Mal wieder GEMA - Wie viel Kohle kann ich erwarten?

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Spottswoode
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Beitrag von Spottswoode »

Hi Peter,
gibt es denn vielversprechende Alternativsysteme, die im Kommen sind? Hast du da konkret was im Auge? Oder gibt es vielleicht sogar schon Anstalten, die ein evtl. vorhandenes Alternativsystem akzeptieren?

Gruß André
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Peter Ostry
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Beitrag von Peter Ostry »

Spottswoode hat geschrieben:Hi Peter,
gibt es denn vielversprechende Alternativsysteme, die im Kommen sind? Hast du da konkret was im Auge? Oder gibt es vielleicht sogar schon Anstalten, die ein evtl. vorhandenes Alternativsystem akzeptieren?
Nicht dass ich wüsste. Es erscheint mir nur als ein sinnvoller Weg, die Digitaltechnik zu nützen.

Eine ähnliche aber "analoge" Technik wenden Autohersteller seit zig Jahren an. Die haben kein Teilelager oder komplizierte Erfassung der Anlieferungen mit Rechnungslegung nach Verbrauch oder so. Der Lieferant liefert die benötigte Menge am Fliessband ab und über seinen Code wird automatisch die Bezahlung ausgelöst. Computertechnisch Peanuts.

Im Fall von gesendetem Audio hätte der Sender einfach Software die im Sendeweg mithört, die Codes rausfiltert und an die Verrechung weitergibt.
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rimskykorsakov
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Beitrag von rimskykorsakov »

Peter Ostry hat geschrieben: Ohne spitzfindig erscheinen zu wollen, möche ich doch ein anderes Licht auf die GEMA werfen. Wenn man keine Tantiemen erhällt dann nicht zwangsläufig weil man kein GEMA Mitglied ist, sondern weil man die Aufführungen nicht überprüft hat oder nicht über die Mittel verfügt, die eigenen Ansprüche durchzusetzen. Die GEMA ist ein vom Patentamt kontrollierter Verein, der verspricht, den Komponisten die Arbeit der Überprüfung abzunehmen und für eine Auszahlung der Tantiemen zu sorgen.

Ist man selbst in der Lage, die Aufführung der eigenen Stücke zu überprüfen oder verwendet man ein anderes System für die Erkennung solcher Aufführungen, braucht man die GEMA nicht. Mit einem in das Musikstück eingebetteten Label Code, ähnlich einem Wasserzeichen, wäre zum Beispiel bei Radio- und Fernsehanstalten eine automatische Abrechnung möglich und die Tätigkeit von Gesellschaften wie der GEMA in diesem Bereich obsolet.
Hallo Peter ,
Du hast natürlich Recht mit Deiner Anmerkung.

Ich habe allerdings auch schon Erfahrung mit "digitalen Wasserzeichen" gemacht, die leider auch problembehaftet ist/war , und nicht im geringsten besser funktioniert hat. Es gibt Firmen die versehen TV-sendungen, etc. , mit solchen Wasserzeichen , und beobachten dann rund um den Globus (soweit das möglich ist) die TV-Kanäle, Radiostationen. Bei Sendung, leiten sie diese Infos weiter an die Verwertungsgesallschften (GEMA , BMI, ...). Für dieses "Tracking" erhalten sie dann einen bestimmten Prozentsatz von den Tantiemen. Eigentlich ist das sogar günstiger , als wenn man einen Verlag hat, der ja heutzutage eigentlich nichts mehr macht , und trotzdem Geld bekommt.
Nur , diese "Wasserzeichen" bzw. das "Tracking" scheint (noch) nicht so ausgereift zu sein , denn auch hier habe ich , mit meinem normalen System ( sendedaten selber zusammensuchen) einen viel höhere Trefferquote gehabt , als die Firma , die das Tracking gemacht hat. Woran das liegt , dass dieses Tracking der digitalen Wasserzeichen (noch) nicht so funktioniert , ist mir allerdings egal. Tatsache ist aber , dass es im Moment zumindest keine wirkliche alternative ist.

Ausserdem lässt dieses System sämtliche Live-Konzerte oder Theatermusiken unbeachtet, und konzentriert sich nur auf den TV und Radiobereich.
Peter Ostry hat geschrieben:
Ist man selbst in der Lage, die Aufführung der eigenen Stücke zu überprüfen oder verwendet man ein anderes System für die Erkennung solcher Aufführungen, braucht man die GEMA nicht.
Die Höhe der Tantiemen wird aber auch von der GEMA für die einzelnen Kategorien ausgehandelt/festgelegt. ( Ich sage nicht dass die Tarife gerecht sind !) Wenn man keine Verwertungsgesellschaft hätte , wie sollte dann jeder einzelne Komponist mit all den TV-sendern, Radiostationen, Live-Vernstaltern über die Höhe der Tantiemen verhandeln ?
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Peter Ostry
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Beitrag von Peter Ostry »

rimskykorsakov hat geschrieben:Es gibt Firmen die versehen TV-sendungen, etc. , mit solchen Wasserzeichen , und beobachten dann rund um den Globus
...
Nur , diese "Wasserzeichen" bzw. das "Tracking" scheint (noch) nicht so ausgereift zu sein ...
Kann ich mir vorstellen. Aber wenn die Kennung direkt vom File und beim Sender ausgelesen wird, ist die Sache technisch einfacher. Die Kennung müsste im Originalfile drin sein, zb alle 10 Sekunden ein paar Bits die eine Nummer darstellen.
rimskykorsakov hat geschrieben:Ausserdem lässt dieses System sämtliche Live-Konzerte oder Theatermusiken unbeachtet, und konzentriert sich nur auf den TV und Radiobereich.
Ja. Alles was digital in die Welt gesendet wird kann so protokolliert und abgerechnet werden. TV, Radio, Internet Jukeboxes etc. Live gehts nicht, das Wasserzeichen auf der Flöte macht nicht viel Sinn. Vielleicht optisch, wenn es ein schönes ist.
Peter Ostry hat geschrieben:Ist man selbst in der Lage ...
rimskykorsakov hat geschrieben:... wie sollte dann jeder einzelne Komponist mit all den TV-sendern, Radiostationen, Live-Vernstaltern über die Höhe der Tantiemen verhandeln ?
Standardpreise. Bei den Zeitungsanzeigen funktioniert es auch. Bestimmte Positionierung kostet einen festgelegten Betrag, egal was dort steht.
Es ist ein Brauch von alters her:
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