Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...
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- rudkowski
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Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...
Hallo liebe Gemeinde!
Ich versuche gerade intensiver in das Thema "Compressoren" einzusteigen.
Bislang habe ich Compressoren eigentlich nur dazu benutzt, um Signale (insbesondere Vocals) lauter zu bekommen.
In letzter Zeit bekomme ich aber allmählich heraus, dass diese Funktion zwar nett ist, der Einsatz eines Compressors aber noch ganz andere Gründe haben kann (z.B. Änderung der Klangfarbe, besseres Sitzen im Mix, auch wenn das Instrument nur ganz leise vorkommt).
Ein Compressor auf der Subgruppe der Drums kann ja teilweise recht heftig den kompletten Sound des Drumsets verändern (gerade bei der Snare finde ich es extrem, wie sehr sich der Sound durch unterschiedliche Releasezeiten ändern kann, damit lässt sich ja insbesondere der Klang des Snareteppichs unterdrücken bzw. nach vorne holen).
Ganz interessant finde ich in diesem Zusammenhang z.B. die Werbevideos von Waves, bei denen sich unterschiedliche Produzenten über den Einsatz von Compressoren äußern. Die sprechen ganz oft davon, dass sie bestimmte Kompressoren dazu benutzen, um einem Instrument einen gewissen Charakter einzuhauchen (und ja natürlich, Waves hat deren alte Schätzchen alle gaaaaaanz toll gemodelt...).
Bislang habe ich den Vocals wohl eher zuviel ungewollten Character aufgezwungen (durch zu starke Kompression).
Außerdem werde ich wohl in Zukunft vermehrt versuchen, unterschiedliche Compressoren mit recht unauffälligen Einstellungen zu benutzen, um mit dem oben genannten Klangverbungsaspekt (Charakter) zu experimentieren. Also quasi erst den Compressor, dann erst den EQ.
Aber ich finde es schon krass, so ein Compressor hat doch eigentlich nur fünf Regler (Input, Ratio, Attack, Release, Output), und trotzdem ist die (musikalische) Bedienung so schwer.
Gibt es zu diesem Thema eigentlich gute Workshops im Netz oder Bücher mit Audiobeispielen? Ich weiß, wirklich gut wird man nur, wenn man es alles selbst ausprobiert. Aber hier und da ein Stubs in die richtige Richtung könnte ja nicht schaden :-)
Gruß Martin
Ich versuche gerade intensiver in das Thema "Compressoren" einzusteigen.
Bislang habe ich Compressoren eigentlich nur dazu benutzt, um Signale (insbesondere Vocals) lauter zu bekommen.
In letzter Zeit bekomme ich aber allmählich heraus, dass diese Funktion zwar nett ist, der Einsatz eines Compressors aber noch ganz andere Gründe haben kann (z.B. Änderung der Klangfarbe, besseres Sitzen im Mix, auch wenn das Instrument nur ganz leise vorkommt).
Ein Compressor auf der Subgruppe der Drums kann ja teilweise recht heftig den kompletten Sound des Drumsets verändern (gerade bei der Snare finde ich es extrem, wie sehr sich der Sound durch unterschiedliche Releasezeiten ändern kann, damit lässt sich ja insbesondere der Klang des Snareteppichs unterdrücken bzw. nach vorne holen).
Ganz interessant finde ich in diesem Zusammenhang z.B. die Werbevideos von Waves, bei denen sich unterschiedliche Produzenten über den Einsatz von Compressoren äußern. Die sprechen ganz oft davon, dass sie bestimmte Kompressoren dazu benutzen, um einem Instrument einen gewissen Charakter einzuhauchen (und ja natürlich, Waves hat deren alte Schätzchen alle gaaaaaanz toll gemodelt...).
Bislang habe ich den Vocals wohl eher zuviel ungewollten Character aufgezwungen (durch zu starke Kompression).
Außerdem werde ich wohl in Zukunft vermehrt versuchen, unterschiedliche Compressoren mit recht unauffälligen Einstellungen zu benutzen, um mit dem oben genannten Klangverbungsaspekt (Charakter) zu experimentieren. Also quasi erst den Compressor, dann erst den EQ.
Aber ich finde es schon krass, so ein Compressor hat doch eigentlich nur fünf Regler (Input, Ratio, Attack, Release, Output), und trotzdem ist die (musikalische) Bedienung so schwer.
Gibt es zu diesem Thema eigentlich gute Workshops im Netz oder Bücher mit Audiobeispielen? Ich weiß, wirklich gut wird man nur, wenn man es alles selbst ausprobiert. Aber hier und da ein Stubs in die richtige Richtung könnte ja nicht schaden :-)
Gruß Martin
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...
Das Thema ist besser im Bereich Studio Know How aufgehoben, ich habe es verschoben.
Nicht zu unterschätzen sind die Attack und Release Regler. Manche empfehlen, die als erste Parameter einzustellen. Die Presets die es mit den verschiedene Compressor Plugins gibt sind eine recht gute Ausgangsbasis - lade verschiedene Presets auf irgendein Audiospur, vergleich ihre Wirkung und wie die Parameter eingestellt sind um . Youtube usw. sind m. E. nur bedingt geeignet um wirklich gute Informationen zum Thema zu vermitteln, überwiegend wegen ihre schlechte Tonqualität - es ist manchmal nicht möglich, durch geänderte Kompressor Eintellungen verändert Klänge wahrzunehmen.
Gruß
Mark
Nicht zu unterschätzen sind die Attack und Release Regler. Manche empfehlen, die als erste Parameter einzustellen. Die Presets die es mit den verschiedene Compressor Plugins gibt sind eine recht gute Ausgangsbasis - lade verschiedene Presets auf irgendein Audiospur, vergleich ihre Wirkung und wie die Parameter eingestellt sind um . Youtube usw. sind m. E. nur bedingt geeignet um wirklich gute Informationen zum Thema zu vermitteln, überwiegend wegen ihre schlechte Tonqualität - es ist manchmal nicht möglich, durch geänderte Kompressor Eintellungen verändert Klänge wahrzunehmen.
Gruß
Mark
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...
"Mixing with your Mind" wurde ja hier schon öfters empfohlen/diskutiert. Da steht für mich am besten drin wei man einen Kompressor einsetzt bzw. bedienen kann....
Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen..
mo hat geschrieben:"Mixing with your Mind" wurde ja hier schon öfters empfohlen/diskutiert. Da steht für mich am besten drin wei man einen Kompressor einsetzt bzw. bedienen kann....
Ja, und zwar ziemlich unkonventionell. Wirklich gut. Viel geht aber auch über ausprobieren und genau hinhören. Wobei ich sagen muss, dass es bei Kompression viel schwieriger ist als zum Beispiel bei einem EQ.
Grüße,
Jonas
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen..
Interessant, bei mir ist es umgekehrt. Für mein Zeugs stelle ich seit der famosen Anleitung von Stavrou die Kompressoren in nullkommanix ein und muss dann nur noch hören ob man den Kompressor als solchen eh nicht bemerkt. Aber bei EQs steh ich daneben. Ich glaub ich hör damit auf, wer braucht schon einen Equalizer :-)J. Alf hat geschrieben:Wobei ich sagen muss, dass es bei Kompression viel schwieriger ist als zum Beispiel bei einem EQ.
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...
Stimmt, wer braucht schon nen EQ wenn er den richtigen Preamp, den richtigen Wandler und das richtige Mic ausgewählt hat?!Peter Ostry hat geschrieben:Ich glaub ich hör damit auf, wer braucht schon einen Equalizer
Außerdem, wer braucht schon nen Kompressoren wenn es Fader gibt die man fahren bzw. automatisieren kann?!
Und, wer braucht schon Hallgeräte, man kann ja auch einfach das Mikrofon entsprechend im Raum positionieren!
Wenn man noch drüber nachdenkt braucht man eigentlich auch kein Panorama wenn man alles in Stereo aufnimmt und die Instrumente entsprechend positioniert...
Man, da hätt ich ja echt einiges an Geld sparen können... ;-)
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- Peter Ostry
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...
Allerdings.focusonsound hat geschrieben:Man, da hätt ich ja echt einiges an Geld sparen können... ;-)
Und wenn man das konsequent verfolgt, brauchen wir weder Logic noch Computer. Denn richtig aufgenommen erhalten wir eine fertige Stereospur. So werd ich das ab jetzt tun. Kann mich also hier verabschieden, denn ich habe keine Fragen mehr :D
Wie hiess das Gerät gleich, mit dem man sowas macht? Ach ja, liegt ja hier herum. Zoom H4. Die Speicherkarte schick ich dann im Briefumschlag zum Mastering.
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...
Sowas:Peter Ostry hat geschrieben:Wie hiess das Gerät gleich, mit dem man sowas macht? (...) Mastering.
@ Thread - sorry, ich gehe in das Moderator BTT Fegefeuer um mich orntlich dafür zu bestrafen :hm_devil:
Gruß
Mark
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen..
na Mark?...siehst du wie viel Spaß das machen kann.
aber zurück:
Kompressoren können ja noch mehr als färben. In manchen Musikrichtungen machen die genau so viel Rhythmus wie das Schlagzeug.
aber zurück:
Kompressoren können ja noch mehr als färben. In manchen Musikrichtungen machen die genau so viel Rhythmus wie das Schlagzeug.
Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen..
Ich denke nicht, dass die Bedienung so schwer ist. Das schwierige ist wohl eher vielmehr rauszufinden, was man eigentlich will. Viele der bekannten Top Mischer erzählen immer wieder, dass sie ihre eigene Technik haben Compressoren zu benutzen. Und genau das macht dann diesen entsprechenden Sound aus. Mein Favorit ist da ganz klar Chris Lord Alge. Man würd ich dem gerne mal in seinem Studio auf die Finger gucken.Aber ich finde es schon krass, so ein Compressor hat doch eigentlich nur fünf Regler (Input, Ratio, Attack, Release, Output), und trotzdem ist die (musikalische) Bedienung so schwer.
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen..
für mich sind kompressoren auf jeden fall die spannendsten werkzeuge im mix. wenn ich es analysieren sollte: zwischen hörnerv und klangwahrnehmung ist dieser riesige schwarze kasten, in dem sind ganz viele filter eingebaut. so ein kompressor üerlagert diese filter und stößt die türen zur wahrnehmung auf (doors of perception- körperpflege hin oder her, hippies wissen bescheid..). kompressoren lassen mich einen teil des klangs hören, der zwar schon da ist, den ich sonst aber nicht wahrnehmen kann. das ist im besten sinne 'bewusstseinserweiternd'.
man kann das auch mit anderen worten beschreiben- aber diese sinnliche qualität ist imho schuld an dem voodoo, der um das thema oft gemacht wird.
-
jetzt aber schnell die räucherstäbchen angezündet..
man kann das auch mit anderen worten beschreiben- aber diese sinnliche qualität ist imho schuld an dem voodoo, der um das thema oft gemacht wird.
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jetzt aber schnell die räucherstäbchen angezündet..
Producer | Writer | war nicht bei 3 aufm Baum
Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen..
Lavalampen gehen auch, vor allem wenn Du Rauch nicht verträgst!Axel hat geschrieben: jetzt aber schnell die räucherstäbchen angezündet..
Vor allem ist das Thema Kompression noch nicht zu Ende entwickelt. Aus aktuellem Anlass darf ich hier TCs DXP-Processing erwähnen. Sehr interessant....
- rudkowski
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen..
Cool, dann bin ich ja wieder im Geschäft, eine Lavalampe steht bereits im Studio :-)Lavalampen gehen auch,
Das oben genannte Buch "Mixing with your Mind", bekommt man das wirklich nur direkt beim Autor in Australien? Bei Amazon und bei Google habe ich keine anderen Angebote gefunden.
Gruß Martin
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen..
so ist es....
Aber das Bestellen in Australien geht eigentlich ziemlich problemlos. Der Stav ist auch ein netter, umgänglicher Typ.
Ich kann es dir nur empfehlen.
Grüße,
Jonas
Aber das Bestellen in Australien geht eigentlich ziemlich problemlos. Der Stav ist auch ein netter, umgänglicher Typ.
Ich kann es dir nur empfehlen.
Grüße,
Jonas
Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen..
Aber noch interessanter, als das Lernen wie man Kompressoren einstellt, finde ich ja herauszufinden, welcher Kompressor sich für welchen Zweck am besten eignet. Da hab ich mittlerweile auch so meine ganz bestimmten Favoriten herausgefunden.
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