rumo hat geschrieben:Dieses Gefühl hab ich bei Logic auch, es ist einfach nicht durchdacht z.T. DP wirkt immer sehr klar und stringent.
Digital Performer wirkt auf mich nicht klarer als Logic, eher mehr durcheinander. Logic ist sehr gut durchdacht und es wird immer wieder neu durchdacht. Das erzeugt aber auch die Probleme, die ich mit Logic habe. Immer wieder Änderungen, halbe Verbesserungen, Verschlimmbesserungen, neue Bugs und neue Automatismen.
Mich schaut der DAW-Wechsel schon lange zaghaft über den Horizont an, aber jetzt tauchen Probleme auf, die mich in eine Entscheidung drängen könnten. Mein Logic macht zunehmend Schwierigkeiten mit sehr guten und sonst stabilen third party Plugins und es gibt, ebenfalls nur in Logic, Probleme mit CoreAudio und Interface. Es kann auch mein Rechner schuld sein, aber irgendwie bezweifle ich das ...
rumo hat geschrieben:... dass ich nun die MOTU-Plugins durchgetestet hab und vom Layout und Funktionsumfang doch etwas enttäuscht bin.
Die habe ich mir noch nicht angeschaut, bin mit Plugins gut bedient. Logic 8 hat eine Entwicklungsrichtung angezeigt die mir nicht gefällt, Logic 9 hat sie bestätigt und seitdem habe ich mich plugin-mäßig selbständig gemacht. Welche Plugins eine DAW mitliefert ist mir mittlerweile egal.
rumo hat geschrieben:... immer eine Instrumentspur + MIDI-Spur anlegen ist auch etwas sonderbar.
Nicht unlogisch aber ja, es ist sonderbar, so etwas kennen wir nicht. Mich stört, dass man scheinbar keine third party MIDI Plugins in die MIDI Spur einsetzen kann. Das MIDI+Instrument System von Digital Performer habe ich noch nicht durchschaut, vielleicht gibt es damit auch Vorteile. Eventuell werden damit auch Layers gemacht oder die V-Racks bedient, die ich auch noch nicht begriffen habe.
Dass man in DP mit Instrumenten doppelt soviele Spuren wie in Logic hat finde ich auch lästig. Allerdings ist das Aus- und Einblenden von Spuren und Channelstrips in DP gar kein Thema, man muss nur in die Trackliste klicken und bekommt jede Kombination die man will.
rumo hat geschrieben:Ich schwanke aber zwischen ProTools (wo ich nicht weiß ob die MIDI-Funktionalität ausreicht) und DP9
Ich habe auch pro Tools und Digital Performer auf dem Radar. Ansonsten käme noch Harrison Mixbus in Frage, aber ich glaube der ist mir zuwenig als Hauptprogramm. Die Preisgestaltung bei Pro Tools kapiere ich nicht ganz, aber ich befürchte dass es letztlich doch sehr teuer wird.
Bei Digital Performer ist mein Gedankengang, dass der von einer großen Gruppe Filmkomponisten verwendet wird. Die werden doch MIDI Noten herumschieben, also nehme ich an dass das in dem Programm gut geht. Außerdem müssen sie immer wieder Teile umstellen, das Arrangement ändern, was von DP hervorragend unterstützt wird. In Realtime muss DP auch gut funktionieren, denn jemand der z.B. Orchestersequenzen nach dem Bild einspielt, kann keine übermäßige Latenz oder häufige Überlastungen gebrauchen. Audioqualität wird genauso wie bei allen ernstzunehmenden DAWs sein, meinen Klang machen meine Instrumente und Plugins. So gesehen könnte Digital Performer für mich besser sein als Pro Tools, das eher auf Produktionsstudios ausgerichtet ist, mehr liear arbeitet.
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In Digital Performer kann ich nicht Plugins aufmachen, einstellen und wieder zumachen wie ich lustig bin, während das Playback läuft. Vielleicht kann man für Performance vs. Bearbeitung die Priorität justieren, aber unjustiert höre ich Aussetzer und es dauert manchmal relativ lange bis sich das Programm von einer Änderung erholt. Wenn sich das nicht verbessern lässt, muss man lernen damit umzugehen. Wie bei anderen Programmen auch: "Gewisse Dinge tut man nicht". Wenn man herumdrehen will, kann man ein Plugin auch offen lassen.
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Ich habe mir ein paar Videos über Digital Performer 9 angesehen. Da scheinen ein paar Sachen dazugekommen zu sein, die einem Logic User selbstverständlich sind, in DP aber neu. Vielleicht war das funktionell ein großes Update und das Programm kommt uns jetzt mehr entgegen als ältere Versionen.