Geheimagent hat geschrieben: ↑17 Okt 2019 - 3:29
Ist das ernst gemeint, oder ironisch?
Rolle beschreibt hier - nach meiner Einschätzung - den einzig relevanten Parameter in dieser ganzen Kemper-Diskussion.
(Rolle, wenn Du nicht darauf abzielst - ich schreib's trotzdem mal.)
Wie wohl fühlt sich der Musiker, inwiefern kann der Kemper die Spielweise beflügeln, macht es Spass mit einem Kemper zu spielen?
So wie ich Gitarristen kennen gelernt habe, gibt es grob gesagt zwei Typen.
Die einen werden sagen,
genau mein Sound. Und alles abspeicherbar - ein Pedaltritt und ich habe ein komplett neues Setup. Und superleicht ist er auch noch.
Die anderen werden sagen, ganz toller Sound - wahnsinnig viele Möglichkeiten - aber
es ist halt nicht mein Amp. Ein Amp fühlt sich anders an, er ist (vermutlich) schwerer, die Potis gehen ganz anders als die Encoder eines Kemper.
Die einen werden mit dem Kemper direkt glücklich.
Die anderen werden sich schwer tun. Da könnte es schon helfen, den Kemper 10 cm höher zu machen und unten Backsteine reinzulegen. Die Frontplatte vielleicht silber oder golden, schwergängige Potis, evtl. baut, man einen ein der etwas kratzt, dadurch wird es für die Leute vielleicht schon leichter.
Vielleicht können sie auch ohne solche Tricks "umlernen".
Das ist alles eine Frage des Gefühls, eine Frage des Erlebens. Und das Gefühl beeinflusst die Performance eines jeden Künstlers nachhaltig.
Dass ein exzellenter Gitarrist, der mit Sicherheit hohe Ansprüche an sein Equipment stellt, sich mit dem Kemper wohlfühlt, zeigt, dass das möglich ist. Damit ist alles gesagt.
Aber jeder muss es
für sich ausprobieren.
Ich zitiere mal aus dem Video des Tontechnik-Bildungs-Instituts (sinngemäß): "Der Amp hat schon mal optisch viel mehr Obertöne." "Optische Obertöne" - das ist mein neuer Tontechnik-Lieblingsbegriff.
Und im anderen Video wird ein Vergleich mit Publikumskommentaren angestellt, bei dem Du nur auf die Aussteuerungsanzeige des Kempers schauen musst ... egal wie oft der Typ auf das AB-Pedal drückt.
Das alles ist komplett vergebene Liebesmüh'. Für Fakten dieser Art interessieren sich eventuell die Leute, die hinterher das Signal verarbeiten. Spätestens nach dem ersten Plugin im Mixdown klingt es aber eh wieder anders.
Was bleibt und zählt ist das Gefühl und damit die Performance des Künstlers. Insofern war die Frage nach der Tasche für den Kemper vielleicht die relevanteste zum Thema Langzeiterfahrung.
Just my 2 Cents.