Anfang hat Vicente Amigo gemacht. Er spielt auf seiner letzten CD (Paseo de Gracia) eine Zypresse mit Zederndecke von Lester de Voe.
Widerspruch? Unbedingt :mrgreen:
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Peter Ostry
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Re: 8-saitige Ortega Konzertgitarre?

Beitrag von Peter Ostry »

Für mich klingt Fichtendecke feiner, ist schneller in der Tonentwicklung, aber auch härter. Zederdecke runder, auch dumpfer. Ich spiele beides.
Es ist ein Brauch von alters her:
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Re: 8-saitige Ortega Konzertgitarre?

Beitrag von Geheimagent »

Peter Ostry hat geschrieben:Danke für die radikalen Tips, es ist euch trotzdem noch nicht gelungen, mich vom ursprünglichen Gedanken abzubringen :-)

Die Ortega-Frage können wir abhaken, habe mittlerweile Aufnahmen gefunden und die Gitarre ist grundsätzlich ok. Dunkler Klang wie von der Zederndecke erwartet.

Was die hohe A Saite betrifft, da wird sich etwas finden, falls ich wirklich so eine Gitarre anschaffe. Bin ja nicht der Erste, der nach oben erweitern will. Hier von Wikipedia:
  • Eight-string classical guitars are generally tuned with two extra basses ([BD]EADGBE) that vary in pitch depending on the piece being played. Another common variation is to add an extra bass and treble string. The extra treble is almost always tuned to A, while the added bass string usually falls on A,B, or C.

    Paul Galbraith and Alexander Vynograd are two of the most notable 8 string players who use the extra high and low string tuning. Galbraith generally tunes (B)EADGBEA which puts standard 6 string guitar chord voicings and scale shapes within the neck and allows him to read lute tablature directly (a whole step higher). Vynograd chooses to tune AEADGCEA (notice the b string is tuned up a half step) which allows him to play the top 6 strings like a guitar a 4th higher. Vynograd writes his music on a grand staff in a different key and plays as if the guitar was tuned EBEADGBE.
Vermutlich spielen diese Herrn aber auch keine Gitarre von der Stange. Und die Saiten können dann schon in Beschaffungskriminalität ausarten.

Neben dem Klang ist ja auch noch vielleicht die Frage, ist das Instrument auch noch nach 2 oder 3 Jahren brauchbar. Das finde ich bei mehrsaitigen Akustikgitarren total wichtig.
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