Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...

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Mahonie81
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...

Beitrag von Mahonie81 »

Für mich persönlich bin ich geheilt davon bereits im Mix härter mit Kompression ran zu gehen.
Mit paralleler Kompression auf Subgruppen und zarter Spurkompression kann man den Sound schön gestalten.
Aber warum wird starke Kompression immer mit geringer Dynamik gleichgesetzt? Nehmen wir zB mal ein Drumset: Auf die Snare legt man einen 1176 mit langer Attack und kurzer Release, die Transienten bleiben erhalten und die Snare knallt ordentlich. Die Raummikrofone könnten vielleicht auch mit extremer Kompression zum Leben erweckt werden. Du zermatschst sie zwar aber dem gesamten dynamischen Drumset geben sie mehr Fülle. Und natürlich könnte man auch noch mit extremer Parallel Kompression mehr Fülle und Druck ins Klangbild bekommen. Trotzdem würde dadurch nicht unbedingt die Dynamik verloren gehen.
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XYZ

Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...

Beitrag von XYZ »

Aber warum wird starke Kompression immer mit geringer Dynamik gleichgesetzt? Nehmen wir zB mal ein Drumset: Auf die Snare legt man einen 1176 mit langer Attack und kurzer Release, die Transienten bleiben erhalten und die Snare knallt ordentlich. Die Raummikrofone könnten vielleicht auch mit extremer Kompression zum Leben erweckt werden. Du zermatschst sie zwar aber dem gesamten dynamischen Drumset geben sie mehr Fülle. Und natürlich könnte man auch noch mit extremer Parallel Kompression mehr Fülle und Druck ins Klangbild bekommen. Trotzdem würde dadurch nicht unbedingt die Dynamik verloren gehen.
Nicht desto trotz kann man ja nicht beschreiten dass durch Kompression die Hüllkurve und die Dynamik eines Signals verändert wird.
Drehst Du ordentlich am Treshold auf empfinde ich für mein Ohr auch immer eine Veränderung der Dynamik.
So ein Musiker hat sich ja vielleicht auch was dabei gedacht, wenn er gut ist, wie er die Sachen eingespielt hat.

Oder langer Release zieht den Raum mit hoch auf einer Spur.

Ich gehe halt auf den Spuren selbst mit 2-3 db Reduction ran, ne E-Gitarre darf auch mal bis 5-6 db gehen-
Ich gebe dann gerne parallele Kompression mit dazu, die etwas heftiger ran geht und dann kann man meiner Ansicht nicht mehr sagen das es nicht "Knallt" oder wie auch immer man ein Signal beschreiben will in seinem Sound.

Auch wenn es Plug Ins sind die guten Emulationen wie UAD,URS oder WAVES etc geben alle ihren eigenen Sound mit auf das Signal.
Das ist das was ich will, dass kann manchmal ganz schön dauern bis das richtige Tool für den richtigen Zweck gefunden ist, dafür ist meine Kompression sehr subtil auf Einzelspuren weil ich nur den Sound von dem Ding haben will und nicht unbedingt den Rest dazu. Ich versuche dem Signal zu helfen damit, will es aber nicht zu arg im Timing und Grundsound verändern.

Drums schön Rund und Fett ist für mich oft der UAD Fairchild in Parallel dazu.
Wenn es ins Gesicht springen soll UAD 1176 oder Neve 33609.

Vorteilhaft finde ich das der ganze Mix dann schon mehr wie eine fertige Produktion klingt.
Wenn ich ohne Parallel-Kompression arbeite klingt das alles ziemlich verloren, als ob ich in den Wald hinein rufe.

Wenn man sich aber mit den großen Produktionen vergleicht und dabei einen Weg finden will wie man so ähnlich klingen kann, stellt man fest das der Kram von den "Großen Jungs" zusammen klebt wie Pattex. Das wollte ich lange nicht wahr haben, habe dann spät gelesen das bereits die Drums von "Ringo Star" durch den Fairchild gejagt wurden und mit dem Originalsignal nochmals in Parallel aufgenommen wurden.

Um Dich nochmals zu beruhigen.
Ich setze nichts gleich, jeder kann es machen wie er es für richtig hält.

Es ist und bleibt alles eine Frage des Geschmacks nichts desto trotz kann man sich inspirieren lassen.
So wie hier.

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yanos
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen..

Beitrag von yanos »

XYZ hat geschrieben:Oder langer Release zieht den Raum mit hoch auf einer Spur.
nich wirklich. kompressoren ziehen ja fast immer irgendwas mit hoch (wenn man denn den gainwert anhebt).
abhängig natürlich auch vom threshold und der attack, drückt eine kurze release transienten und den rest der wellenform näher zusammen als eine lange release, bei der auch noch das ausschwingen mit komprimiert wird. die stärkste komprimierung - im eigentlichen sinn des wortes - findet also bei kurzer attack und kurzer release statt.
im bild unten hab ich alle beispiele normalisiert um es besser zu zeigen:
Bild

das meinte ich übrigens auch mit "sich vergegenwärtigen was genau attack und release eigentlich machen". denn in welchem der beipsiele wird der raumklang am meisten mit hochgezogen?
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wo kämen wir hin wenn alle sagten wo kämen wir hin und niemand ginge um zu schauen wohin man käme wenn man ginge
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ualter
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...

Beitrag von ualter »

Danke für die Brauer Seite :wink:

...Sie erlernen die Technik ohne die Applikation dazu. Ein Beispiel hierfür ist das Gearslutz-Forum. Es ist ein wirklich fantastisches Forum, manchmal stellen Leute dort aber Fragen zur Technik, ohne jemals die Applikation dazu erwähnt zu haben. Das ist absurd. Technik als solche ist bedeutungslos ohne die Applikation....
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Stephan S
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...

Beitrag von Stephan S »

langer Release zieht den Raum mit hoch auf einer Spur.
Das Gegenteil ist der Fall, kurzer Release tut es.
Edit: Ach der Yanos hat sich mit dieser Klarstellung schon etwas mehr Mühe gegeben...
Djordji
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...

Beitrag von Djordji »

Nicht desto trotz kann man ja nicht beschreiten dass durch Kompression die Hüllkurve und die Dynamik eines Signals verändert wird.
Drehst Du ordentlich am Treshold auf empfinde ich für mein Ohr auch immer eine Veränderung der Dynamik.
Ja, genau das ist die Aufgabe eines Compressors. :mrgreen:

Ich hab das letztes Jahr schonmal angesprochen... in den Dynamik Diskussionen wird nicht zwischen physikalischer und musikalischer Dynamik unterschieden. Deswegen kommts hier auch immer wieder zu Missverständnissen.
Ein Compressor erhöht die pysikalische Dynamik eines Signals und das Ergebniss kann in RMS gemessen werden.

Eine zu niedrige oder zu hohe physikalische Dynamik wirken ähnlich negativ gegen die musikalische Dynamik. Zu niedrig klingt schlapp und zu hoch klingt starr und angespannt.
XYZ

Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...

Beitrag von XYZ »

Stephan S hat geschrieben:
langer Release zieht den Raum mit hoch auf einer Spur.
Das Gegenteil ist der Fall, kurzer Release tut es.
Edit: Ach der Yanos hat sich mit dieser Klarstellung schon etwas mehr Mühe gegeben...
Stimmt richtig..... Lang und Kurz darf man doch mal durcheinander wirbeln... hast recht.
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Mahonie81
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Re: Compressoren - sind nicht leicht zu bedienen...

Beitrag von Mahonie81 »

Stimmt richtig..... Lang und Kurz darf man doch mal durcheinander wirbeln... hast recht.
Aber nicht im Mix :mrgreen:

sonst schreibt der Mastering Ingenieur:
warum bekomme ich so viele mixe zum mastering oder mischen wo ich die seltsamsten und sinnlosesten einstellungen finde
:lol:
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