Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

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Peter Ostry
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Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von Peter Ostry »

Harrison wird nicht müde, mir für USD 150 den Mixbus32C anzubieten. Wenn ich die Harrison Infos recht verstehe (womit ich schon immer Probleme hatte), ist 32C ein neues Programm, eine andere (?) bessere (?) DAW, mit der ich in naher Zukunft den akustischen Himmel auf Erden erleben könnte.

1. Frage: Was ist 32C wirklich und wie gut ist es?

2. Frage: Ist 32C der Nachfolger des aktuellen Mixbus?
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alexander
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von alexander »

ich will das nicht, es ist hässlich. aber ich nutze ja schon den alten mixbus nicht.
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felusch
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von felusch »

Lieber Peter,

hier ein kleiner Erfahrungsbericht zur Frage wieso weshalb warum ...100% subjektiv natürlich.

ich habe früher mal auf einer echten Harrison arbeiten dürfen und war vom Klang und Funktion der EQs und der Summierung begeistert ...natürlich hatte sie genau so viele Nachteile wie Knacksen, Kratzen, ON/OFF = Irgendwas Wackler und im Grunde eine nostalgische Kostenexplosion an Wartung. Fazit Harrison ist erstmal positiv im meinem Erfahrungsschatz hinterblieben.

Dann kam Mixbus v1 irgendwas raus und ich dachte ...49$ ? ...kaufste einfach mal.
Für mich war das eine schöne Reduktion auf das Wesentliche beim mischen. Quick n dirty ne Band zusammen schubsen ging super von der Hand. Leider zickte der Weg zur Audioengine über Jack so dermaßen rum das ich es immer selten eingesetzt habe. ...im Grunde wie beim analogen auch ...irgendwas ist geil ...irgendwas anderes dermaßen ungeil. Dann kam Update auf v2 und ich dachte ...ne komm brauch ich doch eh nicht. Dann kam Update auf v3 und ich habs mal gemacht, es lief besser ich habs wieder ab und an benutzt aber als Komplett Ersatz Master DAW ham wir uns nie anfreunden können.

Dann kam 32C hyperaggressiv Spam kauf mich jetzt Werbung und ich dachte xxxx xxx mich kriegste nicht! Dann hatte ich in letzter Zeit wieder mal Zeit für ein paar eigene Tracks und merkte ich möchte Komponieren und Mischen wieder trennen dieses alles zu jeder Zeit machen können nervte und das Ergebnis war nicht so wie ich wollte. Bei. Komponieren sind andere Dinge im Fokus als im Mix. Und im Mix will ich auch nicht soviel Grafikablenkung hab ich gemerkt mehr einfach nur hören statt soviel gucken und Normalisieren mit den Augen. Dann hab ich das mit 32C nochmal gelesen und dachte ....klingt verdammt ähnlich nach VCM was da beschrieben wurde von der Emulation ...das könnte ja geil sein und außerdem gibt endlich brauchbaren EQ! ...und Audio soll auch besser laufen ...hm aber neee komm ist wieder ne todgeburt die rumgammelt. Dann kam ne mail von Mike mit dem Tipp mach nen Aboplan für 9$ und kauf für 99$ und kündige das Abo direkt wieder dann kostet es gute 100€ ....ach komm scheiß drauf ich machs einfach.

Fazit:

Die Mixe haben dermaßen von der Trennung profitiert das ich sehr zufrieden bin mit der Investition! Es ist eine ganz andere Baustelle als v3! Es ist noch eine ganz ganz andere Baustelle als in Logic machen. Der Workflow ist einzigartig und für mich passend. ....jetzt.

- Spuren rein
- Einzeltonalität mit CH EQ alles sitzt sofort wo es soll ohne Augenablenkung
Kompression? ...hier bitte direkt im Kanal und mit zwei klicks A/B vergleichbar on/off eingestellt
- Gruppierungen mit Tape nach Gusto ...geht von Aus über ein bisschen Glue tut gut bis hin zu scheiß auf den Kompressor das macht das Band mit Transiententötung besser.
- kurz Solo die Gruppen, Tonalität mit 3 Band feintunen ...schon sitzt alles noch ein bisschen besser.
- So fertig
- 1x Mix Export über mehrere Regions als Einzeldatei und Multiformat blala in einem Schritt
- dann noch die Gruppen als Stems exportieren ...auch alles in einem Schrit

...und das alles ohne ein PlugIn geladen zu haben

aber wie Eingangs gesagt, alles sehr subjektiv aber ne klare Empfehlung ...aber wenn dann kauf mit Aboplan ....Mail hab ich dir weitergeleitet.

Was versprichst Du dir denn, dann kann ich ggfls besser sagen ob es für dich passen könnte.

Gruss
Bodo
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Stephan S
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von Stephan S »

Was ist 32C wirklich und wie gut ist es?
Es ist Mixbus mit 12 Bussen und einer Nachbildung des EQ des gleichnamigen Analogpultes.
Ist 32C der Nachfolger des aktuellen Mixbus?
Nein, es wird parallel angeboten. Harrison hatte angekündigt, verschiedene Produkte für verschiedene Ansprüche und Aufgaben herauszubringen. Auch hier hat (hätte) sich bewährt, nicht alle Upgrades sofort mitzumachen, da zunächst kostenpflichtig MB3 und wenig später dann diese neue Vollversion verkauft wurde. Sie macht MB3 überflüssig. Es gab allerdings auch einen ordentlichen Nachlass, der professionellen Nutzern den Umstieg leicht gemacht hat, denn die vier zusätzlichen latenzkompensierten Busse sind schon ein großer Gewinn.

Die Preise sind eh ziemlich gut, wenn man bedenkt, dass nach wie vor alle zusätzlichen PlugIns auch ohne Lizenz (und dann ohne GUI) laufen.
Die Kompatibilität mit anderen PlugIn Anbietern lässt allerdings weiterhin viel zu wünschen übrig.
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Peter Ostry
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von Peter Ostry »

Danke euch beiden, ich denke jetzt blicke ich da durch.

Zur Frage von Bodo: Ich will Komposition und Mix ebenfalls trennen, du hast also schon alles was mich interessiert bestens erklärt und ich bedanke mich auch für das weitergeleitete Email. Werde den Kauf mit der Abo-Methode machen.

Ich bin gerade am Beginn eines größeren Projektes und das aufgeblasene Logic geht mir auf den Keks, weil ich neben dem Entwickeln von Ideen hauptsächlich damit beschäftigt bin, das ganze Zeug aus dem Weg zu räumen, hinter dem diese Software mittlerweile ihre eigentlichen Funktionen versteckt. Andererseits wäre ein Wechsel der Kompositions-DAW preislich und funktioniell kein Vorteil. Ich kenne ja noch die Basis von Logic und kann damit umgehen. Was es an Tricks nicht draufhat und wozu Werkzeuge fehlen, mache ich mit Max/MSP.

Ich werde es versuchen: Erstklassige Synthesizer und hoffentlich ebensolche Audioaufnahmen für Komposition und Arrangement in Logic, Max/MSP sozusagen als Siderack, Pre-Mix in Mixbus32C, Endmix und Mastering weiß ich noch nicht, sind erfahrungsgemäß nicht meine Baustelle.

Mixbus32C könnte mir entgegenkommen, weil ich durch die Trennung den Mix auch gedanklich ausblenden kann, was mir in Logic schwer fällt.
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Stephan S
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von Stephan S »

Hast du nicht schon Mixbus? Klingt erstmal nicht nach Bedarf fürs 32C, es sei denn, du hast die Updates nicht.
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Peter Ostry
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von Peter Ostry »

Hm, mein Mixbus ist auf dem letzten Stand. Du hast recht.
Ich sollte warten, ob der Bedarf für 32C überhaupt entsteht.

Jetzt bin ich dir schon zwei Eise schuldig.
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Stephan S
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von Stephan S »

Wenn wir bei vier sind kannst du bei Florida bestellen. Das beste Eis wo gibt...

Guck, ob dich der Workflow beflügelt- muss nicht sein.
Was den Final Mix betrifft, würde ich auf Mixbus nicht mehr verzichten wollen- egal in welcher Version.
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von MFPhouse »

Peter Ostry hat geschrieben: Ich will Komposition und Mix ebenfalls trennen,
Mein Reden seit langem. ( Wobei man noch unterscheiden muss was man komponieren/produzieren will/muss )
...das aufgeblasene Logic geht mir auf den Keks, weil ich neben dem Entwickeln von Ideen hauptsächlich damit beschäftigt bin, das ganze Zeug aus dem Weg zu räumen, hinter dem diese Software mittlerweile ihre eigentlichen Funktionen versteckt.
Auf den Punkt gebracht , wohin uns dieser "Errungenschaften" gebracht haben.
Sie lenken vom wesentlichen eigentlich nur ab.( Hängt aber auch von dem ab was man machen will/muss )


Deshalb bin ich ja auch so auf mein ganzes analoges Zeugs gespannt, wenn es mal irgendwann hier funktionstüchtig wieder bereit stehen sollte und dann guck ich mir Harrison noch mal genauer an.
Wir supporten auch den Support und selbstredend auch die Entwickler.
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von Stephan S »

Heute hat Harrison auf Facebook angedeutet, dass der Einführungspreis des 32C sehr bald vorbei ist :cry:
Das läuft für Peter darauf hinaus, dass er sich angesichts seines neuen Projektes (für den Fall dass der Premix in MB entstehen soll) die Busfrage stellen muss. Wenn man beim Mix ordentlich Instrumentengruppen bilden möchte und ein paar vornehme Effekt Returns brauch, ist acht eine kleine Zahl.

Ich glaube, er ist mit MB3 gut beraten- und die nächste Schleuderpreisaktion kommt eh schneller als einem lieb ist...
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Peter Ostry
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von Peter Ostry »

Ich glaube auch, dass bald eine neue Rabattaktion kommt, denn die warum-Frage werden sich viele andere auch stellen, die Mixbus bereits haben.

Die 8 Busse von MB3 stellen für mich einstweilen kein Problem dar. Ich liefere Mixbus nur Stems, die in Logic schon gut aufbereitet sind. Muss auch so sein, weil ich neben aufgenommenen Instrumenten viele Synths verwende, die hergerichtet werden müssen. Da gibt es nachher nicht mehr viel zu bussen. Eher nur aufeinander abstimmen und Faderfahrten. Wäre wohl sinnvoll, den Gesamthall in Mixbus zu machen, dafür reichen die 8 Bussi locker.
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von Mahonie81 »

Kann man im Mixbus auch Hardware über die Inserts einbinden?

@Peter:
Was für Spuren gibst du denn am Ende zum mischen, wenn du selbst schon Stems mischst?
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Stephan S
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von Stephan S »

Mahonie81 hat geschrieben:Kann man im Mixbus auch Hardware über die Inserts einbinden?
Natürlich. Das Routing ist ziemlich unbegrenzt. Es gibt dafür ein Fenster, in dem du sowohl für den Out- als auch für den Input sämtliche internen und externen Quellen und Ziele per Click wählen kannst. Außerdem kannst du über das Fenster die Latenz der Strecke messen.

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Peter Ostry
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von Peter Ostry »

Mahonie81 hat geschrieben:@Peter:
Was für Spuren gibst du denn am Ende zum mischen, wenn du selbst schon Stems mischst?
Die Stems. Spuren wären in dem Fall unzumutbar, weil fast jeder Klang aus Layers besteht. Der Mischmensch soll ja nicht alle meine Klänge verändern, sondern Klanggruppen zusammenführen. Eine Arbeit, für die weder mein Raum, noch ich geeignet sind.
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Mahonie81
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Re: Harrison Mixbus32C – wozu, warum?

Beitrag von Mahonie81 »

So an sich finde ich die Idee ja nicht schlecht, darüber zu mischen, wenn's denn klanglich wirklich soviel mehr bringt.
Die Trennung von Aufnahme, Editing und Mix gab's bei mir eigentlich schon immer. Um noch schneller zu arbeiten und nicht immer so ewig lange zu überlegen und zu konfigurieren, habe ich mir mal ein Projekt-Preset vorkonfiguriert. Sämtliche Kanäle, Gruppen, FX Busse und Plugins sind dort schon angelegt. Das heißt ich tue erstmal so, als würde ich an einem Pult sitzen und hab in jedem Kanal meinen Channelstrip, dazu kommen spezielle Kompressoren, die sich bewährt haben, wie zum Beispiel der 1176 auf der Snare. Meine Drums gehen parallel raus auf einen Gyraf SSL und zwei Pultec Clones. Die Mainvocals gehen in einen 1176er Bluestripe und einen Neumann EQ Clone. Auf der Summe liegt ein Neve 33609 Nachbau gefolgt von einem Pultec Style EQ mit Neve Verstärkerschaltung. Generell limitier ich mich erstmal und probier mit diesem Setup klarzukommen, wenn's nicht hinhaut tausche ich halt irgendwo was aus, was besser funktioniert.
Bei Cubase gefällt mir der skalierbare Mixer. Mein Projekt hat max 48 Kanäle, mehr gibts nicht. Aus dem ganz einfachen Grund, ich will nicht scrollen. Die 48 Kanäle passen gerade so auf ein 27" Display. Aber allein das macht für mich schon ne Menge aus, immer alle Kanäle direkt in Sicht zu haben ist ne absolute Erleichterung.

Ich vermute mal bei Mixbus sind die Kanäle nicht skalierbar? Das wäre ein Minuspunkt.
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