Flex Time für phasenverriegeltes Audio

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Klappstuh32134
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Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von Klappstuh32134 »

Hallo,

Ich habe gestern Schlagzeugaufnahmen gemacht und möchte diese nun gerne mit Flex Time quantisieren. Dabei möchte ich, dass die Bassdrum wie auch die Snare als Quantisierungsreferenz verwendet wird. Gesagt, getan, "Q" ist bei beiden aktiviert. Dennoch scheint Logic sich nach wie vor nur nach der Bassdrumspur zu richten:

Bild

Klar zu erkennen ist, dass auf der Spur "Sn" die Flexmarker zwar richtig erkannt, aber nicht quantisiert werden. Das treibt mich gerade in den Wahnsinn. Was mache ich falsch?

Logic 9.1.7 32 Bit auf einem Macbook Ende 2008, 2,1 Ghz, 4 GB RAM

Klappstuhl
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Axel
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von Axel »

flex time eignet sich leider nicht besonders gut für diese art edits- unabhängig von deinem beispiel...
http://www.logicuser.de/forum/viewtopic ... 52&t=51990
für deinen fall: es ist eigntlich sehr schön zu sehen, dass die flexmarker falsch erkannt werden bzw inaktiv sind. beispiel snare: der erste ist korrekt aber inaktiv. der zweite scheint sich auf das übersprechen der kick zu beziehen- der ist aktiv. der dritte scheint mir den transienten nicht richtig erwischt zu haben, ist auch inaktiv usw. da müsstest du manuell noch mal ran.
Producer | Writer | war nicht bei 3 aufm Baum
Klappstuh32134
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von Klappstuh32134 »

Neinnein, die Flex-Marker sind alle richtig erkannt worden. Was du "Übersprecher" nennst, ist nichts als der Flex-Marker der Bassdrum, der nun global für alle Spuren der Bearbeitungsgruppe gilt. Solche sind im Sample-Editor gar nicht vorhanden bzw. bereits entfernt worden, sodass wirklich nur die Direktsignale der einzelnen Trommelschläge tatsächlich Flex-Marker besitzen.

Und du sagst es ja: Der zweite Flex-Marker der Snare Drum ist inaktiv. Darum geht es ja. Obwohl ich die Spur als Quantisierungsreferenz deklariert habe, zieht Logic mir nur die BD auf die richtigen Positionen. Ebensolche der Snare Drum ignoriert es.
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milchstrasse7
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von milchstrasse7 »

Angenommen Logic kann nur von einer Spur ein Quantisierungsraster erstellen dann würde ich versuchen BD + SN zu mergen und ein reines Quantisierungs- File zu basteln.
Dann könnte es gehen.
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von Geheimagent »

Meiner Meinung nach ist Flex-Time noch nicht ganz ausgereift. Um wirklich gute Ergebnisse zu erzielen bleibt Handarbeit nicht aus. Mitunter müssen sogar ungenutzte Marker gelöscht werden um das Ergebnis zu verbessern. Manche Marker liegen falsch. In der Ansicht werden Marker anders dargestellt, als sie im Wave-Editor tatsächlich liegen.
Ob der Screenshot dem gehörten entspricht kann man so nicht sagen. Es geht doch um Musik, die nimmt man doch zunächst mal mit den Ohren wahr, und nicht mit den Augen.
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alexander
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von alexander »

entschuldigung aber zu erwarten dass das auf knopfdruck funktioniert ist ja doch etwas absurd. da musst du schon so einen guten drummer haben dass du flex eh nicht mehr brauchst. beim gegenwärtigen stand der technik ist das halt nach wie vor eine ziemlich komplexe aufgabe und ich finde im vergleich zu drums von hand schnippeln ist flex eine riesenerleichterung. also ich hab mit dem slice mode von flex sehr schnell freundschaft geschlossen und möchte das tool nicht mehr missen - wenn die bedingungen suboptimal waren oder der drummer nicht gut drauf oder ein take wirklich cool bis auf... dann ist flex die lösung.

musikproduktion ist halt richtig arbeit und ich hoffe das bleibt noch lange so. wäre doch tragisch wenn das jeder könnte.
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von Klappstuh32134 »

alexander hat geschrieben:
Beitrag Verfasst: 02 Aug 2012 - 22:42
entschuldigung aber zu erwarten dass das auf knopfdruck funktioniert ist ja doch etwas absurd.
Hat niemand behauptet. Es geht hier (anscheinend) bloß um eine völlig offensichtliche technische Fehlfunktion, die mir das Arbeiten erschwert. Der Drummer war "nur so neija" und jetzt will ich wohl eher retten, was noch zu retten ist als wirklich ein 100-prozentiges Ergebnis zu erzielen, ohne mich stundenlang totarbeiten zu müssen.
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sonor
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von sonor »

Servus Klappstu.....

hast den Beitrag schon mal durchgelesen?

http://support.apple.com/kb/HT3656?view ... cale=de_DE

dort wird schön Beschrieben wie es richtig geht.......und es geht sehr gut damit.
bei mir hier hab ich dauernd nur solche Sachen zu bearbeiten.

CU
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alexander
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von alexander »

Klappstuh32134 hat geschrieben:Es geht hier (anscheinend) bloß um eine völlig offensichtliche technische Fehlfunktion, die mir das Arbeiten erschwert. Der Drummer war "nur so neija" und jetzt will ich wohl eher retten, was noch zu retten ist als wirklich ein 100-prozentiges Ergebnis zu erzielen, ohne mich stundenlang totarbeiten zu müssen.
nein es geht nicht um eine technische fehlfunktion. der algorithmus interpretiert deinen input halt so wie du es siehst. wenn du die snare bewegen willst machst du halt deren flex marker aktiv. bleibt dir halt nicht erspart den marker anzufassen. wie gesagt, auf knopfdruck ist halt nicht. ich selber habe mir schon massig zeit erspart durch flex und ich verstehe dass es leute gibt die gerne die auf-knopfdruck-quantisierung hätten, aber das spielts halt aus naheliegenden gründen nicht. trotzdem kann sich nur jemand über flex beschweren der noch nie einen drumtrack von hand geschnitten hat. die zeitersparnis ist riesig.
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von Klappstuh32134 »

@sonor:
Ja, den Beitrag kenne ich schon. Den habe ich als Grundlage für mein Vorhaben benutzt.

@alexander:
Ich fühle mich nicht richtig verstanden. Der Transientenerkennungsmodus funktioniert einwandfrei, bloß die Quantisierung nicht. Bzw. funktioniert ebensolche nur bei der Bass Drum (wieso ausgerechnet Bass Drum), nicht jedoch bei der Snare. Wenn Logic mir nun die Bassdrum-Schläge automatisch auf das Raster ziehen kann, warum dann nicht auch die Snare?
Es ist, als würde mich ein Fingerabdruckscanner identifizieren, aber mir trotzdem den Zugang verwehren, weil schlicht und einfach die Tür klemmt. Ich verstehe nicht, warum. Aus dem Artikel geht für mich eindeutig hervor, dass sowohl Bass- wie auch Snaredrum automatisch in das Quantisierungsraster verschoben werden können. Die Frage ist: Wo ist nun das Problem für Logic, etwas zu tun, wofür er 1. gemacht ist und 2. keinen menschlichen Input (mit Ausnahme eines beherzten Drückens der Taste "Q") benötigt? Ich würde es nicht versuchen, wenn ich mir nicht 100%ig sicher wäre, dass es funktionieren sollte. Und dafür, dass das Verhalten augenscheinlich im Widerspruch zu dem von sonor gepostetem Artikel steht, bringt mich die Antwort "auf Knopfdruck geht halt nicht" nur wenig weiter...
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von Geheimagent »

@alexander: Ich gebe Dir mit der Erleichterung recht, die oben genannten Defizite gibt es denn noch.

@Klappstuh32134: Zum bearbeiten Deiner Drumaufnahme stellt Dir Logic viele Möglichkeiten zur Verfügung.

1. Stelle mal die Werte für den Takt um von 4/4 auf 8/8 oder auf 16/16

2. Nimm mal die Snare raus, gate sie und versuche sie alleine zu bearbeiten.

3. Es gibt Drum and Replace

4. Du kannst mit Strip Silence arbeiten. Und einzelene Instrumente in eine Samplerspur umwandeln. Dann kannst Du das daraus entstehende Midifile quantisieren. Gewissen Instrumente (HH, Ride soltest Du davon ausnehmen.) Allerdings muss Du von den einzelnen Schlägen die Lautstärke auch anpassen.

5. Du kannst einen Drumschlag von einer anderen Stelle einfügen

Wichtig ist, dass Du darauf achtest, dass die Spuren hinterher an den Übersprechungen gemeinsam klingen und keine Phasenauslöschungen hast. Wenn eine Methode nicht klingt, klappt oder sonst wie nicht gut ist eine der anderen ausprobieren.
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von alexander »

@Klappstuh32134: wenn ich es recht verstanden habe quantisiert logic deshalb nicht weil die flex marker bei den snare schlägen nicht aktiv sind, oder habe ich das missverstanden? das meine ich mit: der algorithmus ist halt noch nicht perfekt, er tut sich schwer zwischen übersprechen von der bd und einem echten snareschlag zu unterscheiden. ergo> handarbeit.

ich empfehle dir übrigens überhaupt handarbeit: wenn du alles dead on quantisierst kannst du es ja gleich den computer spielen lassen. gut du hättest dann keine so breiten klanglichen eingriffsmöglichkeiten, aber man kann sich seine samples ja aussuchen.

daher auch mein plädoyer für handarbeit: ich quantisiere meist gar nicht automatisch sondern flexe das ganze ding und rücke dann hin was zu sehr off ist. dabei bleibt, wenn mans nicht übertreibt, ein grosser teil des original-feels des schlagzeugers erhalten. und das will man im normalfall ja eh.

und es macht nen unterschied ob man alles gleich dead on quantisiert und dann rückt was der rechner nicht erwischt hat, oder ob man hergeht und nur die gröberen bugs ausmerzt. spannend übrigens auch den bass im auge zu behalten, wenn der auch geflext wird - das ist sinnvoll imo - dann kann man eine ganz tighte rhythmusgruppe kriegen, ohne dass die zu tode quantisiert ist. der song "lebt" noch, die musiker spielen aber absolut tight miteinander. das hat schon was.
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von sonor »

Hallo Klappstuhl,

...also der backbeat in deinem Beispiel ist ja ziemlich gleichmäßig. Die kick
hat da ja eine andere Unterteilung und die Hihat sowieso.
Wenn du jetzt alles so in ner Gruppe aufgenommen hast, dann musst Du dir zum
Quantisieren den kleinsten gemeinsamen Nenner suchen.
Das hat jetzt nichts mit dem schönen grünen "Q" zu tun.
Damit bestimmst du nur den Bezugspunkt.
Das geht sehr gut und flott, doch kritische Stellen wie Fills
und Rolls die musst per Hand hinziehen. Ist aber bei etwas Übung auch schnell erledigt.

CU
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von Klappstuh32134 »

@alexander:
Es gibt "automatisch" aktivierte Flex-Marker und ebensolche, die "manuell" aktiviert worden sind. Erstere sind bloß einfache, kräftigere weiße Striche während die Anderen ein kleines orangenes Dreieck besitzen.
Ich habe es so verstanden, dass der Button "Q" bestimmt, an WELCHER Spur die Flex-Marker aktiviert werden, um damit die komplette Gruppe zu schneiden. Und die Snare hat eben ein aktiviertes "Q", aber KEINE (automatisch) aktiven Flex-Marker.
Der Strich, der vor dem Snaredrumschlag liegt, bezieht sich NICHT auf einen Übersprecher, sondern auf die Bassdrum. Im Sample-Editor habe ich die Marker schon so bearbeitet, dass KEINE Übersprecher geflext werden. Vielmehr bestimmt der Bassdrumschlag, wo das Schlagzeug in ALLEN Spuren geschnitten wird, und so soll es ja auch sein - ich will ja keine Phasenschweinereien drauf haben. So taucht er auch auf der Snaredrumspur, auf der HiHat, auf den Toms und Overheads auf, wie im Bild eindrucksvoll zu sehen ist.
Nun möchte ich, dass das Schlagzeug nicht nur durch die Bass-, sondern auch von der Snaredrum in Teile geschnitten wird, und zwar auf ALLEN Spuren. Und genau das funktioniert nicht. Das soll es aber.
Wo ist das Problem für Logic, einen richtig erkannten Flexmarker zu aktivieren? Bei der Bassdrum klappt's doch auch.

@Geheimagent:
Hm, alles Methoden, die m.E. zwingend Phasenverschiebungen hervorrufen. Kann mir nur schwer vorstellen, dass das zu einem guten Ergebnis führt. Hast du sowas schonmal gemacht?
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alexander
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Re: Flex Time für phasenverriegeltes Audio

Beitrag von alexander »

das weiss ich auch nicht woran das liegt, aber ich würde es niemals der maschine überlassen hier die auswahl zu treffen, denn so schlau ist die nicht. es mag mitunter auch vorkommen dass bass- und snaredrum gleichzeitig gespielt werden und dann wirds überhaupt tricky, dann hast du wenns nicht ganz präzise ist zwei marker hintereinander. ich würde an deiner stelle den ganzen track durchgehen und genau die marker aktivieren die du brauchst und da wo es nötig ist von hand aufs raster ziehen. das ist wesentlich präziser als einfach mit "quantisieren" durchzuholzen. darauf wollte ich eigentlich hinaus.
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