GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Geld mit Musik verdienen, GEMA, GVL, Labels, Verträge...

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musicmacher
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GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von musicmacher »

Ich würde gerne Musik bei istockphoto und audiojungle verkaufen, doch leider bin ich GEMA-Mitglied. Ich habe den Vertrag mit dem Teufel abgeschlossen als ich 18, jung und dumm war, weil ich einen Plattenvertrag bekommen hatte und dachte, daraus könnten sich tatsächlich nennenswerte GEMA-Einnahmen ergeben. Natürlich war dem nicht so.
Aber Mitglied bin ich bis heute geblieben, da ich immer noch gehofft habe und auch zu faul war zu kündigen.
Ich habe seit Jahren keine Musik mehr gemacht, sondern schlage mich stattdessen als Tontechniker durch obwohl ich immer Musikproduzent werden wollte.
Ich habe lange darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich die Nase voll habe.
Besser wenn ich meine Musik in royalitie-freie Archive stelle, als wenn sie ungöhrt auf meiner Festplatte verottet...
Doch als GEMA-Mitglied geht das leider nur sehr bedingt. Bei Pond5 und bei Revostock kann man auch als GEMA-Mitglied mitmischen aber die meisten Portale wollen vom Urheberrecht nichts wissen und suchen komplette Buyouts von Komponisten die keine Mitglieder bei einer Verwertungsgesellschaft sind.

Die "normale Kündigung" dauert ja 3 Jahre bei der GEMA. Aber solange kann und will ich nicht mehr warten. Mir entgeht da ne Menge Geld und ich kann und will so wie im Moment nicht mehr weitermachen. Ich will wieder Musik produzieren und nicht irgendwelche drittklassigen Bands aufnehmen, die die Rechnung nicht bezahlen und mir das Studio vollkotzen.

Jetzt habe ich beim googeln gelesen, dass es die Möglichkeit einer Außerordentlichen Kündigung gibt, mit der man schneller aus dem Laden rauskommt. Leider ging der Artikel nicht genau darauf ein, wie das nun genau von Statten gehen soll.
Weiß jemand ob es da eine Möglichkeit gibt schneller aus dem Vertrag zu kommen und wenn ja wie?
Und kann man falls der Erfolg dann eines Tages doch noch kommt wieder sofort wieder rein in die GEMA?

Weiß jemand sonst noch Rat, wie man die Problematik in der Zwischenzeit "umgehen" kann? Es gibt da ein Familienmitglied, dass seinen Namen zur Verfügung stellen würde. Aber was ist wenn dieses Familien-Mitglied stirbt? Erbe ich dann nicht das Urheberrecht und es ist damit wieder GEMA-Pflichtig?

Weiß jemand Rat?
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Saxer
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von Saxer »

am schlauesten fragst du direkt bei der gema nach.
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von musicmacher »

Erst einmal vielen Dank für die Antwort.
Hm, da muss ich wohl nochmal versuchen dort anzurufen und fragen, wann mein nächstmöglicher Ausstieg wäre.

Ich habe schon recherchiert. Ich würde dann wohl in die ASCAP eintreten wollen. Die nehmen auch US-Ausländer in ihr "Asyl" und dort darf man sich aussuchen welche Werke man anmelden möchte und welche nicht.

Wäre das nicht ein außerordentlicher Kündigunsgrund? Das ich die Gesellschaft wechseln will? US-Asyl sozusagen? ;-)
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Saxer
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von Saxer »

es gibt auch verträge mit der gema, die us-veröffentlichungen ausschließen. ich kenne kollegen, die sich dort durch bmi oder ascap vertreten lassen, in europa aber durch die gema.
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von musicmacher »

Saxer hat geschrieben:es gibt auch verträge mit der gema, die us-veröffentlichungen ausschließen. ich kenne kollegen, die sich dort durch bmi oder ascap vertreten lassen, in europa aber durch die gema.
Hm, aber die Lizenz bei den Portalen wird ja Weltweit eingeräumt. Würde es trotzdem als US-Veröffentlichung gelten und die GEMA wäre sozusagen außen vor (vorrausgesetzt ich könnte so einen Vertrag der US-Veröffentlichung exkludiert aushandeln)?

Ich muss da morgen wohl noch mal anrufen.Aber wie ich den Laden kenne werden die mir garnicht weiterhelfen wollen.
Vorhin habe ich angerufen und es ging niemand ans Telefon, obwohl innerhalb der Geschäftszeiten.
Kein AB, keine Ansage, es ging einfach keiner ran. Das muss man sich mal vorstellen...
Ich bin echt nur noch enttäuscht von der GEMA. Denen ging es doch nie um die Rechte der Urheber, die wollen einfach ihren korrupten Beamtenstaab durchfüttern...
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von Saxer »

musicmacher hat geschrieben: Vorhin habe ich angerufen und es ging niemand ans Telefon, obwohl innerhalb der Geschäftszeiten.
Kein AB, keine Ansage, es ging einfach keiner ran. Das muss man sich mal vorstellen...
Ich bin echt nur noch enttäuscht von der GEMA. Denen ging es doch nie um die Rechte der Urheber, die wollen einfach ihren korrupten Beamtenstaab durchfüttern...
lass doch dieses gejammer. mit musik, die auf deiner festplatte verrottet, ernährst du jedenfalls keinen beamten, egal wie korrupt er sein mag. die gema hat übrigens keine beamten.
ich habe den umgang mit der gema bisher immer komplett anders erlebt. man muss sich ein bisschen durchfragen, um in der richtigen abteilung zu landen (berlin/münchen etc), habe aber immer eine durchwahl bekommen, guten service und nette mitarbeiter am telefon gehabt. und die haben auch nicht nur ein telefon.

nicht falsch verstehen: es gibt genug an der gema zu kritisieren. aber doch bitte sachlich.
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von hugoderwolf »

Der Sinn der GEMA ist es, ihren Mitgliedern beim Geld verdienen zu helfen. Wenn deine Musik bisher auf der Festplatte verrottet, solltest du dich zuerst mal fragen, warum sie das tut. Ich glaube nicht, dass eine Stock-Agentur da hilft. Die eignen sich relativ schlecht als Abfallverwerter, im Fotobereich ist es ja auch nicht so, dass man einfach seine Urlaubsfotos hochlädt und nur noch auf die Überweisung warten muss.
musicmacher hat geschrieben:Bei Pond5 und bei Revostock kann man auch als GEMA-Mitglied mitmischen
Was hält dich davon ab, einfach dort einzusteigen? Wenn deinen Kompost jemand haben will, bekommst du dann sogar zwei Überweisungen. ;)
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von teloy »

...dir entgeht da ne menge geld?

sorry, aber das ist wuschdenken........und an jeder realität vorbei...
bei diesen royality free portalen verdient nur einer geld und das in der regel auch nur sehr beschaulich und bescheiden....der der das portal betreibt....

und dein material wird zu einem verbrauchs und wegwerfprodukt mit einer halbwertszeit von unter einem jahr......
und im besten fall zum soundtrack für ein hochzeitsvideo.....für eins fuffzisch....

zu glauben, das wenn die eigene musik über die gema kein geld amortisiert, es bestimmt in der gemafrei sosse ein festes klúmpchen wird, ist einfach naiv.....

zumal dein altes material, das du bei der gema zu zeiten deiner mitgliedschaft angemeldet hast, in deren portfolio verbleibt....
wir reden also eh von zukünftigen "werken".....
respektive....hast du überhaupt alles was du jeh gemacht hast auch wirklich angemeldet....?
warum?
ohne konkrete verwertungsaussichten ist das doch quark....und sicher wieder mal nicht die schuld der guten alten tante gema....
von der ich, ganz nebenbei angemerkt eine familie ernähre ohne gross im radio zu laufen oder sonstwie ein dicker hecht zu sein.....

hört auf zu denken, man müsse ja nur einen track fertigmachen und dann klappt das schon....
die eigendliche arbeit geht dann erst los und die gema kann ebenso nichts für einen tun wie diese inflationssucker portale, wenn man mit seinem eigenem material nicht wirklich arbeitet....

zwischen all der gemafrei sosse in diesen semi portalen "entdeckt" zu werden, ist wirklich eine traurige zukunftsplanung.....

frag dich erstmal wieviel von deinem material auch wirklich angemeldet wurde...
bleib in der gema für den fall der fälle und für die möglichkeit jederzeit was nachmelden zu können....
leg dir ein gemafrei pseudonym zu.....schnapp dir deine schwester oder sonstwen und mach den zum urheber falls mal wirklich die frage aufkommt, was nur sehr selten vorkommt und mach einfach als zweites standbein gema frei musik und schau mal was dabei herumkommt....
und freu dich in zwei jahren, nicht den fehler gemacht zu haben ausgetreten zu sein...aus der einzig wahren musikergewerkschaft die es noch gibt......

und ps....ich bekomm da immer einen ans telefon....und wenn nicht, dann ist da gerade einer pinkeln oder was essen...soll vorkommen.....sind ja schlieslich angestellte und KEINE beamte....
halbwissen, unkenntnis, projektion und schlechte komunikation sind die wurzel allen übels....
und natürlich frustrierte musiker, die allen ernstes glauben zum beruf des musikers gehört nur musizieren....
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von musicmacher »

So verkehrt finde ich diese Portale nicht. Natürlich wird die Musik dort zu einem Wegwerfprodukt. Aber sie wird wenigstens wieder zu einem Produkt.
Da gibts leute die Verkaufen dort pro Song über 1000 Lizenzen à 30$ innerhalb von 2 Jahren. Die kriegen dort 50%, sind nach Adam Riese 15K in 2 Jahren.
Und deren Musik ist alles andere als gut.Da komme ich qualitativ locker dran.

Was soll man denn sonst machen?

Klar ist das auch meine Schuld. Ich habe in den letzten 8 Jahren nur ein Demo verschickt. Ich habe sogar eine Zusage bekommen, aus der dann aber eine Absage wurde. Das hat mich einfach so demotiviert das ich keine Lust mehr hatte noch was zu verschicken. Klar sollte man sich nicht so leicht abbringen lassen.
Aber ich kann auch nicht ständig Artists entwickeln und das alles selber auf Pump finanzieren in der Hoffnung, dass ich dann für das Projekt ein Label finde.
Und selbst wenn man einen Deal bekommt: Dann landet man doch eh nur im Backkatalog und hängt in einem Exklusivvertrag.

Das es nicht reicht Musiker zu sein ist auch klar. Aber ich bin schon Komponist, Texter, Musiker (3 Instrumente+Vox), Produzent, Tontechniker, Masteringingeneer und Unternehmer. Was soll ich denn sonst noch alles sein? Auch noch Label, Presswerk,Distributor, Verwertungsgesellschaft, Platteneinzelhandel und Radiosender?
Sorry aber irgendwo muss auch mal Schluss sein.

Es bringt doch alles nichts mehr. Die Leute wollen kein Geld mehr für Musik bezahlen. Fast jeder den ich kenne klaut Musik. Manchmal habe ich den Eindruck ich bin der einzige Mensch, der für Musik noch Geld bezahlt.
Musik hat heute einfach keinen Wert mehr, also kann ich den Mist auch gleich bei solchen Portalen verkloppen.Da gibt´s wenigstens noch ein paar Peanuts und ich kann in Ruhe im Studio sitzten und 3-4 minderwertige Produktionen am Tag raushauen. Das finde ich wesentlich entspannter auch wenns dann etwas weniger Geld gibt.

Was ich der GEMA einfach vorwerfe ist, das es keine Vertragsoption gibt, bei der ich mir aussuchen kann ob ein Werk dort anmelden will oder nicht. Und das ich Geld dafür bezahlen muss, wenn ich meine Musik auf meiner Website Promoten will (damit unter anderem die GEMA noch mehr Kohle mit mir machen kann) und und und...
Wieso müssen diese Aßgeier gleich das gesamte geistige Eigentum vereinamen. Wieso kann man nicht sagen, nein dieser Song gehört mir, nicht euch, nur ich darf die Rechte daran wahrnehmen.
Stattdessen musste ich all meine Rechte abgeben. Jawohl ich musste, weil die GEMA in Deutschland das Monopol hat. So wie sich die Situation damals darstellte hatte ich Ariplays etc. zu erwarten und mein Label hatte mir dringend dazu geraten. Ich war 18 und unerfahren also meldete ich mich an. Sprüche wie "man muss sich da ja nicht anmelden" gehen da einfach völlig an der Realität vorbei. Wir haben es faktisch mit einem Monopolisten zu tun, dem die Musiker ausgeliefert sind.
Und jetzt erzählt mir bitte nichts von der Hauptversammlung...
Ich war einmal da. Da kommen dann Wagners Erben, die selber garkeine Musik machen aber eben das geistige Eigentum geerbt haben und machen schön Lobby-Politik dafür, dass die E-Musik weiterhin der U-Musik überlegen sein soll, so dass bitte nur die Erben der klassischen Komponisten die ganze Kohle abkriegen, die durch Popmusik erwirtschaftet wird.
Das ist doch eine Farce sondergleichen. In diesem Verein wimmelt es doch einfach nur von Korruption.

Zu den Sachen die auf der Festplatte verotten: Nein, die habe ich natürlich nicht angemeldet. Wie Du schon sagst, wieso sollte ich etwas anmelden was garnicht auf dem Markt ist....

Versteht mich nicht falsch. Ich würde ja gerne GEMA-Mitglied bleiben. Aber ich finde es einfach unerträglich, dass ich nicht die Wahl habe, welche Werke ich anmelden möchte und welche nicht. Wie oft haben Kunden bei mir wegen Auftragskomposition angefragt und dann abgewunken als ich sie darauf hinwies, das ich GEMA-Mitglied bin. 2.500 € Cash auf die Hand ist mir dann doch lieber als garnichts aber das gute Gewissen zu haben ja Mitglied einer Verwertungsgesellschaft zu sein...
Sorry ich musste hier einfach mal etwas Dampf ablassen.
Ich werde wohl Mitglied bleiben. Die Option mit der Tante schwebte mir auch vor. Aber es ärgert mich einfach so grenzenlos, dass man zu solchen faulen Tricks überhaupt gezwungen wird. Im Prinzip ist die GEMA das wertvollste was wir Urheber haben, da gebe ich Dir Recht. Aber diese ganze Bürokratie und die mangelnde Demokratie sind mir einfach zu wider.
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von Saxer »

erstens mal: die gema 'macht' kein geld. alles was eingenommen wird, wird wieder ausgeschüttet, minus 15% für die verwaltung. natürlich geht es um anteile und die art der verteilung (eine meiner haupt-kritikpunkte an der gema), aber unterm strich bist du damit immer noch besser bedient als bei gemafreien klitschen, itunes, amazon etc.

zweitens: du gibts deine rechte nicht bei der gema ab, das ist nach deutschem recht gar nicht möglich. du alleine behältst die rechte an deinen titeln. die gema ist nur für die abrechnung zuständig. die holen da das geld ab, wo andere mit deiner musik etwas verdienen, und bringen es dir. sonst nix.

drittens: es steht zwar so im vertrag, aber um nicht-angemeldete titel schert sich bei der gema tatsächlich kein schwein. es ist schon schwierig genug, die kohle für angemeldete titel einzufahren.

es funktioniert halt nicht so: ah, sie machen musik? toll, ah, sie komponieren auch? toll, hier ist geld, nehmen sie!
hat es noch nie, auch nicht vor dem internet. für jedes geld, was du einnehmen willst, muss es jemanden geben, der es ausgeben will. der großen masse von gratis und fast-gratis-musik noch mehr masse hinzuzufügen funktioniert nur, wenn du dich erheblich von der masse abhebst. du musst irgend etwas für einen zahlungswilligen kunden machen, was sonst nicht viele machen. und dann ist es im endeffekt egal, wer deine abrechnung macht.

frust rauslassen ist prima. hast du jetzt fertig. und jetzt mach was sinnvolles.
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von MFPhouse »

Saxer hat geschrieben:... aber unterm strich bist du damit immer noch besser bedient als bei gemafreien klitschen, itunes, amazon etc.
?...mmh mmh ? Auch glaub da hast du dich vertan ?

Du meinst YT und andere Portale .

?
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von teloy »

...es ist nicht so, das ich deinen frust nicht verstehen könnte....

...aber es rütteln einfach zuviele mit stets gefährlichem halbwissen am gema baum, der in der von dir beweinten traurigen wüste da draussen die letzte aufrechte bastion für musiker darstellt....

noch nie konnte in diesem beruf jeder von sich behaupten das es wirklich am ende des tages sein beruf ist....
in solchen berufen ist nie platz für alle....
mit oder ohne gema....und mit oder ohne internet....
mit dem internet ist es einfach nur inflationärer geworden...

und auch wenn ich seit zwanzig jahren von musik lebe, gibt es nicht eine klitze kleine garantie das ich das auch die nächsten zwanzig jahre noch von mir behaupten darf....

wenn nicht, endet es so wie es dereinst anfing....als hobby.

und man kann in seinem hobby noch so kenntnisreich und gut sein, wenn es kein geld bringt, bleibt es ein hobby.....und ein teures und zeitaufwendiges noch dazu....

sein hobby zum beruf machen......
diesen traum haben alle irgendwann.....
und es ist einfach nicht die schuld der gema, das wir leider nicht in einer solchen welt leben, wo sich alle träume erfüllen....

es ist eine ungerechte welt, in der wir leben.....auch wenn die subventionierung der e musik durch u musik längst der vergangeneit angehört.....

obwohl es schon ein unterschied in der schöpferischen leistung ist, ob ich nun in mehreren frei geführten stimmen komponieren kann oder ein herzliches bumms fallera hinaus tröte.....

und ein erbe ist nunmal ein erbe....
und mit dem zich millionsten aufguss funktionaler lull und lall musik, womöglich in dreifacher ausführung pro tag, hinterlässt du gar nichts....
du giesst nur öl in das feuer das deine träume verschlungen hat....
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von MFPhouse »

teloy hat geschrieben: mit dem internet ist es einfach nur inflationärer geworden...
Was meinst du damit ?
.....auch wenn die subventionierung der e musik durch u musik längst der vergangeneit angehört....
.
Ich glaub jetzt bringst du alles durcheinander .
?
Oder meintest du das Gema Ausschütungsbezogen ? Aber selbst dann …

…müsstest du das anderes formulieren . Das ist nämlich ein Verteilungsschlüssel der Gema.

…aber dadurch wird die e musik nicht subentioniert. Allenfalls bevorzug behandelt. ( aber durchaus ein Kritikpunkt in Zeiten des Internets / Kunst / Wertewandlung etc … aber ein anderes Thema )

BTW ( e.musik )
Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich darauf hinweisen das zb die Wikipedia definition in Bezug der Sinn-Gründung der Gema ( geschichtlich ) mehr als unzureichend ist.

EDIT: Die Seite der Gema selbst ( Geschichtlich ) gesehen auch. Da Sie sich in Doppelmoral und/oder falschen Stolz darstellen würden.

Wer sich mehr dafür interessiert ( Moral ) googelt nach Stichwort Richard Strauss / Knape / Abel
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von musicmacher »

Saxer hat geschrieben:erstens mal: die gema 'macht' kein geld. alles was eingenommen wird, wird wieder ausgeschüttet, minus 15% für die verwaltung. natürlich geht es um anteile und die art der verteilung (eine meiner haupt-kritikpunkte an der gema), aber unterm strich bist du damit immer noch besser bedient als bei gemafreien klitschen, itunes, amazon etc.
Genau, minus 15% für einen viel zu aufwendigen Verwaltungsaperat. Alleine diese Bücher die die jedes Jahr anlässlich der Jahreshauptversammlung drucken lassen zeigen wie dort mit unseren Geldern umgegangen wird. Von den Verteilungsplänen will ich jetzt garnicht erst anfangen.
Saxer hat geschrieben: zweitens: du gibts deine rechte nicht bei der gema ab, das ist nach deutschem recht gar nicht möglich. du alleine behältst die rechte an deinen titeln. die gema ist nur für die abrechnung zuständig. die holen da das geld ab, wo andere mit deiner musik etwas verdienen, und bringen es dir. sonst nix.
Ja ich weiß, es ist ein Wahrnehmungsvertrag, denn in Deutschland ist geistiges Eigentum (zum glück? leider?) unverkäuflich. Aber das Ergebnis ist für mich das gleiche. Wenn ich auf einem Konzert mein Repertoire spiele, zahle ich ordentlich drauf. Was ich ausgeschüttet bekomme ist nur ein Bruchteil von dem was ich für das Recht meine eigene Musik aufführen zu dürfen bezahlt habe.
Da sind wir dann wieder beim Thema oben.
Saxer hat geschrieben: drittens: es steht zwar so im vertrag, aber um nicht-angemeldete titel schert sich bei der gema tatsächlich kein schwein. es ist schon schwierig genug, die kohle für angemeldete titel einzufahren.
Wenn dem so ist, dann ist es ja gut. Nur wer garantiert mir, dass es nicht doch Streß gibt? Ich habe von einigen Kollegen gehört, dass die GEMA das durchaus rigoros ahndet...
Saxer hat geschrieben: es funktioniert halt nicht so: ah, sie machen musik? toll, ah, sie komponieren auch? toll, hier ist geld, nehmen sie!
hat es noch nie, auch nicht vor dem internet. für jedes geld, was du einnehmen willst, muss es jemanden geben, der es ausgeben will. der großen masse von gratis und fast-gratis-musik noch mehr masse hinzuzufügen funktioniert nur, wenn du dich erheblich von der masse abhebst. du musst irgend etwas für einen zahlungswilligen kunden machen, was sonst nicht viele machen. und dann ist es im endeffekt egal, wer deine abrechnung macht.
Da stimme ich Dir natürlich voll und ganz zu. Aber was hat das damit zu tun, dass die GEMA im Gegensatz zur z.B. ASCAP sich das Wahrnehmungsrecht für das gesammte Schöpfungswerk eines Komponisten einverleibt und die Mitglieder so geißelt?
teloy hat geschrieben:...es ist nicht so, das ich deinen frust nicht verstehen könnte....

...aber es rütteln einfach zuviele mit stets gefährlichem halbwissen am gema baum, der in der von dir beweinten traurigen wüste da draussen die letzte aufrechte bastion für musiker darstellt....
Das ist einerseits richtig aber andernseits muss man sich auch fragen warum das in anderen Ländern nicht so ist, warum die dortigen PROs besser beleumundet sind. Die GEMA ist eine richtige und wichtige Institution, aber sie muss dringend reformiert werden. Nicht in dem Sinne dass das Urheberrecht aufgeweicht werden soll aber in dem Sinne, dass Komponisten flexibel bleiben und die Möglichkeit haben auf die dramatischen Entwicklungen in der Branche zu reagieren.
teloy hat geschrieben: obwohl es schon ein unterschied in der schöpferischen leistung ist, ob ich nun in mehreren frei geführten stimmen komponieren kann oder ein herzliches bumms fallera hinaus tröte.....
Genau davon rede ich ja. Deshalb will ich ja die Bumsfallera-Produktionen, die ich in 2 Stunden zusammenstoppel dort auch nicht unbedingt anmelden müssen. Die Anmeldung will ich mir für die Kompositionen, die diesen Namen verdienen vorbehalten. Nur diese lassen sich leider nicht immer am Markt platzieren.
Deshalb ich will eben auch die Möglichkeit haben kurz etwas Bummsfallera fürs schnelle Geld zu machen ohne das die GEMA diese Rechte für mich "wahrnimmt" ob ich nun will oder nicht.
teloy hat geschrieben: und mit dem zich millionsten aufguss funktionaler lull und lall musik, womöglich in dreifacher ausführung pro tag, hinterlässt du gar nichts....
du giesst nur öl in das feuer das deine träume verschlungen hat...
Das ist natürlich auch richtig. Aber ich möchte lieber genug Geld zum leben haben als etwas "zu hinterlassen".

Das Ding ist, ich habe neulich nach Stock-Photos für eine Website gesucht und habe aus purer Neugierde mal auf die Musik-Sektion geklickt. Als ich die Downloadzahlen gesehen habe, habe ich mit den Ohren geschlackert und mich schwarz geärgert, wie solche schlechten Komponisten so viel Geld verdienen können während ich mich als Tonaffe durchschlage.
Als ich mich dann da anmelden wollte und den Vertrag durchlas, stand dort, dass keine Mitglieder von Verwertungsgesellschaften akzeptiert werden. Und da fiel mir plötzlich auf unangenehme weise ein, dass da ja mal was war...

Ich glaube, mein Problem ist einfach, dass ich im Moment voll am Boden bin und nicht mehr genug Mut habe.
Das werde ich jetzt ändern. Ich habe geschaut und es gibt mehr als genug Agenturen, die auch Verwertungsgesellschafts-Mitglieder nehmen.Was ich bisher gefunden hatte war nur der Bodensatz.

Das Problem war wohl wieder mal mein Schwarzweißdenken. Es gibt zwischen dem Major Deal mit Chartplatzierung und Audiojungle offenbar doch noch einige feinere Schattierungen, das ist mir jetzt klar geworden.
Es hat sich viel getan seit dem Napster-Kollaps und ich habe leider den Anschluss verloren.
Aber das hat mich damals alles echt geprägt. Ich habe mit dem Produzieren angefangen als das Geld in der Musikbrnache noch in Strömen floss und als ich meine Produktionen dann endlich zur Marktreife gebracht hatte, ging gerade überall die Welt unter. Napster, Morpheus und Co waren so selbstverständlich wie Facebook und wenn ich meine Produktionen googelte fand ich hunderte Links wo ich den Mist gratis ziehen kann während meine Royalitie-Abrechnungen wie ein Hartz4 bescheid aussahen.
Das hat mich damals echt geprägt und ich kam zu dem Schluss, dass ich dringend was anderes machen muss. Ich dachte Musik produzieren, das ist so wie Schriftsetzter oder Rohrpostbeamter: Ein obsolet gewordener Beruf.
Als ich dann diese schlechten Komponisten auf den Royalitie-free portalen gefunden habe, die damit sogar einigermaßen Geld machen hat mir das einerseits Mut gemacht aber auch viel Verbitterung ausgelöst.

Danke, dass Ihr mich wachgerüttelt habt. Wir brauchen die GEMA, auch wenn sie ein verdammter Saftladen ist...

Sorry für diesen total sinnlosen thread, den ich da mal wieder ins rollen gebrach habe...
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Re: GEMA Mitgliedschaft außerordentlich kündigen?

Beitrag von teloy »

....wenn es dich tröstet....

ich habe irgendwann die selbe runde enttäuschung und mutlosigkeit erlebt und lebe heute wieder ganz gut von meiner arbeit.....

es gibt wahrlich genug raum zwischen dem major deal, der eigendlich erstmal nichts mehr wert ist und dem hobbykeller aus dem man nie rauskommt...

und glaub den downloadangaben nicht....das ist augenwischerei....und 50%!?....
wer es wagt soviel abzuzwacken tut in der regel dann doch ein bisschen mehr als einfach nur ne webseite zu betreiben und zu behaupten, was sie alle tun, man hätte gute businesskontakte und die aquise fällt sowieso einfach vom himmel....

und kein musiker auf der welt muss dafür bezahlen, dass er seine songs spielen darf.....
höchstens du bist gleichzeitig auch der veranstalter.....
ganz im gegenteil......die gema entlohnt dich dafür, sofern du deine songs gemeldet hast und in der lage bist eine playlist einzureichen....

lutsch dich nicht für ein paar fuffzich aus.......such dir ne andere einnahmequelle und konzentrier dich auf den sound der dir wirklich am herzen liegt und sieh zu das du dabei ein orginelles orginal bist und lass den mut nicht fahren....dann kann immer noch alles passieren....
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