CD vom eigenen Kleinlabel (<20 Alben) digital vertreiben

Geld mit Musik verdienen, GEMA, GVL, Labels, Verträge...

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spassbeisaite
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CD vom eigenen Kleinlabel (<20 Alben) digital vertreiben

Beitrag von spassbeisaite »

Hallo,
ich würde gerne die Tracks einer physisch bereits vorhandenen CD vom eigenen Kleinlabel (Gewerbe, Verlag, LC, ISRC etc. vorhanden) nun auch digital vertreiben.
iTunes z.B. ermöglicht das ja nur, wenn man mindestens 20 Alben im Katalog hat. Das ist bei mir nicht der Fall.
Die gängigen Dienstleister wie "imusician" oder "feiyr" etc. kommen auch nicht in Frage, denn die richten sich ja an "unsigned artists", und man muss auf deren Verlag, Label etc gehen. Außerdem passt die zu veröffentlichende Musik stilistisch nicht zum Rest der dort vorwiegend veröffentlichten Titel.
Im Prinzip brauche ich einen Vertrieb, der fertige Produkte entgegen nimmt und sich ausschließlich um den digitalen Vertrieb kümmert.
Kann jemand von Euch was empfehlen? Wäre prima!
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teloy
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Re: CD vom eigenen Kleinlabel (<20 Alben) digital vertreiben

Beitrag von teloy »

...die gretchen frage ist hier....was erwartest du davon?

nach dem eigendlichen und ausschliesslichen vertrieb, also reinem musik abverkauf, egal in welcher physischen oder nicht physischen form, richtet HEUTE NIEMAND mehr sein geschäftsmodell aus...
aus guten und schlichtem grund....es gibt so keinen blumentopf mehr zu gewinnen...

der gute alte grundsatz von annu dazumals....eine tour bewirbt die platte, ist ja längst zum exakten umkehrschluss mutiert....die platte promotet die tour....und selbst dann muss mittlerweile der einstige nebenverdienst per merch voll mit in eine eventuell gewinnbringende kalkulation mit einberechnet werden, damit der eventuell faktor nicht zu schwammig und unkalkulierbar endet....

also was versprichst du dir davon?
wenn es um availability geht, dann pack deinen backkatalog auf eine oder zwei der grösseren streamingfarmen...
da generierst du zwar kein wirkliches geld, aber menschen haben global zumindest theoretisch die möglichkeit über deine musik zu stolpern...

und einmal sauber den kompletten backkatalog auf bandcamp....
bandcamp mag für viele der hobbygeruch anhängen, tatsächlich ist es aber eine grundsolide plattform die ein klares inkasso für dich macht, inklusive jedwedem merch angebot....
und zunehmend wird das auch von "grösseren" acts goutiert....neustes beispiel aus meiner ecke zb...
tricky.....!

ansonsten bleibt die tatsache....nur noch einer von zehn kauft wirklich....egal in welcher form...wenn überhaupt....
der rest streamt...egal in welcher form...

musik steht nur noch in aller aller seltensten fällen für sich....es geht immer mehr und mehr um allgemeines branding...
also ein vermeintlicher, allgemeiner markenwert den DU und dein produkt, also die musik und das ganze flair drumrum und dahinter, entfalten können....
ohne eine gewisse persönliche anbindung und den damit einhergehenden mehrwert geht nichts mehr!

also....wie authentisch oder auch gut verpackt bist DU....?....am ende des tages....wieviel inhaltlichen mehrwert kann deine musik und die art wie sie sich selbst definiert und repräsentiert generieren...?
und gehst du auch auf ne bühne um das in irgendeiner form an und entsprechend rüber zu bringen...?

wenn das alles offene fragen für dich sind, wäre das dringend zuvor noch zu klären um ernsthaft die frage zu stellen...who could do this for me.....?

also, die zweite....schmink dir unbedingt ab, mit einem reinen vertriebsdeal ginge irgendwas....
wenn in sachen music only noch irgendwas geht, dann nur mit sharing von verlagsanteilen und sublizensierungen....also hör auf dich zu wundern warum ein no name no brand act sein zeug wenn überhaupt nur per kuchen teilen zumindest ansatzweise monetarisieren kann....
kleinvieh macht auch mist ist die letzte erkenntnis und auch bastion derjenigen die auf diese weise noch ihre brötchen verdienen müssen...
auch wenn das im rückschluss fürs erste bedeutet, das auf diese weise nunmal einfach NÜSCHT für dich hängen oder übrigbleibt....

verabschiede dich von dem gedanken mit musik echtes geld zu verdienen, wenn sie lediglich als völlig rückhaltfreie und unpromotete aufnahme daherkommt, womöglich dann noch völlig frei und weg von jedweden, immer kurzathmiger werdenden trends...gibts so nich mehr....
wennde ehrlich bist, kannste deine musik warscheinlich noch nicht mal zweifelsfrei irgendeinem der unzähligen subgenre, geschweige denn einem auch nicht mehr überschaubaren übergenre zuordnen....allein diese diversifizierung verlangt heute ja schon mindestens nach einem abschluss in soziologie und musikwissenschaften....aba nichtsdesto trotz immer auch schön mit allen varianten von coolness kulminiert, nech....

einzig noch eine klare zugehörigkeit zu einer posse, einem sozialen und extra spezifischem umfeld um dich rum könnte vielleicht noch etwas an hier gesagtem relativieren....haste da vielleicht eine antwort drauf....?....aber da beisst sich die schlange in den eigenen schwanz....dafür muss dein ar*** dann wieder auf ne bühne....oder irgendjemend anderes macht DAS wiederum für dich...
so...only good news here....live entertainment is dieser tage ne boombranche...

und als kleines gute nacht mantra für heute und morgen.....
cd's sind mittlerweile sondermüll...
sei es im gewissenhaft und regelmässig entstaubten sammlerregal des unerbittlich ewig gestrigen oder im wahrsten sinne des wortes...

willkommen im informationszeitalter....da wo jeder irgendwann mal musik macht und am ende nur konsument bleibt, um des hinwegkonsumierens willen....

oda nur für die persönliche eitelkeitsbefriedigung ala aktueller spotify werbung....wo sich ein pseudocooler milchbubi hinter pseudocollen spiegelgläsern versteckt und der dazugehörige claim die message verbreitet.....560 millionen mal geklickt und dabei nur mit einer hobbysoftware gemixt...yuppi!!!...
geschmeichelt fühlen in der abwärtsspirale der neuzeit ist allemal mehr wert als die paar euro fuffzich die die milchwurst für dermassen viele "views" bekommen hat.....

amen und inshallah und zins und zinseszins und punkt.
mad world?....for sure.
Zuletzt geändert von teloy am 23 Okt 2017 - 22:43, insgesamt 1-mal geändert.
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felusch
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Re: CD vom eigenen Kleinlabel (<20 Alben) digital vertreiben

Beitrag von felusch »

Hier eine alternative und kurze Antwort auf Deine klare Frage:
- believe digital
- digedo
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teloy
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Re: CD vom eigenen Kleinlabel (<20 Alben) digital vertreiben

Beitrag von teloy »

...kurz und knackig.....kann ich einfach nicht...aber ich gelobe besserung, wohlwissend meine sätze sind einfach zu lang....für,diese welt....naja...ich arbeite dran....oder sattle um auf eloquenztrainer....
unverbesserlicher hobbyphilosoph bin ich ja schon....
(hallo
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teloy
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Re: CD vom eigenen Kleinlabel (<20 Alben) digital vertreiben

Beitrag von teloy »

...ah, einen hätt ich noch....ist sogar ne waschechte catchphrase, hey....

clickrates, clickrates üüüber aaalles...
üüüber aales....in der welt....

(frei von fruityloops...kann aber hymnische spurenelemente enthalten)
(bang)
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lonely
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Re: CD vom eigenen Kleinlabel (<20 Alben) digital vertreiben

Beitrag von lonely »

Meine Sachen sind bei Routenote.
Sind überall erhältlich-iTunes, Amazon, Rdio, Deezer, etc. Bin aber unzufrieden.
Hab auch ISRC eincodiert, die Downloads (hab extra selbst mal mein eigenes Lied runtergeladen) hatten aber den Code nicht mehr.
Seither hab ich noch mehr den Mut verloren-ich sag´s wie´s ist-wie ich mich leider seit langem fühle; Musiker, Musik, professionell, d.h. davon leben (nicht vegetieren) ist einfach verdammt scheisse. Schön subjektiv, nä?
Schau mal das da an: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=69548
Auch gut :cry:
http://www.garemu.de/ "Weltgrößtes, schönstes, lustigstes aber trotzdem teuerstes, bestriechendstes, ältestes (gegr. anno 735 AD) Studio."
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spassbeisaite
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Re: CD vom eigenen Kleinlabel (<20 Alben) digital vertreiben

Beitrag von spassbeisaite »

...die gretchen frage ist hier....was erwartest du davon?
Also, ich backe kleine Brötchen, aber ich schreibe schwarze Zahlen - und das seit über 20 Jahren.

Die CDs sind in meinem Fall nicht der Fokus, sondern eine Dreingabe. Ich verlege und vertreibe Bücher (Noten). Manche davon enthalten auch CDs.
In diesem speziellen Fall geht es darum, dass die CD zu einem Buch/Ebook auch separat erhältlich ist - bislang aber nur physisch. Ich sondiere nun, inwieweit und zu welchen Konditionen ich diese digital verfügbar machen kann. Für den internationalen Vertrieb könnte das interessant sein (als Kombination mit einem EBook).

Falls es nicht geht, ist es auch kein Beinbruch.
Hier eine alternative und kurze Antwort auf Deine klare Frage:
- believe digital
- digedo
Danke, Felusch!
digedo käme evtl in Betracht. Die übernehmen den Digitalvertrieb für andere Labels. Man muss abklären, ob sie bestimmte Stilrichtungen bevorzugen oder im Gegenteil ausschließen, so wie believe digital das macht: dort wird nur U-Musik vertrieben.
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GoaSkin
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Re: CD vom eigenen Kleinlabel (<20 Alben) digital vertreiben

Beitrag von GoaSkin »

Wir nutzen Spinnup, um unseren Kram digital bei den ganzen gängigen Online-Shops und Streaming-Anbietern zu vertreiben. Allerdings erwarten wir auch nicht, dass das in irgend einer Form am Ende ein Geschäft war. Uns geht es vor allem darum auch Leute zu erreichen, denen Bandcamp und Soundcloud keine Begriffe sind; dabei vielleicht einmal auf die eine oder andere Playliste zu kommen und den Leuten sagen zu können, dass sie uns über den Streaming-Anbieter finden können, den sie sowieso schon nutzen.

Kostet für eine 6-Titel-Veröffentlichung 20 Euro im Jahr; für mehr Titel AFAIK 35. Ein Abspielvorgang bei Spotify wird mit dabei mit knapp einem halben Cent honoriert. Dafür ist es egal, ob man vorher schon Veröffentlichungen hatte. Über Diesen und andere Anbieter bekommt man seinen Kram in die Online-Shops und zu den Streaming-Anbietern.

Klar sein sollte einem auch, dass sich Downloads zunehmend schlechter verkaufen lassen, seitdem es Musik-Flatrates für fast geschenkt gibt. Die Streaming-Anbieter sind de facto wie eine bequeme und legale Alternative zur Raubkopiererei geworden.
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Re: CD vom eigenen Kleinlabel (<20 Alben) digital vertreiben

Beitrag von bitzone »

teloy hat geschrieben: 23 Okt 2017 - 22:04 [...]
amen und inshallah und zins und zinseszins und punkt.
mad world?....for sure.
Was für ein Vortrag, Respekt!
Dem ist nichts hinzuzufügen.
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mikezzz
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Re: CD vom eigenen Kleinlabel (<20 Alben) digital vertreiben

Beitrag von mikezzz »

Ich finde diese Diskussionen immer wieder geil...
:lol:

Na dann stellt doch eure Mukke einfach selbst irgendwo online - aber kaum einer wird sie kaufen.
Denn ein Unternehmen lebt bekanntlich nicht von dem was es produziert, sondern von dem was es verkauft.
Und Verkaufen geht nicht durch Präsentation von Produkten in Regalen, sondern durch das Erzeugen von Nachfrage.

http://www.musiker-online.com/es-geht-a ... ren-arbeit

Liebe Grüße
Mike
bmc desgin
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Re: CD vom eigenen Kleinlabel (<20 Alben) digital vertreiben

Beitrag von bmc desgin »

mikezzz hat geschrieben: 05 Mär 2018 - 12:22 Ich finde diese Diskussionen immer wieder geil...
:lol:

Na dann stellt doch eure Mukke einfach selbst irgendwo online - aber kaum einer wird sie kaufen.
Denn ein Unternehmen lebt bekanntlich nicht von dem was es produziert, sondern von dem was es verkauft.
Und Verkaufen geht nicht durch Präsentation von Produkten in Regalen, sondern durch das Erzeugen von Nachfrage.

http://www.musiker-online.com/es-geht-a ... ren-arbeit

Liebe Grüße
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Ganz genau, nennt sich "Marketing" - zu deutsch "Werbung" - und da steckt man die meiste Kohle rein...
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Re: CD vom eigenen Kleinlabel (<20 Alben) digital vertreiben

Beitrag von GoaSkin »

Ich kaufe meine Platten nach wie vor in erster Linie im Plattenladen; nehme mir einen Stapel Platten zu einem passenden Genre, höre überall mal rein und kaufe was mir gefällt. Meistens von Künstlern und Labels, von denen ich noch nie etwas gehört habe.

Downloads? Habe ich mir in meinem ganzen Leben noch nicht gekauft. Ich höre gerne mal bei Soundcloud oder Youtube herum aber zahlen nur für Daten? Nee. Wenn ich Geld für Musik ausgebe, möchte ich dafür etwas in der Hand haben.

Vielleicht bin ich da etwas altmodisch, aber in der selben Welt wie z.B. Teloy lebe ich wirklich nicht.
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