idee zum schützen eigener kompositionen

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felusch
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Re: idee zum schützen eigener kompositionen

Beitrag von felusch »

in Kombination mit der z.B. "physischen" Veröffentlichung sind das erstmal solide geschaffene Tatsachen:

1. offentlich zugänglicher Titel seit dem XX.XX
2. Anmeldung der Urherberschaft bei einer Verrwertungsgesellschaft

...damit dürftest du bei Gericht besser da stehen als mit nem, Freund und ner Tüte CD
aber ich bin kein Anwalt und hab keine Erfahrung mit solchen Prozessen, außerdem: siegt nicht fast immer "viel Geld" gegen " wenig Geld"?
und meistens gibts eh kein Urteil sondern nen Vergleich.

Der Zeitraum bis zur Veröffentlichung ist natürlich nicht abgedeckt, da kann das mit dem Notar oder dem Freund schon Sinn machen.
Aber es ging ja um abkupfern nicht um 1:1 kopieren, und wer würde schon gerne das Risiko eines teuren Prozesses zahlen?
Du als Künstler nicht und das Major Label auch nicht, wenn denen dein Demo gefällt und die daraus ne Baguetta Nummer machen wollen, schmeißen die dir ein bischen Geld hin und nen 100 seitigen Vertrag der das alles zulässt
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hugoderwolf
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Re: idee zum schützen eigener kompositionen

Beitrag von hugoderwolf »

felusch hat geschrieben: aber ich bin kein Anwalt und hab keine Erfahrung mit solchen Prozessen, außerdem: siegt nicht fast immer "viel Geld" gegen " wenig Geld"?
und meistens gibts eh kein Urteil sondern nen Vergleich.
Mal so am Rande: gibt es eigentlich Zahlen, wie häufig solche Fälle vorkommen? Also wie oft klaut jemand einen Song und landet hinterher vor Gericht? Gibt es hier irgendjemanden, der schonmal beweisen musste, dass er zuerst da war?

Man hat jedenfalls manchmal den Eindruck, als würde es nicht um Songs gehen, sondern um das Patent für sauberen Strom aus Abfall, der zusätzlich noch AIDS und Krebs heilen kann, wenn man den Finger in die Steckdose steckt. :mrgreen:
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mikezzz
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Re: idee zum schützen eigener kompositionen

Beitrag von mikezzz »

Klar Hugo,
Es gibt natürlich auch wieder dieses "Gesetz der Wahrscheinlichkeit".
Aber dann - wenn es zu einem solchen Verfahren kommt - gilt leider auch wie immer hier in D:
Recht haben und Recht bekommen sind nunmal 2 paar Schuhe.
8O

Und zur Häufigkeit:
Ich hatte den Fall schon 2x bei meinen VOes.
Einmal ein Song von mir, einmal bei einem meiner Artists auf einem meiner Labels.
Letzterer Fall läuft noch.

Gruß
Mike
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X-Mac
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Re: idee zum schützen eigener kompositionen

Beitrag von X-Mac »

Ich finde es schon wichtig, dass man sich – in den heutigen Copy-Zeiten – ein Mindestmaß an nachweisbarem Urheberrecht sichert. Wahrscheinlich gehe ich sehr unprofessionell an solche Dinge. Geholfen hat`s aber schon mehrfach in meinem Leben. Ich stelle mir einfach immer vor, dass ich keinen oberklugen Rechtsverdreher zu meiner Seite habe, der mich unterstützt, sondern ich darf es selbst erledigen. Denn so ist wohl mehrheitlich die Lage vor Gericht. Man muss seinem überhauptnichtsaußerrechtsbeamtendeutschwissendem Anwalt etwas erklären, was er wiederum in seine Sprache umwandelt, um es der Gegenseite und natürlich dem entscheidenden Richter zu erklären. Da der Richter von gar nix ne Ahnung hat, erklären beide Seiten wie wild umher, bis eine Seite ein Gutachten in Auftrag gibt. Natürlich beim besten Kumpel des Freundes des Anwalts. Daraufhin lässt die Gegenseite ein Gegengutachten anfertigen. Vom Gutachter, der deren Anwalt über dessen Kumpel kennt. Nun haben sich die Aktenstärken derartig verändert, dass der Richter überhaupt keinen Bock mehr hat, einen Ordner zu öffnen. Ihm ist jetzt alles zu viel. Er versteht sowieso nix. Und darum gibt er zu richterlichen Klärung ein richterliches Gutachten in Auftrag. Und nach 3 1/2 Jahren geht es dann weiter …

Ich muss einem Richter selbst plausibel erklären und nachweisen können, dass ich diese Komposition selbst angefertigt habe. Dazu haben Richter gern etwas Schriftliches in der Hand. Elektronische Post hin und her und mp3-Daten? Umgotteswillenkruzifix – das versteht so ein Mensch nicht. Er möchte einen Zettel in der Hand halten. Nach DIN-Ordnung, gelocht und bedruckt (gern auch handbeschrieben). Dort kann man alles vermerken. Auch kann man eine CD-ROM beifügen, Titel-Nummern, Länge usw. angeben und alles beim Anwalt seines Vertrauens sehr kostengünstig hinterlegen. Notarsätze haben diese schon lange nicht mehr. Die Nachweisfähigkeit ist genau so gegeben.
intuitiv kreativ > www.new-color.de
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Re: idee zum schützen eigener kompositionen

Beitrag von pyrolator »

Hier noch eine simple Möglichkeit, die mir mein Vater (Jurist) damals vorgeschlagen hat:
Umschlag mit Medium versiegeln und mit Einschreiben (Poststempel) an sich selbst verschicken.
Da hat man immer einen Beweis mit Datum.....

Grüsse
pyro
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Jennifer Blake
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Re: idee zum schützen eigener kompositionen

Beitrag von Jennifer Blake »

Hier noch eine simple Möglichkeit, die mir mein Vater (Jurist)
Also mein Vater (Bäcker) sagt das ich mir ja auch einen leeren Briefumschlag schicken kann und dann bei bedarf Jahre später erst versiegeln.

Ein hoch auf die niemals aussterbenden Internet Mythen!
Das ist übrigens Platz2
Platz1 ist - GEMA sichert Urheberrecht :P
pyrolator
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Re: idee zum schützen eigener kompositionen

Beitrag von pyrolator »

Ich glaube Jennifer dass Dein Vater als Bäcker nicht so viel Ahnung davon hatte. Nachträglich versiegeln? Welcher Notar macht das denn?
Es mag schön aussehen eigenen Siegellack aufzutragen, aber ich meinte tatsächlich "notariell versiegeln" (mein Vater war ein solcher.....). Kostete tatsächlich 20Mark, und das dürfte er als Famlienmitglied nicht machen, sondern ein anderer Notar. Tut mir leid, wenn ich mich das missverständlich ausgedrückt habe.
Ich habe dieses versiegelte Dokument tatsächlich bis vor kurzem nie geöffnet, aber als ich dann der Versuchung nicht wiederstehen konnte, kam tatsächlich ein 30 Jahre altes Zeitdokument zum Vorschein, mit dem ich einige später erfolgte Gemameldungen ans Bein hätte pissen können, wenn ich es unter Zeugen geöffnet hätte. Aber so hat es mich nur gefreut ZU WISSEN, dass ich die Stücke mitkomponiert hatte auch wenn sie heute unter anderen Urhebern gemeldet sind......
Grüsse
Pyro
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beagletricolor
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Re: idee zum schützen eigener kompositionen

Beitrag von beagletricolor »

Hab ich zwar schon mal in einem Thread geschrieben, aber ich schreibs halt nochmal. Ideen schützt man beim US Copyright Office (Library of Congress). Und das für 35 $.Im Übrigen, jeder Verlag, der die Werke des Künstlers international vertreibt, registriert beim US Copyright Office. Das wird international anerkannt und ist niet und nagelfest. Man kann auch als Privatperson seine Werke dort registrieren, braucht also keinen Verlag dafür...

http://www.copyright.gov/

Grüsse

Beagle :)
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