1073 - Mods Clones Tipps

Die gute alte Hardware! Audio Interfaces, Synthesizer, usw.

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JP_
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von JP_ »

Da bin ich der komplett konträre Typ. Mit isses eigentlich schnurzpiepsegal, was andere, mir gar nicht persönlich bekannte Leute, so benutzen. Klar, interessant mal drüber zu lesen, letztendlich aber ohne persönliche Relevanz. Mir ist die gesamte Szene viel zu Hype gesteuert (Gearslutz ist ja geradezu krankhaft diesbzgl).
Ich denke das hat zwei Gründe; mangelnde Erfahrung bzw Vergleichswerte und das Vertuschen der eigenen Inkompetenz (und die hat jeder) mit Technologie.
Dann einfach zu dem zu greifen, was die eigenen Vorbilder auch (angeblich) benutzen, ist ein ziemlich bequemer Weg. Bringt einen aber (zumindest auf Dauer) nicht wirklich weiter.

Bei mir persönlich hat es bspw eigentlich kein einziger grosser Name dauerhaft ins Setup geschafft (und ich kenne auch einige Kollegen, denen es genauso geht), einzig Manley steht noch einsam hier, kommt aber von allem Gear auch wirklich am seltensten zum Einsatz. Der große Bruder, Massive Passive, wäre zB längst schon wieder weg. Ne, auf grosse Namen scheiß ich persönlich eher und mit Grund. Ich will gute und individuelle Technik zum arbeiten, da kommt man mit Thomann-Grabbeltisch nicht weit.
Genauso mit Speakern; jahrelang mit Geithains rumgemacht (weil Referenz und Rundfunk und so), hat mich nicht weitergebracht. Umgestiegen und im ersten Jahr so viel über Klang gelernt, wie in zehn Jahren davor nicht. Das ist dann auch ne sinnvolle Investition.
Ich bin der festen Meinung jeder Mensch hört unterschiedlich (zumindest wenn er angefangen hat sein Gehör wirklich zu schulen) und brauch unterschiedliche Werkzeuge um zu einen persönlich relevanten Ergebnis zu kommen (was dann im besten Fall auch den Vergleich mit den vielzitierten Vorbildern standhält). Deswegen ist für mich die Frage nach dem amtlichsten EQ oder dem legendary Speaker halt komplett am Thema und der Realität vorbei. Im Endeffekt sind solche Fragen nur der Spiegel der eigenen Verwirrung (und das Risiko zur Verwirrung ist einfach riesig in diesem Markt, weil Klang so enorm schwer quantifizierbar ist).
Ich persönlich kenne keinen erfahrenen (Mastering-)Engineer, der nicht ab einem bestimmten Punkt angefangen hat über Customlösungen etc nach zu denken, weil die individuelle Konnektivität zwischen Gehirn und Werkzeug halt so wichtig ist, um sich wirklich aufs Arbeiten fokussieren zu können und nicht ständig querdenken zu müssen.

Dieses "liefert halt ab" -Argument klingt mir zu eindimensional, so ein bisschen nach kommerzieller Musik-Fabrik statt individueller Handarbeit. Aber wundert mich nicht in einer Szene wo das Wort "Amtlich" auch noch 40 Jahren mit Referenz gleichgesetzt wird. :lol: Ich find man feiert halt viel zu sehr das Mittelmaß heutzutage, so ganz allgemein. Hat sie doch gar nicht verdient, die Musik.

Im Endeffekt ist doch auch immer alles eine Sache der Kohle. Quatscht halt niemand gerne drüber, weil alle selbstverständlich always busy und dick drin im Biz. Und da kommt einem so ne Bude wie UAD halt gerade recht; the legendary stuff zu (trotzdem noch völlig überteuerten) Discounterpreisen. Das deren Output leider auch nur eher Mittelmass ist, kann man allein schon wegen der teuer lizensierten Markennamen und schönen GUIs ja locker verschmerzen... (uiuiui) Find ich halt schade, weil man den wirklich innovativen Digital-Buden da draussen, von denen es ja doch einige wenige gibt, so das Wasser abgräbt und die Werkzeugkiste noch eindimensionaler wird. Hängt ja auch immer alles mit allem zusammen...
Ich würde mir allgemein ein bisschen mehr Mut im Business wünschen, sei es bei der Musikproduktion oder beim eingesetzten Wekzeug.


PS: endlich mal ein interessantes Thema hier, war echt schon kurz davor mich endgültig abzumelden, wegen anhaltener Trivialität und Besserwisser-Alarm. :)
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J. Alf
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von J. Alf »

JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 9:33
Mir ist die gesamte Szene viel zu Hype gesteuert.
Ich denke das hat zwei Gründe; mangelnde Erfahrung bzw Vergleichswerte und das Vertuschen der eigenen Inkompetenz (und die hat jeder) mit Technologie.
Dann einfach zu dem zu greifen, was die eigenen Vorbilder auch (angeblich) benutzen, ist ein ziemlich bequemer Weg. Bringt einen aber (zumindest auf Dauer) nicht wirklich weiter.
Hmm so verallgemeinerte Aussagen finde ich sehr gefährlich. Weil das gleich sehr abwertend ist und man sich dadurch auf eine höhere Stufe stellt. Klar gibt es viele Hypes heutzutage. In jedem Bereich.
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 9:33 Dieses "liefert halt ab" -Argument klingt mir zu eindimensional
Dann untermauer ich das im Fall des Warm Audio 412 mal damit, dass namhafte deutsche und internationale Künstler ohne Stütze mehrmals betont haben, dass sie den Sound während der Aufnahme sehr fett fanden.
(Während sie unplugged eingespielt haben)
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 9:33 Das deren (UAD) Output leider auch nur eher Mittelmass ist, kann man allein schon wegen der teuer lizensierten Markennamen und schönen GUIs ja locker verschmerzen... (uiuiui)
Klingt in meinen Ohren auch wieder nach einer sehr allwissend anmutenden Verallgemeinerung. Bezogen auf den 1073 sagtest du im früheren Verlauf auch, dass du die UAD Version nicht kennst.
Ich persönlich wäre dann sehr vorsichtig, allgemeine, nach Tatsachen klingende Aussagen in den Raum zu schmeißen.

Die UAD 1073 Gui ist ehrlich gesagt ziemlich assi. Den Frequenzpoti zu treffen ist fast Glückssache. UAD Plug Ins sind auch gerne entweder viel zu klein oder viel zu groß. (-> Helios EQ vs. Shadow Hill Mastering Comp)

Dass wir sehr unterschiedlich denken ist wohl auch der Grund, warum du masterst und ich mische.
Gute Mastering Leute hören garantiert anders und vielleicht haben die auch geschulte Ohren. Aber geschultere Ohren machen keine Musik, geschweige denn Kunst.
Mich stört manchmal dieser sehr belehrende Umgangston von Mastering Engineers. Ich weiß nicht wo das herkommt, ist mir aber schon bei einigen aufgefallen.

Einigen würde etwas Demut gut stehen. * Diese belehrende Art findet man natürlich auch an anderen Positionen in der "Szene" - meiner Erfahrungen nach häuft sich das in diesem Bereich aber leicht. Die Deutschen sind darin übrigens auch noch besser als die Kollegen aus den Staaten.
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 9:33 Ich find man feiert halt viel zu sehr das Mittelmaß heutzutage, so ganz allgemein. Hat sie doch gar nicht verdient, die Musik.
Musik kann das ab. Musik ist größer. Ich halte auch nichts von diesem Schwarzsehen. Es gibt so viel gute Musik wie noch nie zuvor auf der Welt.
Und das liegt vielleicht auch dran, dass es einfach erschwinglicher ist eine gewisse Grundqualität abzuliefern. Das ist doch toll.
So bleibt das Monopol nämlich nicht bei all den Audiogöttern mit gemoddetem Boutique Gear.
Zuletzt geändert von J. Alf am 30 Jan 2019 - 10:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von Geheimagent »

J. Alf hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 10:24
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 9:33
Mir ist die gesamte Szene viel zu Hype gesteuert.
Ich denke das hat zwei Gründe; mangelnde Erfahrung bzw Vergleichswerte und das Vertuschen der eigenen Inkompetenz (und die hat jeder) mit Technologie.
Dann einfach zu dem zu greifen, was die eigenen Vorbilder auch (angeblich) benutzen, ist ein ziemlich bequemer Weg. Bringt einen aber (zumindest auf Dauer) nicht wirklich weiter.
Hmm so verallgemeinerte Aussagen finde ich sehr gefährlich. Weil das gleich sehr abwertend ist und man sich dadurch auf eine höhere Stufe stellt. Klar gibt es viele Hypes heutzutage. In jedem Bereich.
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 9:33 Dieses "liefert halt ab" -Argument klingt mir zu eindimensional
Dann untermauer ich das im Fall des Warm Audio 412 mal damit, dass namhafte deutsche und internationale Künstler ohne Stütze mehrmals betont haben, dass sie den Sound während der Aufnahme sehr fett fanden.
(Während sie unplugged eingespielt haben)
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 9:33 Das deren (UAD) Output leider auch nur eher Mittelmass ist, kann man allein schon wegen der teuer lizensierten Markennamen und schönen GUIs ja locker verschmerzen... (uiuiui)
Klingt in meinen Ohren auch wieder nach einer sehr allwissend anmutenden Verallgemeinerung. Bezogen auf den 1073 sagtest du im früheren Verlauf auch, dass du die UAD Version nicht kennst.
Ich persönlich wäre dann sehr vorsichtig, allgemeine, nach Tatsachen klingende Aussagen in den Raum zu schmeißen.

Dass wir sehr unterschiedlich denken ist wohl auch der Grund, warum du masterst und ich mische.
Gute Mastering Leute hören garantiert anders und vielleicht haben die auch geschulte Ohren. Aber geschultere Ohren machen keine Musik, geschweige denn Kunst.
Mich stört manchmal dieser sehr belehrende Umgangston von Mastering Engineers. Ich weiß nicht wo das herkommt, ist mir aber schon bei einigen aufgefallen.

Einigen würde etwas Demut gut stehen.
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 9:33 Ich find man feiert halt viel zu sehr das Mittelmaß heutzutage, so ganz allgemein. Hat sie doch gar nicht verdient, die Musik.
Musik kann das ab. Musik ist größer. Ich halte auch nichts von diesem Schwarzsehen. Es gibt so viel gute Musik wie noch nie zuvor auf der Welt.
Und das liegt vielleicht auch dran, dass es einfach erschwinglicher ist eine gewisse Grundqualität abzuliefern. Das ist doch toll.
So bleibt das Monopol nämlich nicht bei all den Audiogöttern mit gemoddetem Boutique Gear.
Ob wir nun die gleiche Musik mögen oder nicht, wer sich nicht an Vorbildern orientiert, der wird nur Mittelmaß bleiben. Man kann zig Musiker aufzählen, die die gleichen Vorbilder hatten, und am Ende doch anders geklungen haben.
Klar gibt es mehr Mittelmaß als früher, aber es gibt auch insgesamt mehr Musik.
Alle Test zu verteufeln, und anderen nicht über den Weg zu trauen halte ich für das eigene Selbwertgefühl für gefährlich. Andere Menschen haben vielleicht genausolche Empfindungen, Gefühle und Gedanken wie man selber, wie weit weg sind andere Leute denn überhaupt. Ich denke es ist wichtig das Positive in anderen Menschen zu sehen, dann werden auch andere Menschen das Positive in einem selber sehen.
Da Musik was subjektives ist, ist auch der Misch- und Masteringvorgang selbstverständlich auch was subjektives. Würde das nicht so sein, dann könnte auch irgendeine Maschine nach bestimmten Vorgaben das ganze fertigstellen.
Wenn Deinen Ohren ein Teil gefällt, selbst wenn Du es bei ALDI auf dem Grabeltisch für 5.95€ gekauft hast, dann ist das genau die richtige Entscheidung, auch wenn das nicht jeder teilt, es gibt immer Leute, die gegen einen sind, und genauso auch Leute die für einen sind.
Ich finde zwar Facebook, Instagramm und Twitter auch nicht so toll, doch ist es ein großer Teil unseres heutigen Zeitalters. Es bietet einem auch genügend Möglichkeiten, wenn man sie nutzen möchte.
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von JP_ »

J. Alf hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 10:24
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 9:33
Mir ist die gesamte Szene viel zu Hype gesteuert.
Ich denke das hat zwei Gründe; mangelnde Erfahrung bzw Vergleichswerte und das Vertuschen der eigenen Inkompetenz (und die hat jeder) mit Technologie.
Dann einfach zu dem zu greifen, was die eigenen Vorbilder auch (angeblich) benutzen, ist ein ziemlich bequemer Weg. Bringt einen aber (zumindest auf Dauer) nicht wirklich weiter.
Hmm so verallgemeinerte Aussagen finde ich sehr gefährlich. Weil das gleich sehr abwertend ist und man sich dadurch auf eine höhere Stufe stellt. Klar gibt es viele Hypes heutzutage. In jedem Bereich.
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 9:33 Dieses "liefert halt ab" -Argument klingt mir zu eindimensional
Dann untermauer ich das im Fall des Warm Audio 412 mal damit, dass namhafte deutsche und internationale Künstler ohne Stütze mehrmals betont haben, dass sie den Sound während der Aufnahme sehr fett fanden.
(Während sie unplugged eingespielt haben)
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 9:33 Das deren (UAD) Output leider auch nur eher Mittelmass ist, kann man allein schon wegen der teuer lizensierten Markennamen und schönen GUIs ja locker verschmerzen... (uiuiui)
Klingt in meinen Ohren auch wieder nach einer sehr allwissend anmutenden Verallgemeinerung. Bezogen auf den 1073 sagtest du im früheren Verlauf auch, dass du die UAD Version nicht kennst.
Ich persönlich wäre dann sehr vorsichtig, allgemeine, nach Tatsachen klingende Aussagen in den Raum zu schmeißen.

Die UAD 1073 Gui ist ehrlich gesagt ziemlich assi. Den Frequenzpoti zu treffen ist fast Glückssache. UAD Plug Ins sind auch gerne entweder viel zu klein oder viel zu groß. (-> Helios EQ vs. Shadow Hill Mastering Comp)

Dass wir sehr unterschiedlich denken ist wohl auch der Grund, warum du masterst und ich mische.
Gute Mastering Leute hören garantiert anders und vielleicht haben die auch geschulte Ohren. Aber geschultere Ohren machen keine Musik, geschweige denn Kunst.
Mich stört manchmal dieser sehr belehrende Umgangston von Mastering Engineers. Ich weiß nicht wo das herkommt, ist mir aber schon bei einigen aufgefallen.

Einigen würde etwas Demut gut stehen. * Diese belehrende Art findet man natürlich auch an anderen Positionen in der "Szene" - meiner Erfahrungen nach häuft sich das in diesem Bereich aber leicht. Die Deutschen sind darin übrigens auch noch besser als die Kollegen aus den Staaten.
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 9:33 Ich find man feiert halt viel zu sehr das Mittelmaß heutzutage, so ganz allgemein. Hat sie doch gar nicht verdient, die Musik.
Musik kann das ab. Musik ist größer. Ich halte auch nichts von diesem Schwarzsehen. Es gibt so viel gute Musik wie noch nie zuvor auf der Welt.
Und das liegt vielleicht auch dran, dass es einfach erschwinglicher ist eine gewisse Grundqualität abzuliefern. Das ist doch toll.
So bleibt das Monopol nämlich nicht bei all den Audiogöttern mit gemoddetem Boutique Gear.
Was sind schon Tatsachen? Sowas gibts doch gar nicht in der Kunst, nur Geschmack.
Ich geb ja nur meine Sichtweise hier zum besten, und du halt deine. Is doch immer gut mal über den eigenen Tellerrand zu schauen.
Wenn hier was "belehrend" klingend sollte, dann tut mir das leid. War nicht so beabsichtigt. Aber ich mag halt Standpunkte, da haben Leute leider immer wieder Probleme mit (nicht auf dich bezogen). Deswegen mag ich gemeinsame Audiovergleiche gerne in Foren, da kann man sich ganz gut dran eichen und es hilft Standpunkte zu verstehen. Is aber leider vielen zu anstrengend, also wird lose gefachsimpelt. Bringt mir persönlich nicht so viel (gerade wenn man den Gegenüber gar nicht kennt und einschätzen kann).
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von JP_ »

J. Alf hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 10:24
Musik kann das ab. Musik ist größer. Ich halte auch nichts von diesem Schwarzsehen. Es gibt so viel gute Musik wie noch nie zuvor auf der Welt.
Und das liegt vielleicht auch dran, dass es einfach erschwinglicher ist eine gewisse Grundqualität abzuliefern. Das ist doch toll.
Sehr schön gesagt! Überzeugt mich.
So bleibt das Monopol nämlich nicht bei all den Audiogöttern mit gemoddetem Boutique Gear.
Aber das nicht. Nicht jeder brauch gemoddetes Boutique-Gear, aber ab nem bestimmten Punkt führt mEn wenig Weg daran vorbei. Zumindest als Mastering Typ, da ist der Markt an brauchbaren Zeug halt krass überschaubar, sowohl digital als auch analog. Aber allgemein als Dienstleister auch.
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von J. Alf »

JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 14:03 Was sind schon Tatsachen? Sowas gibts doch gar nicht in der Kunst, nur Geschmack.
Eben! 100% - ich finde aber, dass man das kommunikativ in einem Forum auch so formulieren sollte. Es sei denn, man möchte provozieren, was allerdings der angestrebten Neutralität komplett im Weg steht.
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 14:03 Nicht jeder brauch gemoddetes Boutique-Gear, aber ab nem bestimmten Punkt führt mEn wenig Weg daran vorbei. Zumindest als Mastering Typ, da ist der Markt an brauchbaren Zeug halt krass überschaubar, sowohl digital als auch analog. Aber allgemein als Dienstleister auch.
Das glaub ich gerne! Beim Mischen bin ich da "on-the-fence", weil eben genug Leute beweisen, dass beides geht und seine Berechtigung hat.

Das schöne ist ja, dass man sich nicht entscheiden muss, sondern den Luxus hat sich von allem zu bedienen.
Was Sinn macht steht zur Debatte. Allerdings hat der WA 1073 Features, die der originale Neve nicht hat.
Ich finde es nicht verwerflich, ein Gerät an ein Vorbild anzulehnen. Wenn das Teil für sich gesehen einen Mehrwert bietet, muss es sich ja nichtmal mit dem Original messen.
Der Vergleich der dadurch erzwungen wird, könnte auch komplett nach hinten losgehen, wenn die Qualität nicht zumindest in die Nähe kömmen würde.

Die schlimme digitale Phase, wo man den ITB Mix auf 200 Meter gerochen hat ist meiner Meinung nach vorbei. Und auch die UAD Klamotten sind in den letzten Jahren deutlich besser geworden.
Dass sie also generelle Entwicklung bremsen kann ich nicht nachvollziehen.

Einige Underdogs a la Tokyo Dawn schaffen doch trotzdem den Sprung ins Rampenlicht. Ob das mehr sein könnte? Vielleicht.
Ob das jetzt ungerecht ist? Weiß ich nicht. Da ist auch nicht alles gold. Der Nova von denen gefällt mir zum Beispiel nicht so gut.

Die Art Musik zu machen hat sich eben auch einfach verändert. Wo gibts denn noch Vorschüsse, mit denen sich Hardwarepreise von 8k für einen originalen Neve rechtfertigen lassen.
(Ohne Maintenance! Alleine deswegen haben gut gemachte Nachbauten schon eine Daseinsberechtigung)

Am Ende hat das zwangsweise auch eine wirtschaftliche Komponente.
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von Rolle »

Was die ganzen online Vergleiche angeht, wäre ich vorsichtig.
Es ist einfach was anderes ob du ein Gerät nutzt oder dir das Ergebnis daraus anhörst.

Die Arbeit mit dem Gerät ist es, die es auszeichnet. Einer hardware ein Ergebnis zu entlocken, das man dann mit einer digitalen Kopie nachstellt ist das eine. Die vielen Nuancen die das Gerät bringt während man es einsetzt sind eine ganz andere Geschichte.

Ich hatte für denselben Zweck ein Pärchen Telefunken EQs in der Summe. Das schöne dabei ist, dass man in diese Geräte mischt. Ich hatte das Gerät meistens flat im Einsatz und konnte so beim Mix die Dinger wie ein kleines Musikinstrument nutzen.
Nunja - ich hab die aktuelle Version des UAD 1073 nicht (nur die alte) aber ich behaupte mal, dass sowas mit digitalen Geräten einfach nicht geht.

Den GAP hab ich in der Ur Originalversion auch hier. Der ist nicht schlecht aber als ich noch die Wahl hatte, ist er gegen die alten Neumann (Rundfunkmodule) deutlich abgekackt.
Einen originalen 1073 hatte ich nie. Nur einen Chandler Klon. weiß nicht mehr wie der hieß. Das war auch ein deutlicher Unterschied zum GAP. Der war allerdings mit EQ.
es ist ein einfach ist das
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von J. Alf »

Rolle hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 15:26 Ich hatte für denselben Zweck ein Pärchen Telefunken EQs in der Summe. Das schöne dabei ist, dass man in diese Geräte mischt.
Das mache ich mit dem Creme ja genauso. Aber auch in die digitale Black Box. Für mich funktioniert das.

Andrew Scheps hat ein ähnliches Prinzip nur mit Software aufm Masterbus.
A lot of mix engineers say that in-the-box mixing is lacking something — that it’s not three-dimensional enough. They have to go through a summing amp, or a mixer to get the sound they want. How do you respond to that?

[Laughs] Well, it's a little contentious, apparently. I went on Pensado's Place about a year ago and said "I'm mixing in the box now." And then there was some 25- or 30-page thread on GearSlutz. There were some people that said I was lying, that I still mix on the console, and that I said that I mix in the box because I want to sell plug-ins, which I thought was really funny. My theory is that I started moving away from the consoles because of logistics. But there were also some sonic things that I was fighting, because my mixes are so loud, and analog gear, when you hit limits,really starts to fall apart, which doesn’t happen in a floating-point mix where you can just turn it down after the fact. And anywhere in your signal path you can grab it and fix it and still keep the crazy compression you had going on at the beginning of the chain, but make it fit into the mixbus later on. You can't do any of that in the analog world.
Hier noch was aus der BAE Ecke: https://youtu.be/NexDktI_Uys
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von JP_ »

J. Alf hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 14:59
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 14:03 Was sind schon Tatsachen? Sowas gibts doch gar nicht in der Kunst, nur Geschmack.
Eben! 100% - ich finde aber, dass man das kommunikativ in einem Forum auch so formulieren sollte. Es sei denn, man möchte provozieren, was allerdings der angestrebten Neutralität komplett im Weg steht.
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 14:03 Nicht jeder brauch gemoddetes Boutique-Gear, aber ab nem bestimmten Punkt führt mEn wenig Weg daran vorbei. Zumindest als Mastering Typ, da ist der Markt an brauchbaren Zeug halt krass überschaubar, sowohl digital als auch analog. Aber allgemein als Dienstleister auch.
Das glaub ich gerne! Beim Mischen bin ich da "on-the-fence", weil eben genug Leute beweisen, dass beides geht und seine Berechtigung hat.

Das schöne ist ja, dass man sich nicht entscheiden muss, sondern den Luxus hat sich von allem zu bedienen.
Was Sinn macht steht zur Debatte. Allerdings hat der WA 1073 Features, die der originale Neve nicht hat.
Ich finde es nicht verwerflich, ein Gerät an ein Vorbild anzulehnen. Wenn das Teil für sich gesehen einen Mehrwert bietet, muss es sich ja nichtmal mit dem Original messen.
Der Vergleich der dadurch erzwungen wird, könnte auch komplett nach hinten losgehen, wenn die Qualität nicht zumindest in die Nähe kömmen würde.

Die schlimme digitale Phase, wo man den ITB Mix auf 200 Meter gerochen hat ist meiner Meinung nach vorbei. Und auch die UAD Klamotten sind in den letzten Jahren deutlich besser geworden.
Dass sie also generelle Entwicklung bremsen kann ich nicht nachvollziehen.

Einige Underdogs a la Tokyo Dawn schaffen doch trotzdem den Sprung ins Rampenlicht. Ob das mehr sein könnte? Vielleicht.
Ob das jetzt ungerecht ist? Weiß ich nicht. Da ist auch nicht alles gold. Der Nova von denen gefällt mir zum Beispiel nicht so gut.

Die Art Musik zu machen hat sich eben auch einfach verändert. Wo gibts denn noch Vorschüsse, mit denen sich Hardwarepreise von 8k für einen originalen Neve rechtfertigen lassen.
(Ohne Maintenance! Alleine deswegen haben gut gemachte Nachbauten schon eine Daseinsberechtigung)

Am Ende hat das zwangsweise auch eine wirtschaftliche Komponente.
Weil meine Posts bei einigen hier polarisieren, hab immer so ein bisschen das Gefühl das gerne überinterpretiert wird.
Ich hab überhaupt kein Problem mit 100% ITB Mixing, ganz im Gegenteil. Zieh ich jedem mittelmässiger analoger Bearbeitung vor. Trotzdem oder genau deshalb sollte man sich aber immerdie Frage stellen, obs diesen oft übertriebenen Einsatz von digitalen Simulationen brauch beim ITB Mixing. MEn bringen die halt oft mehr Probleme zusätzlich rein als das sie lösen. Um diese Frage gings mir. Und da hilft ein ständiges Abgleichen mit hochwertiger Hardware, sich selbst und anderen durchaus weiter. Ich hab das jahrelang im Austausch mit Kollegen gemacht und es war super interessant zu beobachten wie sich bei allen inkl. mir die Werkzeugauswahl sich sehr gewandelt hat und wie vermeintliche, für richtig gut funktionierend befundene, Favoriten (u.a. auch UADs) sang und klanglos rausgepflogen sind. Hat mich sehr geprägt diese Aktionen.
Setzt aber leider Blindtest und präzisen Pegelabgleich voraus, ansonsten ist die Gefahr einfach extrem hoch sich selbst zu bescheissen. Die menschliche Psyche is da einfach ne extreme Bitch, leider...

Hab gerade ein Master für nen Stammkunden fertig gemacht, geschickt hat er mir zwei Mixe, einmal mit analoger Summenbearbeitung (u.a. Warmaudio stuff, den er auch gerne mag), einmal komplett ohne irgendwas. Ich solle mal schauen, was besser gefällt/funktioniert. Ich hab ihm dann jeweils ein Master (gleiche Loudness) geschickt und wir haben uns beide schlussendlich und unabhängig voneinander für den rein digitalen Mix entschieden, der hat einfach besser funktioniert über den Masteringprozess. Find ich immer wieder interessant sowas. Und ich lern jedes Mal was dazu. Find ich wichtig, solche Blickwinkel, auch um sichs nicht zu bequem aufm Status Quo zu machen.



PS: bzgl arrogante Besserwisser MEs: niemand sonst hat halt das Privileg in so viele rohe Mixe aus extrem vielen unterschiedlichen Quellen reinhören zu können bzw damit rumzuspielen, wie ein ME. Dazu dann teilweise noch die Hot-Refs der Mischer. Das ist schon eine ziemlich einzigartige Perspektive, die einem da geboten wird. Und die sicher die ein oder andere etwas provokante Aussage ganz ordentlich fundiert.
Was ich auch überhaupt nicht leiden kann, sind die MEs, die meinen jedem erzählen zu müssen wie man am besten mixt. Oder gleich Stems anfordern. Absolut peinlich.
Allerdings muss man fairerweise auch sagen in Zeiten in denen Mischer zunehmend auch gleich mit-mastern, darf man das einem ME eigentlich auch nicht ankreiden.
Die Rollenverteilung hat sich halt doich um einiges verschoben über die Jahre und somit auch die Perspektiven.
Ich hab auch einige Stammkunden, die teilweise nur noch die administrative Arbeit bei mir machen lassen und selber mastern/soundprozessen, weil angeblich das Budget nicht reicht. Auch nen spannender, nochmal exklusiver Blickwinkel.
So ganz einseitig bewerten würde ich meine Aussagen daher nicht.
Zuletzt geändert von JP_ am 30 Jan 2019 - 17:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von J. Alf »

Kannste mir die mal im Vertrauen an meine Firmen Email schicken?
Jetzt bin ich neugierig.

Kleine Sidenote am Rande für Außenstehende: Das wirkt hier vielleicht so als ob Jan und ich uns ein bisschen beefen.
Tatsächlich haben wir schon das ein oder andere Mal zusammen gearbeitet. Im Grunde genommen eine momentane Geschäftsbeziehung.
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von Geheimagent »

J. Alf hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 15:50 Andrew Scheps hat ein ähnliches Prinzip nur mit Software aufm Masterbus.
A lot of mix engineers say that in-the-box mixing is lacking something — that it’s not three-dimensional enough. They have to go through a summing amp, or a mixer to get the sound they want. How do you respond to that?

[Laughs] Well, it's a little contentious, apparently. I went on Pensado's Place about a year ago and said "I'm mixing in the box now." And then there was some 25- or 30-page thread on GearSlutz. There were some people that said I was lying, that I still mix on the console, and that I said that I mix in the box because I want to sell plug-ins, which I thought was really funny. My theory is that I started moving away from the consoles because of logistics. But there were also some sonic things that I was fighting, because my mixes are so loud, and analog gear, when you hit limits,really starts to fall apart, which doesn’t happen in a floating-point mix where you can just turn it down after the fact. And anywhere in your signal path you can grab it and fix it and still keep the crazy compression you had going on at the beginning of the chain, but make it fit into the mixbus later on. You can't do any of that in the analog world.
Das ist ein klares Statement, das einem zu denken gibt.
J. Alf hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 17:33 Kleine Sidenote am Rande für Außenstehende: Das wirkt hier vielleicht so als ob Jan und ich uns ein bisschen beefen.
Tatsächlich haben wir schon das ein oder andere Mal zusammen gearbeitet. Im Grunde genommen eine momentane Geschäftsbeziehung.
Ok, von einer solchen Beziehung konnte man selbst mit der Lupe nichts zwischen den Zeilen lesen.
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von JP_ »

J. Alf hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 17:33 Kannste mir die mal im Vertrauen an meine Firmen Email schicken?
Jetzt bin ich neugierig.
Du meinst die angesprochen Master?
Ne, sorry. Das kann ich wirklich nicht machen. Kunden-Zeugs is heilig. Da muss ich einfach klar trennen zwischen Business und Foren-Freizeit. Das wäre ja nicht nur unfair dem Mischer ggüber, sondern vor allem dem Künstler. Der Track ist ja auch noch nicht mal released afaik.
Aber wir k9nnen gerne beim nächsten Job sowas mal selber veranstalten, wenn die Deadline nicht zu sehr drückt. :) Erinner mich gerne dran.

Ach, beef hab ich eh nicht. Wir diskutieren halt leidenschaftlich, ohne Leidenschaft hat das Leben doch eh keinen Sinn. (hallo
Aber ich m9chte trotzdem nochmal betonen, wenn ich hier argumentiere dann nicht mit dir allein, sondern mit jedem der hier mitliest, heute, morgen oder in einem Jahr. Ein Forum ist kein privater Chatroom für mich, sondern eine (archivierte) Plattform für unterschiedliche Meinungen.
Bezieh meine Sprüche hier also bitte nicht all zu sehr auf dich allein... :lol: Manchmal muss einfach der Frust von Monaten halt einfach raus... :mrgreen:
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von J. Alf »

JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 19:08 Kunden-Zeugs is heilig.
Ja mir auch. Ging ja auch nicht darum jemanden bloßzustellen. Meine Kunden sind da für gewöhnlich wohl etwas entspannter.
Die hätte ich natürlich aber vorher auch gefragt. Vielleicht sogar bei Instagram, wer weiß.
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 19:08 Bezieh meine Sprüche hier also bitte nicht all zu sehr auf dich allein... :
Tue ich nicht. Vieles aber, was mich darin bestätigt, dass wir offensichtlich sehr unterschiedlich denken und unterschiedliche Ansätze und Ansichten haben.
JP_ hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 19:08 PS: bzgl arrogante Besserwisser MEs: niemand sonst hat halt das Privileg in so viele rohe Mixe aus extrem vielen unterschiedlichen Quellen reinhören zu können bzw damit rumzuspielen, wie ein ME. Dazu dann teilweise noch die Hot-Refs der Mischer. Das ist schon eine ziemlich einzigartige Perspektive, die einem da geboten wird. Und die sicher die ein oder andere etwas provokante Aussage ganz ordentlich fundiert.
Auch das hat wieder 2 Seiten. Als Mischer, der mit mehreren MEs zu tun hat, kann ich dir nur sagen, dass das spannend ist wie manche einem das Leben erklären wollen, oder sich freuen auf irgendwelchen vermeintlichen Mixfehlern rumzureiten.
Manchmal auch nur als kleinen Seitenhieb verpackt.

Andere machen den Job mindestens genauso gut, wenn nicht besser und alle haben dabei aber ein gutes Gefühl.

Und ich bin nicht ignorant und freu mich über Input - meistens kriegt son ME aber auch nur 3% von einer Produktion mit und schlägt sich auch seltener mit aufgelösten unsicheren Künstlern rum.
Erst recht, wenn nicht bekannt ist, wie das Ausgangsmaterial mal klang.
Allerdings muss man fairerweise auch sagen in Zeiten in denen Mischer zunehmend auch gleich mit-mastern, darf man das einem ME eigentlich auch nicht ankreiden.
Doch. Denn dann arbeitet der ME für sich und nicht den Kunden. Wenn auch mit vermeintlich guter Absicht.
Den Fehler hab ich am Anfang beim Mischen auch gemacht. Es bleibt ne Dienstleistung und wenn ich als Dienstleister meinen Kunden erklären muss, wie es zu sein hat, hab ich die falschen Kunden oder den falschen Job.

MEs die immer noch rumheulen, dass heute ja schon vorgemastert wird - was auch immer das sein soll, sind mir ehrlich gesagt die unsympathischsten.

Komisch wie die Diskussion von nem harmlosen 1073 abschwofte.

Beim großen T gibts gerade zudem einen AMS Neve in den Kleinanzeigen!
Zuletzt geändert von J. Alf am 30 Jan 2019 - 21:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Stephan S
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von Stephan S »

Hach was bin ich froh dass ich keine Bedürfnisse mehr nach dem ganzen Zeuch habe und trotzdem noch soo viel Verbesserungsbedarf in meiner Arbeit sehe (uiuiui)
Mal abgesehen von kürzlich bestellter Seriennummer 1 des bald erscheinenden modularen Mixbus Channelstrip Controllers, der mir ganz sicherlich sehr viel Klangverbesserung bringt ohne selber zu klingen. Der Link ist es wert, da dies ein sehr ehrgeiziges und verdammt nah am Nutzer orientiertes Projekt ist, bei dem am Ende auch ein ganzes Pult mit allem Pipapo rausspringen kann.

Was ich an Hardware am meisten mag ist dass ich gleichzeitig an mehreren Nippeln spielen kann. Mein Gehirn freut sich einfach über die unzählbar mehr Möglichkeiten und Farben die es dabei durchscannen und sich inspirieren lassen kann. Shice doch mal auf den Rest- also ob der Akkuschrauber nun von Bosch oder Bläckunddecker ist...entweder die Schraube geht damit rein oder eben nicht.

Hier das Gegenteil:
Was es in Zukunft wahrscheinlich öfter geben wird ist der Hardware Online Service, wo du deine Dateien mehr oder weniger in "Echtzeit" durchjagst und die Geräte mit Motorpotis ausgestattet per Maus bedienst. Call a Mojo... :roll:
JP_
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Re: 1073 - Mods Clones Tipps

Beitrag von JP_ »

J. Alf hat geschrieben: 30 Jan 2019 - 20:04 Ja mir auch. Ging ja auch nicht darum jemanden bloßzustellen. Meine Kunden sind da für gewöhnlich wohl etwas entspannter.
Die hätte ich natürlich aber vorher auch gefragt. Vielleicht sogar bei Instagram, wer weiß.
Bei dem Track steht ein bisschen komplexeres Konstrukt dahinter inkl. mehreren Engineers, Label, Management. In so ein potentielles Wespennest stech ich nicht rein ohne extrem triftigen Grund. :)



Auch das hat wieder 2 Seiten. Als Mischer, der mit mehreren MEs zu tun hat, kann ich dir nur sagen, dass das spannend ist wie manche einem das Leben erklären wollen, oder sich freuen auf irgendwelchen vermeintlichen Mixfehlern rumzureiten.
Manchmal auch nur als kleinen Seitenhieb verpackt.

Andere machen den Job mindestens genauso gut, wenn nicht besser und alle haben dabei aber ein gutes Gefühl.
Auch da gibts zwei Seiten. Einerseits bin ich persönlich da voll bei dir. Ich misch mich als ME sicher nicht in den vorherigen Produktionsprozess ein, wer bin ich denn?
Andererseits gibts halt gerade unter jüngeren, sich selbst produzierenden Künstlern sowas wie das Verständnis das der ME doch bitteschön Mix-Guru und Lehrmeister ist. Ich mein es gibt einige Kollegen die, scheinbar erfolgreich, kostenpflichtige Mix-Reviews anbieten inkl. detaillierter "Verbesserungs-Notizen" für Mixing-"Engineers". Da werden etliche Mix-Revisionen angeordnet, bevor man sich erbarmt das Material zu mastern. Am Schluss steht man mit einem glattgebügelten, vermeintlich perfekten Produkt da, leider ohne eigene Seele und Input.
Es gibt auch genug MEs, die nur noch mit Stems überhaupt anfangen zu arbeiten. Hat für mich alles nix mehr mit Mastering oder Kunst zu tun, aber nicht wenige Kunden scheinen das genau so zu wollen. Ein paar von den MEs sind ziemlich erfolgreich, finanziell zumindest. Im Endeffekt bedient man halt nen Markt und der ist extrem vielfältig in seinen Vorstellungen des "Masterings". Extrem schwer es da jedem auf Anhieb recht zu machen...
Und ich bin nicht ignorant und freu mich über Input - meistens kriegt son ME aber auch nur 3% von einer Produktion mit und schlägt sich auch seltener mit aufgelösten unsicheren Künstlern rum.
Erst recht, wenn nicht bekannt ist, wie das Ausgangsmaterial mal klang.
ich will das ehrlich gesagt nicht mal wissen. Zu viele Details killen ja auch schnell mal die Unvoreingenommenheit, ein wichtiger Grund warum man überhaupt extern geht.


Doch. Denn dann arbeitet der ME für sich und nicht den Kunden. Wenn auch mit vermeintlich guter Absicht.
Den Fehler hab ich am Anfang beim Mischen auch gemacht. Es bleibt ne Dienstleistung und wenn ich als Dienstleister meinen Kunden erklären muss, wie es zu sein hat, hab ich die falschen Kunden oder den falschen Job.
Ich meinte eher, daß oftmals halt jeder versucht abzugreifen was geht in einer Produktion, finanziell. Wenn ein Mischer mastert, macht er das ja nicht aus purer Freundlichkeit. Genauso wenig wie ein ME, der sich mit Stems auch nur was dazu verdienen will.

Beim großen T gibts gerade zudem einen AMS Neve in den Kleinanzeigen!
Dann greif zu.... :mrgreen:
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