Wieviel zahlt die GEMA von CD-Gebühr zurück?
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Wieviel zahlt die GEMA von CD-Gebühr zurück?
Verhandle gerade über eine Produktion und habe schon einige male mit der GEMA telefoniert, denn die Kunden wollen die CD GEMA-frei produzieren und mich mit einem Teil der gesparten Gebühren beglücken und sich den Rest eben ersparen.
Es geht um eine CD mit ausschließlich eigenem bzw. rechtefreien Material.
"Handelsüblicher Tonträger" VRTA1, d.h. 10% vom Bruttopreis muss abgeführt werden.
Sagen wir 5000 CDs, die um 15 € verkauft werden. 75.000,- €.
Also muss man 7.500,- € an die GEMA zahlen. (Oder ist es der Netto Händlerabgabepreis? Keine Ahnung, ist erstmal nur ein Rechenbeispiel).
Die Kommission beträgt 15 %, wenn man Einzellizenznehmer ist, so die GEMA weiter. Hat man ein großes Label im Nacken, beträgt die Kommission nur 6-7 %.
Also 15%, folglich werden 85% an die Rechteinhaber ausgeschüttet, also Komponist/Bearbeiter, Texter sowie Verlag, falls vorhanden.
Nun meint der zuständige Agenturchef: Wenn soviel ausgeschüttet würde, wäre er schon vom Reichtum erschlagen worden, es sei mitnichten so, vielmehr gäbe es noch jede Menge Abzüge, die in div. Töpfe reinlaufen wie GEMA-Rente, Sozialfonds, Ausgleichfonds usw.
Und bei Live wäre es noch schlimmer - nur 1-2 % der Gemazahlung des Veranstalters würden an die Urheber fließen (nicht pro Titel, insgesamt).
Wie bitte was? Kann hier bitte mal einer aus dem Nähkästchen plaudern, der mir ungefähr sagen kann, wieviel tatsächlich von der pro CD bezahlten GEMA-Gebühr unterm Strich den Urhebern zukommt bzw. wieviel von der vom Veranstalter an die GEMA zu bezahlenden Gebühr ebenfalls unterm Strich bei den Urhebern ankommt?
Es geht um eine CD mit ausschließlich eigenem bzw. rechtefreien Material.
"Handelsüblicher Tonträger" VRTA1, d.h. 10% vom Bruttopreis muss abgeführt werden.
Sagen wir 5000 CDs, die um 15 € verkauft werden. 75.000,- €.
Also muss man 7.500,- € an die GEMA zahlen. (Oder ist es der Netto Händlerabgabepreis? Keine Ahnung, ist erstmal nur ein Rechenbeispiel).
Die Kommission beträgt 15 %, wenn man Einzellizenznehmer ist, so die GEMA weiter. Hat man ein großes Label im Nacken, beträgt die Kommission nur 6-7 %.
Also 15%, folglich werden 85% an die Rechteinhaber ausgeschüttet, also Komponist/Bearbeiter, Texter sowie Verlag, falls vorhanden.
Nun meint der zuständige Agenturchef: Wenn soviel ausgeschüttet würde, wäre er schon vom Reichtum erschlagen worden, es sei mitnichten so, vielmehr gäbe es noch jede Menge Abzüge, die in div. Töpfe reinlaufen wie GEMA-Rente, Sozialfonds, Ausgleichfonds usw.
Und bei Live wäre es noch schlimmer - nur 1-2 % der Gemazahlung des Veranstalters würden an die Urheber fließen (nicht pro Titel, insgesamt).
Wie bitte was? Kann hier bitte mal einer aus dem Nähkästchen plaudern, der mir ungefähr sagen kann, wieviel tatsächlich von der pro CD bezahlten GEMA-Gebühr unterm Strich den Urhebern zukommt bzw. wieviel von der vom Veranstalter an die GEMA zu bezahlenden Gebühr ebenfalls unterm Strich bei den Urhebern ankommt?
Re: Wieviel zahlt die GEMA von CD-Gebühr zurück?
Meine letzten beiden CDs waren Eigenproduktionen mit ausschließlich eigenen Sachen (sprich ich kenne sowohl die Rechnung der Gema als auch alle Ausschüttungen an die Beteiligten). Da kommt das mit den 85% ziemlich genau hin. Da konnte ich mich noch nie beklagen.
Live-Abrechnungen sind dagegen ein unendliches Ärgernis (schon weil irgendwie auch nach hundert Telefonaten immer die Hälfte der Konzerte fehlt. Außerdem werden da Einnahmen und Ausschüttung komplett anders kalkuliert, so dass es eigentlich immer irgendwie schief ist ... leidiges Thema)
Falls du Gema-Mitglied bist, hast du im Übrigen - soweit ich weiß - keine Wahlmöglichkeit, einfach mal Gema-frei zu produzieren.
Johannes
Live-Abrechnungen sind dagegen ein unendliches Ärgernis (schon weil irgendwie auch nach hundert Telefonaten immer die Hälfte der Konzerte fehlt. Außerdem werden da Einnahmen und Ausschüttung komplett anders kalkuliert, so dass es eigentlich immer irgendwie schief ist ... leidiges Thema)
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- mikezzz
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Re: Wieviel zahlt die GEMA von CD-Gebühr zurück?
+1Tscho hat geschrieben:Meine letzten beiden CDs waren Eigenproduktionen mit ausschließlich eigenen Sachen (sprich ich kenne sowohl die Rechnung der Gema als auch alle Ausschüttungen an die Beteiligten). Da kommt das mit den 85% ziemlich genau hin. Da konnte ich mich noch nie beklagen.
Live-Abrechnungen sind dagegen ein unendliches Ärgernis (schon weil irgendwie auch nach hundert Telefonaten immer die Hälfte der Konzerte fehlt. Außerdem werden da Einnahmen und Ausschüttung komplett anders kalkuliert, so dass es eigentlich immer irgendwie schief ist ... leidiges Thema)
Falls du Gema-Mitglied bist, hast du im Übrigen - soweit ich weiß - keine Wahlmöglichkeit, einfach mal Gema-frei zu produzieren.
Johannes
Das stimmt alles soweit!
:-)
Gruß
Mike
- superflo
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Re: Wieviel zahlt die GEMA von CD-Gebühr zurück?
Ich danke euch, die Info war sehr hilfreich.
Nochmals wegen Live: In welcher Größenordnung bewegt sich das denn ungefähr? Ärgernis hin, Unregelmäßigkeiten bei der Meldung her:
Wieviel % der bezahlten Abgaben kommen den ganz grob gesagt bei den Urhebern an, wenn Titel live gespielt werden?
Nochmals wegen Live: In welcher Größenordnung bewegt sich das denn ungefähr? Ärgernis hin, Unregelmäßigkeiten bei der Meldung her:
Wieviel % der bezahlten Abgaben kommen den ganz grob gesagt bei den Urhebern an, wenn Titel live gespielt werden?
- blinkmuffel
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Re: Wieviel zahlt die GEMA von CD-Gebühr zurück?
Ich verstehe das noch nicht ganz, was das bedeutet.superflo hat geschrieben:Es geht um eine CD mit ausschließlich eigenem bzw. rechtefreien Material.
Ist das gemapflichtig oder nicht?
Wenn es gemafrei ist (also die Komponisten keine Gema-Mitglieder sind) zahlt ihr natürlich gar nichts an die Gema (und bekommt auch nichts erstattet).
Re: Wieviel zahlt die GEMA von CD-Gebühr zurück?
Das kann man so nie beantworten. Der Idealfall wäre, dass auch hier 85 % ankommen - dazu kann man notfalls die sogenannte Direktverrechnung beantragen.superflo hat geschrieben:Nochmals wegen Live: In welcher Größenordnung bewegt sich das denn ungefähr? Ärgernis hin, Unregelmäßigkeiten bei der Meldung her:
Wieviel % der bezahlten Abgaben kommen den ganz grob gesagt bei den Urhebern an, wenn Titel live gespielt werden?
Allerdings gibt es ja dann noch die Verteilung nach dem Pro-Verfahren - die ist etwas komplexer. Sie kann nur dann mehr bringen, wenn Titel häufig von anderen Künstlern nachgespielt werden, oder wenn man selbst so aktiv ist, dass man flächendeckend im ganzen Bundesgebiet aufführt. Da die GEMA hierzu nun auch noch ein Stichprobenverfahren einführen will (oder schon hat?) ist es für unbekannte Künstler nahezu unmöglich auf eine Matrixkennzahl jenseits des break-even-point zu kommen, wo man mit seinen Werken an den Einnahmen teilhat, die für die unzähligen Aufführungen vereinnahmt werden bei denen die Musiker zu faul sind eine Musikfolge einzureichen.
Aber Prognosen kann man da gar keine machen - zumal der so genannte Pro-Faktor auch erst am Ende des Verteilungsjahres jedes mal neu berechnet wird (der hängt nämlich auch davon ab, wie viele "ungemeldete" Aufführungen es denn genau im Verteilungsjahr gab).
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Re: Wieviel zahlt die GEMA von CD-Gebühr zurück?
Kannst du das ein bisschen genauer erklären? Klingt lohnend ...MarkusH hat geschrieben:Der Idealfall wäre, dass auch hier 85 % ankommen - dazu kann man notfalls die sogenannte Direktverrechnung beantragen.
Johannes
MacBook Pro, OS X 10.7.4, TC Studio Konnekt 48, Logic Pro 9.1.8, Mixbus 2.2, dmg audio EQuality & Compassion.
Re: Wieviel zahlt die GEMA von CD-Gebühr zurück?
das findet man im Netz: http://www.sauterconsulting.de/glossar.html#n_netto
Es sollte das entsprechende GEMA-Formular für die Musikfolge genutzt werden. https://www.gema.de/fileadmin/user_uplo ... direkt.pdf
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Re: Wieviel zahlt die GEMA von CD-Gebühr zurück?
...ah, das intressiert mich auch gerade wieder brennend....
gibt es einen unterschied zwischen einfachem formular für musikabfolge bei livedarbeitungen und dem von dir geposteten mit direktabrechung?
und was meinen die mit kundennummer....kundennummer=mitgliedsnummer?
und immer diese frage....sind das dann bei direktabrechung extra gebühren für den veranstalter?....oder, im falle von festen häusern, anteilige gebühren von deren festen standardabgaben....?
eigendlich bin ich schon so lange dabei....aber wenn es an formulare geht, bin ich immer wieder aufs neue ein honk......
gibt es einen unterschied zwischen einfachem formular für musikabfolge bei livedarbeitungen und dem von dir geposteten mit direktabrechung?
und was meinen die mit kundennummer....kundennummer=mitgliedsnummer?
und immer diese frage....sind das dann bei direktabrechung extra gebühren für den veranstalter?....oder, im falle von festen häusern, anteilige gebühren von deren festen standardabgaben....?
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....coincidence is code.....RAW RUMBLE CODE.
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Re: Wieviel zahlt die GEMA von CD-Gebühr zurück?
Der Veranstalter zahlt immer dasselbe - egal ob Direktverrechnung oder nicht - ist ja auch nicht sein Problem. Eben nach Tarif.
Eine Kundennummer gibt es für jeden Musiknutzer, der bei der GEMA etwas lizensiert - egal ob Mitglied oder nicht. Die Kundeneigenschaft hängt damit ja nicht zusammen - da gibt es höchstens eine zufällige Korrelation.
Die Auswahl ob Netto-Einzelverrechnung oder nicht, ist eigentlich alleine Sache der Autoren, die ihre eigenen Werke aufführen. (Für Coverbands kommt es ja nicht in Frage - Brian Adams würde sich grämen, wenn er für Summer of 69 plötzlich nicht mehr das viele Geld aus dem Pro-Verfahren bekäme )
Nur bei bestimmten Arten von Veranstaltungen sehen die Ausführungsbestimmungen zum Verteilungsplan eine Nettoeinzelverrechung automatisch vor - und da werden die "großen" Covervorlagenschöpfer (z.B: Brian Adams) auch kaum etwas merken - diese Aufführungen werden bei der Ermittlung der Matrixkennzahl nicht mitgezählt -(worüber allerdings noch ein Prozess anhängig sein dürfte). Dabei handelt es sich im wesentlichen um so Dinge wie Musik in Fußgängerzonen etc.... Details bitte im Verteilungsplan nebst Ausführungsbestimmungen nachlesen Abschnitt XI müsste es sein, hab ich aber nicht nachgesehen und mein Gedächtnis ist in solchen Details unzuverlässig.
Eine Kundennummer gibt es für jeden Musiknutzer, der bei der GEMA etwas lizensiert - egal ob Mitglied oder nicht. Die Kundeneigenschaft hängt damit ja nicht zusammen - da gibt es höchstens eine zufällige Korrelation.
Die Auswahl ob Netto-Einzelverrechnung oder nicht, ist eigentlich alleine Sache der Autoren, die ihre eigenen Werke aufführen. (Für Coverbands kommt es ja nicht in Frage - Brian Adams würde sich grämen, wenn er für Summer of 69 plötzlich nicht mehr das viele Geld aus dem Pro-Verfahren bekäme )
Nur bei bestimmten Arten von Veranstaltungen sehen die Ausführungsbestimmungen zum Verteilungsplan eine Nettoeinzelverrechung automatisch vor - und da werden die "großen" Covervorlagenschöpfer (z.B: Brian Adams) auch kaum etwas merken - diese Aufführungen werden bei der Ermittlung der Matrixkennzahl nicht mitgezählt -(worüber allerdings noch ein Prozess anhängig sein dürfte). Dabei handelt es sich im wesentlichen um so Dinge wie Musik in Fußgängerzonen etc.... Details bitte im Verteilungsplan nebst Ausführungsbestimmungen nachlesen Abschnitt XI müsste es sein, hab ich aber nicht nachgesehen und mein Gedächtnis ist in solchen Details unzuverlässig.
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Re: Wieviel zahlt die GEMA von CD-Gebühr zurück?
...nee, alles klar....
.......danke markus....habs...und ich mach dann mal ne runde direktabrechnung...
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