Musikverlage

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Moderator: Mods

Corelli
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Beitrag von Corelli »

DjordjiStyle hat geschrieben:
1) bei einem Musikverlag unterkomme der gute Künstler unter Vertrag hat
2) einen Vorschuss kassiere mit dem ich mir weiteres Equipment finanziere
So funktioniert es wirklich nicht. Darzustellen wie es funktioniert, dazu fehlt mir jetzt die Zeit. besorge Dir doch mal eins der zahlreichem Bücher zum Thema Musikbusiness (z,B, in der Stadtbibliothek). Da erfährst Du schon mal zumindest die Theorie.
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Tanztee
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Beitrag von Tanztee »

Kleine Erfahrungsmitteilung zum Thema Musikverlage:
Ich hab einen Autorenvertrag mit Warner Chappel 1991 unterschrieben, in einer Zeit, als die Majors quasi alles gesignt haben, was so kreuchte und fleuchte. Der Vorschuß betrug für eine ganze Band immerhin 8000 DM. Diese Summe stand dann aber nicht zur freien Verfügung sondern wurde in ein Demo investiert, daß natürlich in den Studios des Verlages, damals noch in Kölle, aufgenommen wurde. Über den Vorschuss wurde eine Zäsionserklärung unterzeichnet, die dann umgehend bei der Gema eingereicht wurde, um den Vorschuss über Gema Tantiemen abzuzahlen. Der Verlag kassiert zunächst einmal , ich glaube es waren 30 %. Die Dauer des Vertrages erstreckte sich über ide Veröffentlichung von 2 Langspielplatten, dies heißt natürlich nicht zwangsläufig, das der diesem Verlag angegliederte Major sofort einer Plattenproduktion zustimmt. Dazu muß dann erstmal der Sound "glatt gemacht " werden. Für`s Demo konnten dann der Drummer, der Bassmann, der Gitarrist und der Keyboarder zuhause bleiben.
Haben ein paar Studio Cracks eingespielt. Der WEA hat`s trotzdem nicht gefallen.
Nachdem ich die Band dann irgendwann verlassen habe, blieb der Vertrag natürlich weiter bestehen, und da keine 2 LP`s erschienen sind, gilt er, wie mir die Rechtsabteilung des Verlages erklärte auch noch heute und nach deren Willen bis die Hölle zufriert. Freilich müssen sich die Herren des Verlages um nix kümmern. Den Verlust schreiben sie einfach bei der nächsten Steuer ab und wenn mal was verkauft wird kassieren sie automatisch kräftig mit. Ich denke schon, daß der Vertrag anfechtbar wäre, da er gegen die sogenannten "guten Sitten" verstößt. Ach ja, der letzte A&R Typ, mit dem ich gesprochen habe sagte mir mal, besonders dem Zeitgeist müßten irgendwelche Kompostionen entsprechen, das wäre der wichtigste Punkt. Da hat er bestimmt ne viertelstunde von rumgelabbert.
Nicht ganz unproblematisch gelaufen, die Sache. Mit `nem Verlag kann man sich also ganz schön selbst blockieren. Versuch z.B. mal Sachen, die bei Verlag XY verwaltet werden bei Plattenfirma XYZ unterzubringen, die wie alle großen oder kleinen Läden zumeist selbst `nen Verlag haben. Kannst Du vergessen. Wenn Du dann `nen neuen A&R Typ vorgesetzt bekommst, was in dieser Branche so quasi alle 14 Tage passiert, und dem Deine Nase nicht paßt hast Du ein Problem, deine Klamotten unter`s Volk zu bringen. Willkommen auf dem Abstellgleis, aber vielleicht hast Du ja Glück und erwischtst einen guten Verlag, wenn Du ihn denn unbedingt brauchst. Ich könnte mir allerdings gut vorstellen, daß der Schuss gehörig nach hinten losgeht, wenn Du dir nen Verlag suchst um die Jungs da abzumelken. :wink:
Mit Musik kann man ja tatsächlich optional`ne Menge Kohle verdienen, und das mit vergleichsweise wenig Aufwand: Das wissen natürlich auch die Hyänen und mischen kräftig mit. Da mußt Du Dich erstmal durchsetzten. Viel Spaß und viel Glück dabei ! :lol:

Schönen Gruß und bis dahin
Djordji
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Beitrag von Djordji »

@Tanztee:
Danke für die Auskunft.
p.s.: Ich will doch die jungs nicht Melken

@Corelli:
Danke für den Tip
Corelli
Doppel-As
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Beitrag von Corelli »

DjordjiStyle hat geschrieben:Hi Leute!
Erst mal danke für die Antworten.

Ich habe das Problem das ich ohne Ende Beats/Songs am Start habe aber leider nicht die entsprechenden Künstler bzw. Interpreten zur verfügung stehen.
@ DjordjiStyle:

Noch ein paar Sätze dazu: es ist sehr schwer als Komponist irgendwo rein zu kommen, wenn man nicht selbst ausführender Musiker ist, keine eigene Band hat, für die man schreiben kann. Trotzdem: der Anfang ist immer, dass man für Musiker arbeitet. Nur wenn das klappt, arbeitet man irgendwann mal auch direkt für Labels, Verlage, Rundfunk ... die dann wiederum die Musiker stellen , suchen oder wie auch immer.
Ich habe hier im Forum eine etwas konservative Position: ich halte eine systematische Musikausbildung (in der Regel ist das ein Studium an einer Musikhochschule) für den einfachsten und sichersten Weg zum Profi-Musiker. Die Kontakte ergeben sich dann auch alle (mehr oder weniger) von selbst. Die Diskussion ist hier mehrfach recht ausführlich geführt worden, wenn es Dich interessiert, wirst Du sie über die Suchfunktionen finden.
Djordji
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Beitrag von Djordji »

@ Corelli

Ich habe natürlich bevor ich geposted habe in die Suchfunktion "Verlage" eingegeben. Ist leider nicht's bei rausgekommen.

Noch ein Wort zur Konservativen Musikausbildung.
Um einen guten Song zu schreiben braucht schon ein wenig mehr.
Ist schon klar das durch das Studium das Handwerk von gundauf erlernt wird und sich dadurch zwangsläufig auch Kontakte ergeben.
Aber die meisten (nicht alle) studierten Musiker die ich kennengelernt habe waren für'n ar***. Wenn Sie denn überhaupt in der Lage waren eigene Songs zu schreiben hörte sich das ganze nur trocken an.

Ein Beispiel:
Hans Zimmer (Filmkomponist)
hat in Deutschland keinen job bekommen weil er keine Ausbildung hatte.
In den USA, hatte er dann seinen Erfolg.
(Oscarpreisträger "König der Löwen")

Grüsse
Djordji
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atomik
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Naja ich versteh dich nicht wirklich

Beitrag von atomik »

1.
auf deinen nick kann ich schließen das du dj bist. ich auch, hab 2 labels, produziere ein menge dj's weils in einer zeit von heute nur mit eigene pladden funken kann. dj's die nur gut auflegen werden nie zu denen gehören die setgagen jehenseits der 1000 euro bekommen und die sogenannten headliner sind. das kann ein geschäfft sein, dj's gibts wie sand am meer und jeder will seine eigene pladde haben.

2.
warum schreibst du beats/songs? Nur mit beats oder melos brauchst nichtmal im traum daran denken das du 1 cent bekommst. du brauchst einen song kommplett fertig mit vocals und allem drumm um drann.
alles andere ist kinderkram.
ein label bekommt am tag soviele songs und demos das dir schlecht wird. ein major das 10 fache.

3.
Wenn du zu einem label gehst und du hastn cooles zeug dabei dann werden die nummern ganz schnell am markt sein.
warum? weil die wenigsten leute die in den ddc ihre pladden produzieren und desswegen die labels oder dj's die nummern einkaufen um unter einer Marke z.B Jordan & Baker (weis ich weils bei mir ums eck produziert wird) zu releasen. der macht die kohle dann eh mit den gigs was du übrigens selbst machen könntest wenn du eh dj bist. in der
sch-eiszeit machst du viel mehr kohle wenn du als headliner verbucht wirst als wenn du 3monats "hits" released.

was die anderen hier zum verlag kundgetan haben kann ich leider auch nur bestätigen.

greetz
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